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Tochter des Drachen

Tochter des Drachen

Titel: Tochter des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsa J.Bick
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links abzubiegen, senkte er den Kopf des Jupiter und stürmte auf sie zu. Er sah die Männer überrascht zusammenzucken und dann ihre Waffen ziehen, gerade als er abdrehte und in drei Sykomoren bretterte, die sie als Deckung benutzt hatten. Zögern - dann gaben die Bäume nach, stürzten um und schleuderten zerfetzte Wurzeln und Erdklumpen über das Panzerglas. Das Donnern der stürzenden Bäume übertönte das Schreien der Soldaten.
    Er war so damit beschäftigt, nach rechts zu schauen, dass er völlig ignorierte, was links von ihm vor sich ging. Die Alarmsirene schrillte, als sich eine panzerbrechende Rakete in das hintere Gehäuse seiner linken PPK bohrte, gefährlich dicht an der linken Lafette. Der Aufprall warf den Mech zur Seite, und er landete mit dem ganzen Gewicht auf dem geschwächten linken Bein. Die Schadensmeldung des Computers brauchte er nicht. Er spürte, wie das Bein wegknickte, hörte das Knirschen der Aktivatoren. Parks brüllte vor Wut, als sein Jupiter wie ein gefällter Baum zu Boden ging. Verzweifelt bemüht, nicht auf dem Kanzeldach zu landen, riss er den Mech im Fallen noch herum und streckte den rechten Me-charm aus, um den Sturz abzufangen. Zu seinem Entsetzen blieben die Läufe der Autokanone hängen und brachen unter der furchtbaren Wucht des stürzenden Jupiter ab ...
    Ein schriller Aufschrei bohrte sich in sein Hirn, dann segelte Sterlings Ozelot über die Kanzel des Jupiter und feuerte im Sprung beide Impulslaser ab. Ihre Strategie wurde schnell deutlich, als das Laub und die Baumtrümmer, die den Waldboden bedeckten, donnernd in Flammen aufgingen und ihn hinter einer schwarzen Rauchwand verbargen.
    Parks blieb keine Zeit, sich zu bedanken. Er war jetzt im Freien, auch wenn er schräg aufgestützt auf dem Boden lag und seine linke Lafette nutzlos war, solange er sich nicht um drehen konnte ... Mühsam und sich dabei sehr bewusst, was er da tat, und er tat es trotzdem -, rammte Parks den Torso des Jupiter hart nach links. Die Temperaturanzeige schoss in den roten Bereich, und der Computer spielte eine Warnmeldung ab, bevor er den Countdown zur Stilllegung einleitete. »Scheiße!«, brüllte Parks. Seine Hand knallte auf den Vetoschalter, dann drückte er weiter, immer weiter ...
    »Bitte«, knurrte er und betete, dass die Leistung stabil blieb, auch wenn es seinen Tod bedeutete. Das war dermaßen dumm, das war auch schwachsinnig, aber es ging nicht anders, es ging nicht anders! »Bitte, bitte, bitte!«
    Ein seltsames Kreischen, ein metallisches Gellen, als das rechte Ellbogengelenk des Jupiter barst, sich verbog und abriss. Augenblicklich stürzte Parks, der Mech krachte auf den Rücken. Möglicherweise verlor er sogar für einen Augenblick das Bewusstsein, aber auf keinen Fall länger. Jetzt sah er über sich blauen Himmel, dann Qualm, und das größer werdende Landungsschiff. Dann graue Qualmwölkchen aus irgendwelchen überhitzten Schaltkreisen, die ihm den Atem nahmen ... Aber das spielte keine Rolle. All das hatte höchstens zehn Sekunden in Anspruch genommen, und nichts spielte mehr eine Rolle, denn er hatte noch Energie, und eine letzte Aktion musste er auch noch durchführen.
    Hustend, würgend, nach Atem ringend, rief er mit einer Fingerbewegung die Zielerfassung auf, zielte und feuerte seine letzte Salve aus fünfzehn Raketen ... im exakt selben Moment, da J. Sterling, vermutlich in der Hoffnung, ihm noch einmal das Fell zu retten, wieder sprang.
    Genau in seine Schussbahn.
    »Sterling, nein!«, schrie Parks, entsetzt und ... zu spät. »NEIN!«
    Dovejin-Eiskappe, Saffel Präfektur II, Republik der Sphäre
    5. September 3135
    Sakamoto war tot, und das spielte überhaupt keine Rolle, denn als sein Panther heulend aus dem Himm el stürzte, erkannte Jonathan plötzlich alles glasklar. Seine Gedanken rasten wild, als das Eisfeld immer näher kam. Einmal unten angekommen, war der Heuschreck schneller, doch der hatte keine Sprungdüsen. Die abnehmbaren Düsen, die er für den Abwurf angeflanscht bekommen hatte, würde er abwerfen, sobald er das Eis erreichte. Falls es Jonathan gelang, das Überraschungsmoment zu behalten, konnte er es immer noch schaffen. Aber dieser Kampftitan war ein Koloss, viel schwerer und mit weit überlegener Feuerkraft. Sein Panther war kein Gegner für ihn, es sei denn ... Mit blitzschnellen Handbewegungen aktivierte er die Feuerleitautomatik. Der aktive IFF-Transponder blockierte automatisch jede Möglichkeit, auf ein Ziel der eigenen Seite zu feuern.

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