Tod auf Cabrera - Mallorca-Krimi
tiefer als die,
die Sie zu empfangen in der Lage sind, mein Freund.«
Berger grinste ihn frech an. »Dafür sind die Orgasmen, die wir
Heiden genießen dürfen, geradezu himmlisch, Herr Bischof.«
Bevor sich die beiden an die Gurgel gehen konnten, versuchte Rosa,
die Situation zu entschärfen. »Exzellenz, was können wir für Sie tun?«
»Die Großherzogin, von der ich Ihnen auf diesem Wege die besten
Grüße übermitteln soll, hat Sie mir wärmstens als professionelle und diskrete
Dienstleister empfohlen.«
Rosa nickte. »Und wobei können wir Ihnen behilflich sein?«
Der Bischof vergewisserte sich durch kurze Blicke in alle Richtungen,
dass ihnen niemand zuhören konnte. Er beugte sich zu ihnen. »Ich beabsichtige,
einige Tage Urlaub auf Mallorca zu machen. Tauchurlaub, um genau zu sein. Dazu
benötige ich Sie, oder besser gesagt: Ihre Erfahrungen als Skipper.« Sein Blick
ruhte auf Berger.
Der Residente wurde hellhörig. »Wie lange?«
»Ich denke mal, eine Woche bis maximal zehn Tage.«
»Ich bin aber teuer. Tausend Euro pro Tag zuzüglich Mehrwertsteuer.«
Crasaghi nickte wenig beeindruckt. »Sagen wir zweitausend pro Tag
cash, und Sie halten mir sämtliche Paparazzi vom Leibe.«
Die Gräfin schaute nachdenklich. »Es gibt so viele Tauchstationen
und kommerzielle Anbieter von Tauchfahrten mit dafür ausgerüsteten Schiffen.
Warum fällt Ihre Wahl ausgerechnet auf uns?«
»Nur Sie können die von mir angestrebte Diskretion auch
garantieren.«
»Wer lässt sich schon gern dabei fotografieren, wie er Unsummen von
Kirchensteuern auf den Kopf haut, gell?« Berger lächelte ihn freundlich an.
»Ich komme aus einer sehr wohlhabenden Familie, Señor Berger. Sie
können versichert sein, dass ich keinen einzigen Kirchenpfennig für meine
privaten Belange ausgeben werde.«
Rosa nickte. »Okay, wir sind im Geschäft. Ab wann?«
»Das ist der Haken an der Sache.« Crasaghi spitzte die Lippen. »Ich
bräuchte Sie sofort.«
»Wie, sofort?«
»Der Flieger wartet bereits mit laufenden Triebwerken auf der
Rollbahn.«
»Moment«, protestierte Berger. »So schnell geht das nicht. Selbst wenn
wir heute zurückfliegen würden, bräuchte ich mindestens zwei Tage, um alles für
so einen langen Törn vorzubereiten und zu besorgen.«
Der Bischof schüttelte den Kopf. »Verzeihen Sie, wenn ich Ihnen
widerspreche, Skipper, aber im Hafen von Cala Figuera wartet bereits ein voll
beladener Lkw auf uns. Die Llaut wird beladen, während wir noch in der Luft
sind.«
Berger fühlte sich überrumpelt, fand aber auf die Schnelle keinen
plausiblen Einwand. »Dann soll es eben so sein.« Er schaute Rosa an. »Wir
sollten uns besser auf die Strümpfe machen und unsere Sachen packen.« Sie
nickten dem Bischof freundlich zu und erhoben sich.
»Ich möchte nicht voreilig wirken, aber ich habe bereits veranlasst,
dass Ihre Koffer gepackt werden. Sie sind schon im Wagen.«
Die beiden staunten den Bischof an wie zwei ungläubige Kinder.
»Ich bin mir nicht sicher, ob das, was wir in unserem Zimmer haben,
für fremde Augen bestimmt war«, sagte Berger gedehnt.
»Seien Sie versichert, dass dabei absolut diskret vorgegangen wurde.«
Gräfin Rosa wusste nicht, ob sie den Bischof für seine Forschheit
bewundern oder ob seines Übergriffs sauer sein sollte. »Und was hätten Sie
gemacht, Exzellenz, wenn wir uns nicht einig geworden wären?«
Er lächelte sie freundlich an. »Dann hätten Sie in zehn Minuten in
ihren Zimmern alles wieder so vorgefunden, wie es war, als Sie es verlassen
haben. Die katholische Kirche, Durchlaucht, mag mit Sicherheit viele Laien
beschäftigen, doch hin und wieder trifft man in unseren Reihen auch auf
Profis.«
Kaum eine halbe Stunde später erreichten sie in einer schwarzen Dienstlimousine,
von einem jungen Priester chauffiert, den nahe gelegenen internationalen
Flughafen »El Prat«. Zu ihrem großen Erstaunen fuhr der Wagen, von sämtlichen
Kontrollen völlig unbehelligt, direkt auf das Rollfeld. Wie von Geisterhand
öffneten sich auf dem Weg dorthin alle Barrieren. Nach einer kurzen Fahrt an
den großen Verkehrsmaschinen vorbei kamen sie neben einem weißen Learjet 60 XR zum Stehen. Auf dessen Außenwand prangte das Wappen des Vatikans.
»Das ist doch mal ein nettes Vögelchen«, kam es von Berger. »Um so
etwas anzuschaffen, muss es ganz gewaltig im Kollektenbeutel geklingelt haben.
Was meinen Sie, Exzellenz, wie viele Bedürftige könnte man mit so einem Ding
hier aus der Scheiße ziehen?«
»Keinen
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