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Tod auf der Koppel

Tod auf der Koppel

Titel: Tod auf der Koppel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott - Joyce West
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wenigstens das eine oder andere jener dringenden Probleme zu lösen, die allen Farmern zu schaffen machten. Maul- und Klauenseuche und Trommelsucht — das waren die Dinge, die ihnen das Leben zur Hölle machten. Die Maul- und Klauenseuche war schon fast unter Kontrolle, und er hoffte, bald auch die Trommelsucht in den Griff zu bekommen. Wenn ihm das gelang, dann konnte er Hunderte von Rindern retten, die jetzt noch Jahr für Jahr an dieser Seuche zugrunde gingen. Er war wie besessen von diesem Gedanken und verwendete mehr Zeit darauf, als es für ihn und seine Farm gut war.
    »Er bringt sich noch um Haus und Hof, mit seiner verrückten Idee vom Gemeinwohl. Daß er sich so um die Sorgen anderer kümmert, bringt ihm weder Geld noch Dank ein.«
    Doch Simon ließ sich nicht irremachen, wenn auch sein Vermögen dabei schwand und seine Schulden stiegen. Seine Freunde bedauerten es sehr, daß sie ihn, einen so guten Farmer und klugen Kerl, nicht zur Vernunft bringen konnten. Natürlich, der alte Jock hätte ihm unter die Arme greifen können. Jock hatte keine Kinder, und Simon würde ohnehin später sein gesamtes Geld erben, denn Jock hatte weiter keine Angehörigen. Aber er war zu geizig, um auch nur einen Finger zu rühren. Und jetzt war er nach Australien gefahren, und nur unter größtem inneren Widerstreben hatte er Simon seine Farmgeschäfte anvertraut. Aber wenn er auch nicht besonders viel von seinem Neffen hielt, er konnte ihm wenigstens vertrauen, was in Bezug auf Albert, der genauso jung wie Simon war, nicht zutraf. Sara seufzte tief auf, während ihr all das durch den Kopf ging. Früher hatte Simon mit ihr über seine Ideen und Versuche gesprochen, und ihr hatte das sehr gefallen. Bevor ihre Eltern bei einem Autounfall ums Leben gekommen waren und sie ihr Geld selbst verdienen mußte, hatte sie sich auf der Universität mit ähnlichen Fragen beschäftigt. Sie hätte Simon helfen können, und sie hätte das auch liebend gern getan. Es war eine verfahrene Sache.
    Bei Albert war niemand zu Hause. Vielleicht war er drüben im Farmhaus. Sie ging den Weg hinüber, eine kleine, zarte Gestalt mit krausem Haar und hübschem Gesicht. Sie sah überhaupt nicht wie ein Mädchen aus, das in einem Stall arbeitete. Aber sie hatte seit jeher Pferde gemocht, und als sie ihr Studium aufgeben mußte, hatte sie beschlossen, unter ihr bisheriges Leben einen Strich zu ziehen und einen ganz neuen Anfang zu machen.
    Sie war auf Dalby Lords Anzeige gestoßen und hatte sich beworben. Sie stellte es sich herrlich vor, bei dem berühmtesten, wenn auch nicht erfolgreichsten Pferdezüchter der ganzen Gegend zu arbeiten. Als ihre Freunde davon erfuhren, protestierten sie einstimmig.
    »Du bist verrückt, Sara. Du bist einfach zu jung und zu hübsch, um in einem Rennstall zu arbeiten, mitten unter lauter ungehobelten jungen Männern. Warum suchst du dir nicht irgendwo eine Stelle in einem Labor?«
    »Nicht um alles in der Welt! Außerdem gibt es da gar keine ungehobelten jungen Männer. Es ist nur ein kleiner Stall, mit einem einzigen Angestellten, und Lord ist der netteste und liebenswürdigste Mensch, den ich kenne.«
    »Auch wenn er noch so liebenswürdig ist, kannst du nicht mit ihm unter einem Dach wohnen.«
    »Das tue ich auch nicht. Er hat mir ein eigenes kleines Gartenhaus zur Verfügung gestellt. Alles sehr anständig und wie es sich gehört. Außerdem: Lord genießt einen tadellosen Ruf.«
    »Was für ein Unfug! Wie hast du das Übrigens bei deinem kurzen Besuch feststellen können?«
    »Während der Busfahrt habe ich den dortigen Pfarrer kennengelernt. Und als ich ihm erzählte, um welche Stelle ich mich beworben habe, meinte er: >Dalby Lord hatte immer ein hübsches Mädchen, das ihm bei seinen Pferden half. Sie werden sich bei ihm wohlfühlen.< Ihr seht, ihr braucht euch um mich nicht zu sorgen.«
    »Da sind wir uns nicht so sicher. Aber wir werden ja sehen, ob sich wirklich alles zu deiner Zufriedenheit entwickelt.«
    Aber alles ging ohne die geringsten Schwierigkeiten vonstatten. Die Arbeit an der frischen Luft, mit den Tieren, die sie mochte, half Sara, allmählich den Verlust ihrer Eltern zu verwinden. Und nach sechs Monaten konnte sie dem Pfarrer nur beistimmen. Dalby Lord war ein wortkarger Mann mittleren Alters, von kräftiger Statur, mit einer sanften Stimme und guten Manieren. Er, Sara und ein junger Stallbursche teilten die Arbeit untereinander auf. Der Stallbursche war hauptsächlich mit dem Zureiten beschäftigt, doch

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