Tobar - Sheanthee 2 (German Edition)
bist meine beste Freundin, es bringt mich um, wenn wir wegen so etwas Streit haben.“ Sie holte Luft und blickte DeeDee an.
„ Mir tut es Leid, dass ich so Diva-mäßig reagiert habe. Wahrscheinlich bin ich neidisch und eifersüchtig, weil ich nicht solche Fähigkeiten habe. Ich habe Angst, nicht mehr gut genug für dich zu sein“.
„ Ich glaube, wie sind beide ganz schön blöde“. Caya nahm sie in den Arm und drückte sie.
„ Was soll ich denn ohne dich tun?“
„ Hoffentlich nicht aus lauter Verzweiflung meinen Lakritzvorrat fressen,“ tönte eine liebliche Stimme vom Dachgiebelfenster.
Magische Gefährten
In der Welt draußen war der Winter eingekehrt. Von den Klippen aus, konnte man die Sturm- und Schneewolken sehen, die sich außerhalb der Insel zusammenbrauten. Die Dächer des kleinen Dorfes in der Ferne hatten weiße Mützen auf. Der schneeverwehte Wald, war nur vage wahrzunehmen.
Obwohl die meisten froh waren, der Winterkälte auf Sheanthee zu entgehen, freuten sie sich doch auch auf gemütliche Weihnachtsabende im warmen Wohnzimmer, während draußen der Schnee fiel und es klirrend kalt war.
Caya erging es nicht anders. In wenigen Wochen würde sie mit ihren Eltern unter dem Weihnachtsbaum sitzen und Geschenke auspacken. Voll Vorfreude ließ sie ihre Gedanken abschweifen und stellte sich das geschmückte Elternhaus vor und den Geruch von heißem Eierpunsch.
„ Autsch!“
Ein Feuerball von Logan hatte sie an der Hand getroffen.
„ Nicht träumen, Caya! Den hätten sie mit links abwehren können!“
„ Entschuldigung“, murmelte Caya und betrachtete die Blasen, die sich auf ihren Handrücken bildeten.
Logan trat auf sie zu und nahm ihre verletzte Hand in beide Hände. Sie murmelte ein paar Worte und strich vorsichtig mit den Fingern über die Brandblasen. Caya verspürte ein Kribbeln, ähnlich dem, wenn einem ein Körperteil „eingeschlafen“ ist. Sie konnte beobachten, wie die Blasen verschwanden, bis nur noch eine Rötung zu sehen war.
„ Vielen Dank!“
„ Jetzt pass aber besser auf!“
„ Ich könnts nicht besser sagen!“ schnarrte die Stimme aus dem Hintergrund. Broc schüttelte missbilligend den Kopf.
Logan erschuf einen weiteren Feuerball und warf ihn in Cayas Richtung. Sie wich aus und warf gleichzeitig einen eigenen nach Logan, den diese geschickt parierte.
„ Jetzt versuch einmal meinen Feuerball mit deinem abzuwehren, sobald ich ihn werfe!“
Caya ließ einen Feuerball entstehen und tat wie ihr geheißen. Beide Bälle trafen sich auf halbem Weg und explodierten in einer Feuerwand.
„ Wow!“
„ Diese Feuerwand gibt dir im Ernstfall Gelegenheit deine Position zu wechseln, indem du die als Deckung benutzt.- Wir machen eine kurze Pause“.
Sie setzten sich auf die Steintreppe des Amphitheaters und Caya zog eine Cola aus ihrer Tasche. Broc starrte mit gierigen Augen auf die Dose.
„ Ich lass dir was über“, meinte sie, nahm einen großen Schluck und reichte Broc den Rest. Der schlürfte gierig alles in sich hinein.
„ Burps!“
„ Herr im Himmel! Ich muss Grandma doch mal fragen, ob ich dich gegen einen Zwerggreiff eintauschen kann!“
„ Hah! Du würdest die intellektuelle Auseinandersetzung vermissen!“
Caya verdrehte die Augen.
„ Es ist schön euch zuzuhören. Euch verbindet eine tiefe Freundschaft“, sagte Logan.
„ Pah!“ antwortete Broc.
„ Ach was!“ meinte Caya.
„ Wie kommt es eigentlich, dass wir überhaupt magische Gefährten haben?“
„ Das geht zurück auf die Zeit der Fae Kriege“. Logan strich sich eine Strähne aus der Stirn und blickte sinnend in die Ferne.
„ Gargoyles, Greiffe, Sphinxkatzen und andere Geschöpfe wurden von den Fae erschaffen. Nicht als Gefährten, sondern als Sklaven, zur Belustigung und zur Arbeit.
Eine Wertschätzung erfuhren die Geschöpfe nicht. Nach unserem heutigen Verständnis könnte man den Umgang der Fae mit ihnen auch oftmals als lieblos und grausam beschreiben.“
„ Ja,ein sehr alter Gargoyle hat mir davon berichtet, dass Gargoyles untereinander kämpfen mussten, bis einer tot war. Die Fae hätten Wetten abgeschlossen, das war ihre Art der Unterhaltung“, warf Broc ein.
Logan nickte.
„ Ansonsten wurden sie für niedere Dienste benutzt, hatten keine Rechte und konnten jederzeit eliminiert werden, wenn ihren Besitzern danach war.“
Caya
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