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Titanus

Titanus

Titel: Titanus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eberhardt del'Antonio
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Mädchen von der Terrasse!«
Romain lächelte und schloß die Augen.
Sandrino atmete auf. »Und jetzt noch einmal das Befehlsgerät für sechs Stunden, danach Kräftigungsmittel.«
»Und dann?«
»Dann ist Nachmittag«, sagte er übermütig, »und wir fahren an den See!«
    Der letzte Tag vor dem Start war gekommen. Als die Männer der Landungsgruppe die Terrasse ihres Quartiers betraten, sahen sie mit ungläubigem Staunen hinab. Lange Ketten bunter, blitzender Kugeln schwangen sich über die Wege der Anlagen, über die Terrassen. Sie entdeckten hohe Masten, die übergroßen, aus buntem Wachs gedrehten Kerzen ähnelten. Alle Gebäude trugen Schmuck.
    »Fast tut mir’s leid, daß wir morgen starten müssen«, sagte Canterville.
Nasarow nickte. »Sehen Sie dort die Titanen? Alle tragen das Festtagskleid.« Er wies auf einen der Wege im Park, auf dem titanische Mädchen in ihrer bunten Volkstracht gingen.
»›Tag der Menschen‹ nennen sie das heutige Fest. Sie haben viel vor – es wird anstrengend werden.«
    Auf der Fahrt zum Flugplatz, auf dem die Abschiedsfeier stattfinden sollte, winkten ihnen Tausende zu. Dichtgedrängt säumten sie wieder die Straße, und doch fühlten sich die Männer jetzt tiefer ergriffen als bei ihrer Ankunft, hatten sie doch die Wahrhaftigkeit der Freundschaft kennengelernt.
    In den Männern, die gewohnt waren, ständig von einer Überraschung in die andere zu stürzen, kam eine Feiertagsstimmung auf. Die ungewohnte, lächelnde Zurückhaltung ihrer Betreuer machte sie neugierig und ließ sie fast vergessen, daß dieser Tag den Abschluß ihres Besuches bildete. Es war, als öffneten sich ihre Herzen, um sich nichts von der Herzlichkeit entgehen zu lassen, die ihnen entgegenströmte. Nur der Gedanke an Jansen und Lazzarri war ein Wermutstropfen in ihrem Freudenkelch.
    Der Flugplatz war ein Meer von wogenden Köpfen. Die Schleier der titanischen Kopfbedeckungen wallten im leichten Wind. Hunderttausende von Rhomboiden, mit denen die Titanen ihre Haarkronen geschmückt hatten, sprühten Feuer, daß es wie Sonnenlicht auf kräuselnden Wellen flimmerte.
    Als die Wagen hielten und die Menschen ausstiegen, brandete tosender Beifall auf. Er verklang erst, als die Männer auf einer Tribüne Platz genommen hatten und Präsident Akla ans Mikrofon trat.
    »…Wir hatten uns unermeßlich viel zu geben, und die Begegnung zwischen uns wird für die Entwicklung beider Planeten einen gewaltigen Sprung nach vorn bedeuten, einen Sprung, dessen Ausmaß wir heute noch nicht übersehen, den wir erst einschätzen können, wenn das ausgetauschte Material ausgewertet worden ist. Wertvoller aber als alle wissenschaftlichen Erkenntnisse ist die Gewißheit, Freunde gewonnen zu haben! Damit diese Freundschaft zwischen Menschen und Titanen ein enges Band werde, das beide Planeten fest umschlingt, hat der Rat beschlossen, eine kosmische Sendeanlage zu errichten, die uns eine ständige Verbindung mit der Erde erlaubt. Außerdem werden wir in fünf Jahren – nach unserem Kalender – der Einladung der Menschen folgen und ihren Besuch erwidern.«
    Ein Beifallssturm brauste über das weite Feld.
»Die Bitte an unsere Bevölkerung, euch alles mitzugeben, was von unserer Entwicklung zeugt und für euch brauchbar sein kann, hat so regen Widerhall gefunden, daß wir eine strenge Auswahl treffen mußten. Die Geschenke der Bevölkerung befinden sich bereits auf dem Wege zu eurem Raumschiff.«
Akla zeigte auf einen nahen Höhenzug. Dort erhob sich donnernd eine Kette von Hubstrahlern. Sie nahm Kurs auf den Flugplatz, drehte unter dem Beifall der Hunderttausende eine Platzrunde und verschwand steil aufsteigend am Horizont.
Nasarow erhob sich. Tief bewegt, fand er herzliche Worte des Dankes. Er ließ noch einmal die Wochen des Besuches vorüberziehen, damit die Titanen mit den Augen der Menschen ihre Errungenschaften einschätzen konnten, und verglich den irdischen Entwicklungsstand mit dem titanischen, um zu zeigen, wie wertvoll die Erkenntnisse für die Menschen waren.
»Der Aufenthalt bei Ihnen war für uns ein Blick in die irdische Zukunft – ein Ausblick, der uns mit unbändiger Kraft und zugleich mit unauslöschlicher Zuversicht erfüllt!«
    Nach der Kundgebung zerschnitt Nasarow das Band, das den Zugang zu einer großen Ausstellungshalle verwehrte. Hier hatten die Menschen irdische Maschinen, Motoren, Triebwerke, Fahrzeuge und Gebrauchsgegenstände aufgebaut. Alles, was sie entbehren konnten, hatte hier Platz gefunden, sogar

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