Tochter der Hoffnung (German Edition)
ausstieß und mit einem Mal wurde sie von Geistern umringt. Ihre Großmutter stand neben ihrer Adoptivmutter. Beide hielten sich an den Händen und lächelten sie liebevoll an. Das Bild einer weiteren Frau nahm Gestalt an. Die Königin strich ihr liebevoll eine Strähne aus dem Gesicht. Als letzte Gestalt wurde die Alte sichtbar. Als sie ihren traurigen Gesichtsausdruck sah, sagte sie: „Seid nicht traurig Prinzessin. Meine Zeit in dieser Gestalt war abgelaufen. Das habe ich euch bereits zuvor gesagt. Doch allein lasse ich euch nicht in den Kampf ziehen. Dies ist mein letzter Wille in dieser Welt gewesen. Wir werden euch mit unserer Macht im Kampf unterstützen. Mein Sohn hat eine Grenze überschritten, von der er nicht mehr zurückkehren kann.“ Neben der Gestalt der Königin begann erneut eine kleine Windrose das Gras zu bewegen. Ein Mann erschien, die Augen allein auf Ailish gerichtet. Die Hand hatte er auf die Schulter der Königin gelegt.
„Sieh nur Brianna. Schau dir unser Mädchen an. Was für eine Frau sie geworden ist.“ Die Königin, die sich schnell eine Träne weg wischte, schaute ihren Mann liebevoll an.
„Ja, Lachlann, da hast du Recht.“ Ihre Mutter kam auf sie zu und nahm die fest in die Arme.
„Mein Mädchen. Dein Vater und ich sind stolz auf dich. Ich hoffe du weißt, dass wir dich sehr geliebt haben und dich immer lieben werden.“ Mit einem Kloß im Hals nickte Ailish. Auch wenn sie nicht das gleiche Blut besaßen, so waren sie doch eine Familie gewesen. Die Menschen hinter ihnen sahen die Geister und ihre Prinzessin und stießen laute Jubelrufe aus. Das war für die Untoten anscheinend das Zeichen, den Kampf zu beginnen. Rennend und kampfbereit stürmten sie auf die Rebellen zu. Jaro stieg in die Luft und spie glühend heiße Feuerbälle auf die Arrach-Wölfe ab. Der König zog sein Schwert und stieß einen markerschütternden Kampfschrei aus. Die Geister der vier Frauen nahmen sich bei der Hand, um ihre Kräfte zu vereinen. Und dann brach die Hölle aus. Die Frauen setzten
ihre Magie zum Schutz ein. Doch ihr Hass unterdrückte wie schon befürchtet ihre Magie. Die Männer kämpften mit ihren Waffen gegen die Untoten, doch keine der beiden Seiten konnte sich einen Vorteil verschaffen. Liamh kämpfte Seite an Seite mit ihr, abwechselnd mit Magie und mit dem Schwert. Immer wieder wichen sie tödlichen Hieben und brennenden Pfeilen aus, die von der Burgmauer auf sie geschossen wurden. Der Himmel verdunkelte sich und Ailish erzeugte Blitze, die sie mit Wucht auf die Arrach-Wölfe niedersausen ließ. Es dauerte nicht lange, da war die Ebene von Blut getränkt. Fianna und Coimeádaí kamen auf sie zu und noch in der Bewegung sprang sie auf den Rücken der Stute.
Fianna, wir müssen Alasdair finden. Liamh und Coimeádaí bewegten sich durch die Menge der Kämpfenden während sie und Fianna das Kampffeld überflogen. Unter sich sah sie, wie der Kapitän durch einen Schwerthieb in den Bauch zu Boden ging. Die Königin half den Frauen, die Arrach-Wölfe in Schach zu halten. Wie ihre Tochter setzte sie Blitze ein, um die Wölfe zu töten. Ailish bemerkte, dass die Schwerthiebe der toten Schergen Alasdair`s den Männern und Frauen wie zuvor ihnen ihre Kraft entzog. Doch die vier Geister sorgten mit ihrer Macht dafür, dass die Rebellen immer wieder geheilt wurden. Ashaya und Danil schlossen sich ihnen auf dem Weg ins Innere der Stadt an. Mit einem Sprung in den Fluss verwandelte sich Ashaya in ein Tier und die junge Heilerin sprang auf ihren Rücken. Ailish setzte alle Elemente ein, um der Magie Alasdair`s entgegen zu wirken. Kleine krabbelnde Käfer kamen aus der Erde heraus und fielen die Rebellen an. Die Schmerzensschreie hallten laut über das Schlachtfeld. Alaina setzte sich auf den Boden, die Hände flach auf die Erde gelegt. Der Zauberspruch, den sie sprach, ließ die kleinen unnatürlichen Viecher in Flammen aufgehen. Aus den Augenwinkeln sah sie gerade noch, wie ein Scherge zu einem tödlichen Hieb ausholte. Doch ein anderes Schwert parierte kurz vor ihrem Gesicht den Angriff ab. Ihr Bruder lächelte sie mit dem ihr bekannten schelmischen Ausdruck an. Als sie aufstand, wischte sie sich kurz den Staub von der Hose und stürzte sich dann wieder in den Kampf. Ailish flog mit Fianna zu dem Gebäude, in dem sich die Kerker befunden hatten. Irgendwo hier musste sich Alasdair verstecken. Sie konnte die Aura seiner Dunkelheit spüren. Als Jaro neben ihr landete, hinterließen seine Krallen
Weitere Kostenlose Bücher