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Tod aus dem Meer

Tod aus dem Meer

Titel: Tod aus dem Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonja Planitz
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gespielt?“ Emily
schwieg. Scheinbar hatte sie genau so wenig eine Antwort auf diese Fragen wie
Dascha. Als sie aus dem Badezimmer kam, schaute sie auf die beiden Federn und
das inzwischen von Dascha ausgedruckte Foto, welche auf Daschas Bett lagen. Sie
warf ihre zerrissene Uniform in eine Ecke, in der auch schon Daschas
zerrissenes Kleid vom Vortag lag. „Ich näh das schon wieder“, murmelte sie vor
sich hin. Dascha stand leicht ratlos immer noch an der Wand. Dann ging sie,
nahm ihren Rucksack und packte ihren Laptop hinein. Auch einen Block und einen
Kugelschreiber warf sie hinein. „Gehen wir Kira suchen“, sagte sie dann und die
beiden verließen ihr Zimmer.
    Es wurde zwar bereits dunkel, aber
das Tor des Internats war noch nicht abgeschlossen. Also konnten die beiden
sogar mal durch den Haupteingang gehen, statt durch das Kellerfenster zu
müssen. Keine Menschenseele war zu sehen. Es begegnete ihnen auch niemand auf
dem Weg zum Strand. Scheinbar hatte sich die Geschichte von dem komischen Viech
schnell verbreitet und keiner traute sich mehr zum Strand hinunter. Den Mädchen
sollte es recht sein, so waren sie wenigstens ungestört. Außerdem war eine
kleine Gruppe die auf etwas vorbereitet war berechenbarer als eine große
unorganisierte Gruppe. Wie erwartet saß Kira im Rumpf des Wracks mit
angezogenen Beinen in einer Ecke. „Oh, ihr beide“ stellte sie nüchtern fest als
Dascha und Emily eintraten. „Hey Kira, wie geht es dir?“, fragte Emily
vorsichtig. Kira stand auf und fing an zu weinen. „Wie es mir geht? Wie würde
es euch gehen? Meine Freundin hat völlig den Verstand verloren und jemanden
fast umgebracht! Und dann haben sie sie betäubt und weggebracht, ich weiß nicht
einmal wohin!“, sagte sie wütend und traurig zugleich. „Sie haben sie ins
Krankenhaus auf die Psychiatrie gebracht ...“ klärte Emily sie betroffen auf.
Kira ließ sich wieder in ihre Ecke sinken. „Was ist denn nur passiert ...“,
fragte sie mit brüchiger Stimme und starrte auf den Boden. Emily erklärte ihr
kurz, was vorgefallen war. In der Zwischenzeit hatte Dascha ihren Laptop
gestartet, ihren Block neben sich gelegt und sich gesetzt. Emily und Kira
schauten sie fragend an. „Ich schlage vor, wir sammeln alle Informationen, die
wir haben, und schauen mal, ob wir was herausfinden können. Wenn uns keiner
hilft, müssen wirs ja alleine versuchen“, erklärte sie. „Auf jeden Fall habe
ich jetzt das Drama, das ich wollte ... aber dass ich eine der Hauptfiguren
bin, war nicht geplant“, seufzte Kira. „Also was haben wir? Verschwundene
Jungen, ein Wesen mit Flügeln, das singt, das die Jungen scheinbar tötet. Es
hält sich nachts am Strand auf, lässt aber Mädchen in Ruhe. Und scheinbar
frisst es seine Opfer, anders kann ich mir den Knochen nicht erklären“, fasste Emily
zusammen. Dascha notierte die Sachen auf ihrem Block. Es war eine Angewohnheit
von ihr sich Notizen selbst dann auf einen Block zu schreiben, wenn ihr Laptop
direkt neben ihr stand. „Also bei singenden Wesen die Männer essen fällt mir
etwas ein“, meldete sich Kira zögernd zu Wort. „Na dann sag schon“, forderte
Emily sie auf. „Naja, aber das ist, glaube ich nicht das Richtige ... ich
dachte an Sirenen“, stotterte sie. „Sirenen? Diese komischen, halb Mensch halb
Fisch Biester, die singen und dadurch Seefahrer an die Klippen lenken und sie
anschließend ... fressen ... aber die haben doch gar keine Flügel, oder?
Außerdem sind das doch nur Fabelwesen!“, erwiderte Emily. Dascha nahm ihren
Laptop und tippte eine Weile herum. „Doch, laut Legende haben Sirenen Flügel“,
verkündete sie dann. Die Mädchen hielten kurz inne und schauten sich an. „Ihr
... glaubt doch nicht wirklich, dass wir es hier mit einer echten Sirene zu tun
haben? Wir sind hier im einundzwanzigsten Jahrhundert Leute, glaubt ihr nicht
wenn es Sirenen wirklich geben würde wären sie schon längst entdeckt worden?“,
fragte Dascha dann. „Naja, jede Sage oder Legende hat irgendwo ihren wahren
Kern“, sagte Emily dann. „Hast du nicht grade eben noch selbst gesagt, dass es
nur Fabelwesen sind?“, fragte Kira nach. Emily schaute auf den Laptop. „Hast du
eine andere Erklärung? Passen würde es“, erwiderte sie. Dascha tippte weiter
herum. „Auf jeden Fall gibt es bis heute Sichtungen von sogenannten
Meerjungfrauen, gerade hier in der Gegend. Vielleicht spinnen die Leute gar
nicht, sondern es ist wahr?“ Wieder schweigen. Dann entfuhr Dascha

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