TITLE
drauÃen vorgeht; schade sie nur drinnen nicht.
Hörst du? Du hörst nicht? Sprech ich tauben Ohren? Wie?
Erste Strophe
Chor:
O du, des Ãdipus
Teuerer Sohn, voll Angst hört ich der Wagen heranrasselnd Getös, Getös,
Da von den radrollenden Naben es laut hierher,
Laut vom ruhlosen Steur in dem Gebià der Rosse klang,
Dem feuergebornen Zügel!
Eteokles:
Und dann? Gewinnt der Schiffer wohl, der bang vom Steur
Zum Vorderdeck flieht, sich der Errettung sichren Weg,
Wenn ihm der Kiel ankämpfet gegen wilde Flut?
Erste Gegenstrophe
Chor:
Aber ich kam besorgt
Zu den uralten Bildsäulen der Götter her, trauend den Ewigen;
Da das Getös des Steinhagels die Tore schlug,
Da bezwang uns die Angst, und zu den Göttern flehten wir,
Daà sie sich der Stadt erbarmten.
Eteokles:
Ruft Wall und Turm an, vor dem Geschoà zu decken uns;
Das freilich nicht liegt bei den Göttern; doch es heiÃt,
Die Götter zögen von der bezwungnen Stadt hinweg.
Zweite Strophe
Chor:
Nimmer, solang ich leb, möge verlassen sie
Unserer Götter Chor; mögen wir nimmermehr
Feindedurchstürmt die Stadt, nimmer der Unsern Volk
Feindlichen Feuers bewältigt sehn.
Eteokles:
Mit deinem Beten werde selbst uns nicht zum Feind;
Es ist Gehorsam alles glückerrettenden
Erfolges Vater; Mädchen, das bedenket wohl.
Zweite Gegenstrophe
Chor:
Aber darüber hoch ist noch der Götter Macht;
Oft in der Zeit der Not, wenn dem Verzweifelnden
Wolken des Grams das Aug in Nacht hüllen, sie
Richten ihn auf in des Unglücks Last.
Eteokles:
Zukommt's den Männern, heilges Opfer und Geschenk
Den Göttern darzubringen, wenn die Feinde dräun,
Doch dir, zu schweigen und zu harren still im Haus.
Dritte Strophe
Chor:
Nur mit der Götter Gunst bleibt unbesiegt die Stadt,
Bleiben die Mauern uns gegen den Feind ein Schutz;
Wie mag ein Tadel mich treffen drum?
Eteokles:
Nicht neiden will ich's, daà du hoch die Götter ehrst;
Indes damit du nicht das Volk feigherzig machst,
So bleibe ruhig, fürchte nichts zu sehr voraus.
Dritte Gegenstrophe
Chor:
Da ich so neues, kampfwildes Getös vernahm,
Bin ich in scheuer Flucht her zu der hohen Burg
Kommen, dem götterbewachten Sitz. –
Eteokles:
Nicht jetzt, wenn manchen man verwundet oder tot
Euch nennt, empfangt ihn laut mit wildem Klageruf;
Denn Ares weidet gern an solchem Morde sich.
Chorführerin:
Ich höre deutlich auch der Rosse Wiehern schon!
Eteokles:
Doch höre jetzt nicht allzu deutlich, wenn du hörst.
Chor:
Es seufzt von Grund auf feindumzingelt unsre Stadt.
Eteokles:
Und nicht genügt dir's, daà ich vorgesorget hab?
Chor:
Ich zittre! Weh, das Tosen an den Toren wächst!
Eteokles:
So schweige! Nicht verlauten darf's in die Stadt hinab.
Chor:
Ihr Götter alle, nicht verratet diese Burg!
Eteokles:
Tod dir! Vermagst du nicht zu bändigen deinen Mund?
Chor:
Ihr heimischen Götter, nur in Knechtschaft stoÃt mich nicht!
Eteokles:
Du selber knechtest dich und mich, die ganze Stadt.
Chor:
Allmächtger Zeus, wirf auf die Feinde dein GeschoÃ!
Eteokles:
O Zeus, zu was erschufest du das Weibervolk?
Chor:
Zu leiden gleich den Männern, deren Stadt besiegt.
Eteokles:
Mit bösen Worten wieder nahst den Bildern du!
Chor:
Es reiÃt in Ohnmacht meine Furcht den Mund dahin.
Eteokles:
Ein Kleines bitt ich; gönntest du mir doch Gewähr!
Chor:
So sag's geschwinde, und ich weià und will es gleich.
Eteokles:
So schweig, du Unglückselige, schreck die Unsern nicht!
Chor:
Ich schweige, mit den andern trag ich mein Geschick.
Eteokles:
Ich nehme dies Wort statt der frühren gern von dir;
Sodann hinweg von diesen Bildern tretend, fleht
Das BeÃre, daà Mitstreiter uns die Götter sei'n.
Wenn ihr vernommen mein Gelübde, feierlich
Beginnet dann der Weihe heilgen Festgesang
In der opferweihnden Weise des Hellenenvolks,
Den Unsern Mut anfachend, selber frei von Angst. –
Euch, Göttern meines Landes, euch, Stadtschirmenden,
Euch, Feldeswaltenden, euch, den Hütern dieses Markts,
Euch, Dirkes und Ismenos' Quellen, gelob ich laut,
Wenn alles wohl geht und die Stadt gerettet wird,
Zu tränken euren Götterherd mit Lammesblut,
Feststiere dankbar euch zu opfern, wenn des Siegs
Trophä'n wir einweihn und das zerschlagne Waffenzeug
Aufhängen rings an euren Tempeln, euch zum Schmuck. –
Du bete nun dasselbe, doch mit Seufzen nicht
Und nicht mit nutzlos
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