Tochter der Hoffnung (German Edition)
Fauchen durchbrach für kurze Zeit die eingetretene Stille.
„Balg des alten Königspaares. Ich biete dir dein armseliges Leben an. Übergib mir das geflügelte Pferd und die Anführer der Rebellen. Ich verspreche, dass der Rest deiner Anhänger in Frieden ziehen kann. Möchtest du nicht in dein altes Leben zurück kehren? Ich kann dir die Rückkehr ermöglichen.“ Alasdair hob eine Hand, ritzte sich mit einem seiner extrem langen Nägel über das Handgelenk und ließ einige Blutstropfen auf den Boden fallen. Das Blut zischte und brodelte, dann stieg Rauch vom Boden auf. In dem Rauch konnte sie ein Bild ihrer alten Wohnung in Italien erkennen. Kollegen und alte Freunde lächelten ihr zu und winkten sie zu sich. Dann veränderte sich das Bild. Das Cottage ihrer Großmutter war zu sehen. Maggie, Bryan und die Kinder öffneten die Tür und bedeuteten ihr, einzutreten. Das Baby in Maggie`s Arm fing an zu weinen und ihre Freundin wiegte es sanft hin und her und flüsterte beruhigende Worte. Dann verschwand der Rauch wieder und auf Alasdair`s Gesicht erschien ein verschlagenes Lächeln. Irgendwie erinnerte er Ailish an ein Reptil. Ihr Herz zog sich bei dem Gedanken an Maggie und ihre Familie zusammen. Doch war der Mann wirklich der Meinung, er konnte sie einfach mit diesen Bildern locken?
„Für wie dumm hältst du mich eigentlich?“ Bei ihrem abfälligen Tonfall veränderte sich sein Gesichtsausdruck und eine Maske des Hasses kam zum Vorschein.
„Nun gut. Damit hast du deine Chance vertan, dein armseliges Leben weiterführen zu können.“ Mit diesen Worten drehte Alasdair sich um und verschwand mit wehendem Mantel wieder hinter dem Tor. Nun kam der zweite Mann näher heran. Devin setzte sein bekanntes höhnisches Grinsen auf, als er Liamh in die Augen sah. Seiner Stimme war die Schadenfreude anzuhören.
„Das Buch, welches ihr mir netterweise übergeben habt, wird euer Untergang sein. Auch wenn mein Meister nur eine geringe Anzahl an Informationen übersetzen konnte, so werdet ihr doch bald um Gnade winseln wie räudige Hunde.“ Als Devin laut anfing zu lachen, begann die Erde zu beben. Wie eine Armee-Einheit kamen Männer aus der Stadt heraus gelaufen. Ihre Füße bewegten sich im Gleichschritt, die Blicke waren starr geradeaus gerichtet. Ashaya sog hörbar die Luft ein. Das mussten mindestens 300 tote Männer sein, die Alasdair durch seine schwarze Magie zu seinen willenlosen Marionetten gemacht hatte. Deshalb mussten also die restlichen Frauen sterben, die sich in seiner Gefangenschaft befanden. Alasdair hatte dafür bestimmt Zeit gebraucht und wollte ihre Ankunft deshalb verzögern. Liamh`s Gesichtsausdruck nach zu urteilen war er zu demselben Ergebnis gekommen. Mit einem Mal tauchte Fae neben ihr auf. Jaro landete direkt neben Fianna und schaute auf die Herrscharr von Untoten. Fae`s Hand war mit einem Tuch umwickelt, dass rote Flecken aufwies.
„Fae, was hast du getan?“ Jaro antwortete auf Ailish`s Frage.
„ Sie hat einen Zauber gewirkt, damit ich euch im Kampf beistehen kann. Die Sonne kann mir für diesen Tag keinen Schaden anrichten. Auch wenn der Abend nicht mehr lang entfernt ist, so dachten wir, dass jede Minute kostbar ist, in der ihr mehr Magie und Kampfkraft zur Verfügung habt. Fae muss in meiner Nähe bleiben, damit der Zauber seine Wirkung behält. Doch habt keine Angst. Ich werde gut auf sie Acht geben. Niemand wird ihr etwas zu Leide tun können, solange der Atem meines Feuers noch in mir lebt.“ An diese Art zu sprechen würde sie sich wohl nie gewöhnen. Ailish kniete sich hin und streichelte Fae über die Wange. Sie war so jung. Bei dem Gedanken, dass ihr etwas passieren konnte, zog sich ihr der Magen zusammen.
„Versprich mir, dass du vorsichtig sein wirst. Sollte dir etwas passieren, dann werde ich sehr böse sein.“ Fae nickte erleichtert, drückte ihr eine Kuss auf die Wange und hüpfte dann zu Jaro, um auf seinem Rücken Platz zu nehmen. Als Ailish ihren Blick wieder nach vorne richtete, streifte eine warme Brise ihre Wange. Als sie einatmete, roch sie das Parfum ihrer Großmutter. Coimeádaí spitzte seine Ohren und schaute sich aufmerksam um. Auch Liamh verspürte einen seltsamen Lufthauch um sich herum. Kleine Windrosen bewegten das Gras um sie herum. Der große Pantar stieß ein Brüllen aus und legte sich dann zu ihren Füßen hin. Verwundert bemerkte sie, dass sich die Windrosen zu Gestalten formten, die immer größer wurden. Sie merkte, dass Coimeádaí Energie
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