Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Titanus

Titanus

Titel: Titanus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eberhardt del'Antonio
Vom Netzwerk:
planeten…«
Nasarow warf den Kopf zurück. »Funken Sie: Warnung verstanden. Entfernen uns auf vorgeschlagene Distanz. Erbitten Auskunft über Gefahr!«
Kaum hatte der Funker die Morsetaste wieder losgelassen, lief schon ein neuer Text aus dem Schreiber.
»…verstanden stop planetarem funk läßt sich entnehmen daß ihr militärische hilfe gegen uns verweigert daß ihr flüchtet ohne kraft zu verraten mit der man planeten zerstören kann stop enttäuschung über eure flucht vermutlich anlaß zu seit langem geplanten angriff stop da gebet über planetaren funk ist höchste gefahr…«
Verwirrt wischte sich Nasarow über die Augen. Die Genossen sahen sich sprachlos an. Was hieß das? Angriff auf die Kosmos oder auf Titanus zwei? Wie kamen die Raumschiffe zum Morsealphabet, woher wußten sie, daß sie Menschen der Erde vor sich hatten?
»Wir müssen den Raumschiffen sofort mitteilen, was uns Jansen übermittelte!« rief Romain. »Funken Sie: Brüder einer fernen Welt! Auf dem von uns verlassenen Planeten stehen Atomraketen gegen euch bereit.«
»…verstanden stop wir wissen es stop entfernt euch schnellstens…«
»Vollalarm!« rief Nasarow. »Sofortstart und höchste Beschleunigung!«
In den Stockwerken blinkten die Lampen, gellten schrill die Glocken, quäkten die Hupen…
Überall rannten Männer durch die Stationen, rissen die Plomben von den Türen der Liegeräume, in denen die Pritschen für hohen Andruck standen. Da sicherheitshalber dreimal soviel Pritschen vorhanden waren wie Männer, fand jeder einen Platz.
Auch Stafford eilte aus seiner Wohnung. Der Alarm hob den Hausarrest, den er sich selbst auferlegt hatte, auf.
Schon konnten die letzten noch laufenden Männer die Stahlsohlen von den Füßen streifen, da sie bereits ihr normales Gewicht erreicht hatten. Immer schwerer wurden ihre Körper…
Funker, Astronomen, Astronauten, Ingenieure, Mitglieder des Leitungskollektivs – sie alle hatten seit langem keinen Sessel mehr benutzt, weil er im schwerelosen Zustand seinen Sinn verlor. Jetzt aber setzten sie sich, klappten die Lehne zurück und legten sich wartend in den Polstern zurecht.
Die letzte Vollzugsmeldung erreichte die Zentrale.
»Raumschiff startbereit!« meldete Canterville.
»Gefahrentriebwerke dazuschalten!« befahl Nasarow und preßte sich aufs Polster.
Der Diensthabende sprengte mit einem Ruck die Plombe des Reglers. Aus dem Heck der Kosmos stoben gewaltige Feuersäulen, auch aus den Steuerdüsen fuhren lange Flammen. In weitem Bogen scherte das Raumschiff aus seinem Kurs und schoß hinaus in den Raum.
Als das Elektronenhirn nach der vorher berechneten Zeit die Triebwerke ausschaltete und das Schiff wieder in eine Bahn um den Planeten einbog, war der Titanus nur noch halb so groß wie vorher; als ferne Kugel hing er im Raum.
Plötzlich bemerkten die Männer, daß der Titanus die Farbe wechselte. Die milchig-helle Wolkenschicht löste sich auf, der Kontinent und das Meer traten in kräftigen Farben hervor. Deutlich grenzte sich die Schattenseite von der Sonnenseite ab.
Wieder hämmerte der Morseschreiber in der Zentrale. Die fremde Raumflotte gab die Welle bekannt, auf der die Kosmos ihre Fernsehübertragung empfangen konnte. Die Männer staunten. Die Titanen verwendeten das gleiche Bildzerlegungssystem!
Dieses Angebot hatte einen unschätzbaren Vorteil. Da die fremden Raumschiffe infolge ihrer gleichmäßigen Verteilung auf ihrer Bahn um den Planeten dessen gesamte Oberfläche ständig beobachten konnten, sahen die Männer die Sonnenseite auch dann, wenn sich die Kosmos über der unbeleuchteten Hälfte des Titanus befand.
Auf dem Bildschirm, der die Aufnahmen der Raumschiffe übertrug, erschienen jetzt die Gebiete, die die Titanen für die Menschen gesperrt hatten. Die Spannung der Männer stieg; zugleich aber bekamen sie großen Respekt vor der Fernsehtechnik der fremden Raumflotte. Auf dem Bildschirm setzten sich offensichtlich die Aufnahmen mehrerer Kameras zu einem klaren Mosaik zusammen. Zudem wechselten die Bilder zwischen »fernen« Übersichtsaufnahmen und »nahen« Ausschnitten.
Stafford hielt die Augen geschlossen und grübelte.
    Er war wahrscheinlich dazu geboren, sein Leben lang Fehler zu machen. Da lag er nun, als Verräter verdächtigt, mit einer alten Schuld beladen – und hatte wieder geschwiegen!
    Weshalb hatte er nicht sofort Nasarow berichtet, was er wußte? – Weil er, vom schlechten Gewissen geplagt, erst seine alte Schuld begleichen wollte!
    Weshalb hatte er nicht erst

Weitere Kostenlose Bücher