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Tochter der Finsternis: Die Chroniken des Magnus Bane (04) (German Edition)

Tochter der Finsternis: Die Chroniken des Magnus Bane (04) (German Edition)

Titel: Tochter der Finsternis: Die Chroniken des Magnus Bane (04) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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riet ihm James, während er beiläufig nach seinem Gürtel griff und mit einer simplen, fließenden Bewegung die Waffe zog, die daran hing. »Machen Sie sich lieber Gedanken über die nächste.«
    »Besteht eventuell die Möglichkeit«, fragte Magnus ohne große Hoffnung, »dass du in Wahrheit ein wirklich netter Kerl bist, der einfach nur glaubt, er sei verflucht und müsse deshalb zu einem echten Widerling werden, um seinen Liebsten ein schreckliches Schicksal zu ersparen? Ich habe gehört, dass das gelegentlich vorkommt.«
    James schien diese Frage zu amüsieren. Er lächelte und im selben Moment verschmolzen seine wehenden schwarzen Locken mit der Dunkelheit der Nacht. Seine Augen und das Leuchten seiner hellen Haut schienen zu verschwinden, bis sie ganz durchsichtig und so schwer wahrzunehmen waren wie das Licht der Sterne. Erneut blieb nichts von ihm zurück als ein Schatten unter Schatten. Nur ein Hauch seines Lächelns lag noch in der Luft – mit seiner Grinsekatzen-Nummer konnte der Junge einen ernsthaft in den Wahnsinn treiben.
    »Mein Vater war verflucht«, ließ sich James aus der Dunkelheit vernehmen. »Aber ich? Ich bin verdammt.«
    ***
    Das Londoner Institut war noch genauso, wie Magnus es in Erinnerung hatte: groß und weiß und Ehrfurcht gebietend, mit einem Turm, der einen weißen Strich in den dunklen Himmel zu schneiden schien. Die Institute der Schattenjäger waren Monumente, die dazu gebaut worden waren, Dämonenangriffen standzuhalten und alle Zeiten zu überdauern. Als die Türflügel aufschwangen, fiel Magnus einmal mehr der Eingangsbereich aus massivem Stein mit den beiden Freitreppen ins Auge.
    Eine Frau mit wilden roten Locken stand auf der Schwelle. Ihr Gesichtsausdruck war sowohl verschlafen als auch verärgert. Magnus war sich sicher, dass er sich an sie erinnern sollte, aber er konnte sie partout nicht zuordnen. »Was willst du, Hexenmeister?«, blaffte sie ihn an.
    Magnus verlagerte das Gewicht der Last in seinen Armen. Der Junge war groß und Magnus hatte außerdem eine lange Nacht hinter sich. Entsprechend barsch geriet sein Tonfall, als er der Frau verärgert antwortete:
    »Ich will, dass Sie zu Will Herondale gehen und ihm sagen, dass ich ihm sein Junges zurückbringe.«
    Die Augen der Frau weiteten sich. Sie stieß so etwas wie ein beeindrucktes Pfeifen aus und ging abrupt davon. Einige Zeit später sah Magnus eine weiße Gestalt eine der Freitreppen herabschweben.
    Tessa war wie das Institut: Sie hatte sich kaum verändert. Ihr Gesicht war noch so glatt und jugendlich wie vor fünfundzwanzig Jahren. Magnus dachte, dass Tessa nicht mehr als drei oder vier Jahre gealtert sein konnte, seit sie sich das letzte Mal gesehen hatten. Ihr Haar hing ihr in einem langen braunen Zopf über die Schulter und sie hielt ein Elbenlicht in der einen Hand, während in der Handfläche der anderen eine kleine Kugel aus Licht leuchtete.
    »Da hat wohl jemand Zauberunterricht genommen, was, Tessa?«, fragte Magnus.
    »Magnus!«, rief Tessa aus. Ein herzliches Lächeln brachte ihr bis dahin so ernstes Gesicht zum Strahlen, dass es Magnus ganz warm ums Herz wurde. »Aber es hieß doch … Oh, nein. Oh, wo haben Sie Jamie gefunden?«
    Sie hatte das Ende der Treppe erreicht, lief auf Magnus zu und strich mit einer fast beiläufigen Geste der Zärtlichkeit über den feuchten Kopf des Jungen. An dieser Geste erkannte Magnus, wie sehr sie sich doch verändert hatte. Es war die Geste einer Mutter, ein Zeichen ihrer Zuneigung für das Wesen, das sie hervorgebracht hatte und über alles liebte.
    Kein anderes Hexenwesen würde jemals ein leibliches Kind in die Welt setzen können. Tessa war die Einzige, der diese Erfahrung vergönnt war.
    Auf der Treppe waren erneut Schritte zu hören und Magnus wandte seinen Blick von Tessa ab.
    Die Erinnerung an den jungen Will war in ihm noch so präsent, dass es beinahe ein Schock war, nun den echten, älteren Will zu sehen, der zwar deutlich breitere Schultern hatte, aber immer noch dasselbe zerzauste schwarze Haar und dieselben lachenden blauen Augen. Er sah noch genauso gut aus wie früher – vielleicht sogar besser, denn er wirkte viel glücklicher. Die Fältchen in seinem Gesicht waren Spuren des Lächelns, nicht der Zeit, erkannte Magnus und spürte, wie sich auch auf seinen Lippen ein Lächeln ausbreitete. Ihm wurde klar, dass es stimmte, was Will gesagt hatte. Sie waren Freunde.
    In Wills Gesicht erschien ein Ausdruck des Wiedererkennens, gefolgt von unverkennbarer

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