Tobar - Sheanthee 2 (German Edition)
sich ebenfalls zu Hause umhören und bei ihren jeweiligen Sippen nachforschen. DeeDee wollte ihre Verwandtschaft in der Normandie anrufen, in der vagen Hoffnung, dass die irgendetwas wussten. Sie wollte am letzten Ferienwochenende in Dublin eintrafen, und von dort mit Caya nach London fliegen.
Miss Forrester, die junge Frau des Fae Rates, war zwischenzeitlich wieder auf der Insel und begutachtete ihre Aufzeichnungen. Sie schien sehr angetan von DeeDees graphischen Darstellungen und lobte sie überschwänglich. Sie äußerte sich wohlwollend über ihre ausführlichen Schilderungen und ihre logischen Schlußfolgerungen.
Schweren Herzens beschloss Caya , Fussel auf Sheanthee zurückzulassen. Das viele hin und her mit Dublin, dem Bienenkorb und dem Wochenende in London, würde einfach zu viel Umstand machen. Von dem Palaver am Flughafen, wenn sie versuchen würde einen kleinen Vogel an Bord zu nehmen, den es offiziell gar nicht gibt, gar nicht zu Reden.
Da er mittlerweile erwachsen war und sich sein Futter selbst besorgte, musste sie sich darüber keine Gedanken machen. Sie fragte Logan, ob sie ihn in ihr Büro nehmen würde, bis die Fähre am Festland angelegt hatte, was diese gerne übernahm. Auf diese Weise kam er nicht auf die Idee ihr zu folgen. Sie drückte ihm vorsichtig einen Kuss auf seinen winzigen Kopf und überließ ihn ihrer Schulleiterin.
Caya freute sich auf ihre Eltern. Dadurch, dass sie an Weihnachten nicht nach Hause gefahren war, hatte sie sie ein halbes Jahr nicht gesehen. Entsprechend war das Wiedersehen. Sie fiel ihnen um den Hals und hatte Tränen in den Augen.
„ Was macht eure Suche nach dem Tobar ?“ fragte ihre Mutter, als sie im Auto saßen.
Caya gab eine Zusammenfassung ihrer Forschung und erwähnte, dass sie für ein paar Tage in den Bienenkorb fahren wollte.
„ Ah! Eine gute Idee! Ich habe Mutter schon länger nicht gesehen. Wir haben uns ohnehin ein paar Tage Urlaub genommen, damit wir die Zeit mit dir genießen können, nicht wahr, Niall?“
„ Hurra!“ meinte ihr Vater unenthusiastisch. Sein Verhältnis zu Darracha O´Reilly war nicht unbedingt herzlich. Darracha gab ihm die Schuld daran, dass ihre Tochter nicht mehr auf dem Herrensitz lebte.
„ Nein,- ist schon gut Schatz! Wenn du da hin willst, verbringe ich gerne ein paar Tage mit dem alten Drachen. Hauptsache, wir sind zusammen.“
Ihre Mutter zog pikiert eine Augenbraue in die Höhe.
Caya genoss es von ihren Eltern einmal wieder so richtig verwöhnt zu werden. Sie schlief lange und saß stundenlang mit ihren Eltern in Der Küche und unterhielt sich. Natürlich besuchte sie auch Shania fast jeden Tag. Die Teestunden mit ihr waren ihr heilig. Sie hatte ihr Haus wieder im vollen Osterlook gestylt und jeder blieb stehen um die Hasen, Wichtel und Eierorgien zu betrachten, die ihren Vorgarten zierten.
Jedes Fenster war mit österliche Szenen bemalt, die in ihrer Kunstfertigkeit an die Gemälde eines Raphael oder Tintorettos erinnerten.
Wohl an die tausend Eier in allen Größen tummelten sich in den Büschen und Bäumen, wobei nur ein verschwindend geringer Teil Glamour war, wie Caya anerkennend feststellte.
„ Also, Shania hat wirklich eine exzessive Ader für Kitsch!“ murmelte Broc, der vorsichtig aus ihrer Umhängetasche hervorlugte.
„ Ah, Süße! Was hab ich dich vermisst!“ Shania fiel ihr um den Hals.
„ Komm mit in die Werkstatt, ich muss nur noch schnell ein paar Lampen umstylen, dann trinken wir schön Tee.“
Shanias Werkstatt war eine reine Show für ihre illustre Kundschaft. In dem großen Raum befanden sich Unmengen von kostbaren Materialien und teuer aussehenden Werkzeugen. Shania war Meisterin der Verwandlung und musste nicht wirklich Hand anlegen um etwas zu designen. Caya stellte fest, dass auch hier kaum Glamour verwendet worden war. Abgesehen von einigen Stoffballen in der Ecke war alles echt.
„ Wieso hast du die denn überhaupt geglamourt?“
„ Schau genauer hin.“
Caya konzentrierte sich.
„ Wow! Der Glamour ist verdammt gut! Wozu brauchst du die denn?“
Unter dem Glamour befand sich ein, äußerst scharf aussehendes Samurai Schwert, ein paar große Messer und eine Pistole?“
„ Verwandlung hilft mir nur bedingt, wenn mich eine Horde Krieger der Dämmerung angreift.“
„ Rechnest du denn damit?“ Caya war schockiert.
„ Ich schließe es zumindest nicht aus. Wenn ich ins Nirwana gehe, weil ich so blöd war, unvorbereitet gewesen zu sein,
Weitere Kostenlose Bücher