Tod aus dem Meer
sofort auf dein
Zimmer! Zimmerarrest! Geh voraus, ich werde höchstpersönlich die Tür hinter dir
zusperren!“, brüllte er und war hochrot angelaufen. Zufrieden grinsend ging
Kira zurück ins Wohngebäude.
Kapitel 8:
Informationen
Noch fast schlafend schlurften Dascha
und Emily am nächsten Tag in den Unterricht. Die beiden waren einerseits ratlos,
weil Kira erst am Donnerstag ihr Zimmer wieder verlassen durfte, andererseits
waren sie beruhigt, dass Aqua wegen ihrer Verletzungen ebenfalls eine Weile
nicht aus ihrem Zimmer konnte. Wie sie bisher beobachten konnten, war ja keine
der beiden alleine unterwegs, also hatten sie Zeit etwas zu unternehmen, bis
Aqua wieder fit war. Vermutlich war sogar genau das Kiras Ziel gewesen; Zeit
schinden. Auch wenn Zeit in ihrem Fall kein Geld, sondern Leben kostete. Denn
wieder war einer ihrer Mitschüler verschwunden, er kam einfach aus dem
Wochenende nicht zurück. Wie sich später herausstellte, war er nie bei seinen
Eltern angekommen.
Nach dem Unterricht gingen Dascha und
Emily auf ihr Zimmer, holten Daschas Laptop und gingen zum Strand, um in ihrem
Teil des Wracks weiter Informationen zu sammeln. Als sie ihren Raum betraten,
fiel ihnen ein kleiner Brief auf der unter ihrer selbst zusammengezimmerten
Bank hervorschaute. „Hoffentlich nicht noch so eine sinnlose Drohung“,
nuschelte Dascha und öffnete den diesmal nicht mal beschrifteten Umschlag. Es
war aber nur eine Nachricht von Kira, dass sie die Zeit gut nutzen sollten.
„Das machen wir doch glatt“, sagte Dascha und fuhr ihren Laptop hoch. „Ok, was
sollen wir zuerst suchen?“, fragte sie dann. Emily dachte kurz nach. „Am besten
fangen wir mit dem Ersten an, was du finden kannst und was zum Thema
Meerjungfrauen gehört. Wenn wir lange genug alles genau durchwühlen finden wir
bestimmt was Nützliches“, sagte sie dann. Dascha suchte nicht lange. „Also als
Erstes treffe ich hier auf Fälschungen. Sachen gibt es, das sag ich dir, die
sollte es nicht geben. Wusstest du, dass grade auf den Philippinen vermehrt
sogenannte „Taxidermische Fälschungen“ an Touristen verkauft werden? Dafür
nähen die Affenoberkörper auf Fischflossen, oder bauen Knochengerüste und
ziehen Haut drüber und so was. Eine solche Fälschung hats sogar in ein Museum
geschafft, wo es als echte Meerjungfrau ausgestellt wurde, erst im Jahr 2004
hat sich herausgestellt, dass es einfach nur eine verdammt gute Fälschung war!
Kam sogar groß in den Nachrichten und stand in allen Zeitungen. Ich hab hier
auch unzählige Videos gefunden mit angeblichen Meerjungfrauen darauf, aber das
meiste sind Bilder, die ich auf den Seiten mit den Fälschungen schon gesehen
habe. Hier ist nur ein Interessantes dabei, aber mit einer schlechten Kamera an
einem vermüllten Strand gefilmt ... allerdings sieht diese vertrocknete
Meerjungfrau tatsächlich ziemlich echt aus, schau mal“, sagte Dascha und drehte
den Laptop zu Emily. Diese schauderte. Auf dem Video lag eine tote Meerjungfrau
zwischen ein paar umgefallenen Bäumen und Ästen. Ihr Oberkörper war leicht nach
oben gebeugt, sodass man ihr Gesicht sehen konnte. Leere Augenhöhlen starrten
nach da, wo das Meer war. „Also da hofft man glatt, dass das keine Fälschung
ist. So echt, wie die aussieht, wurde sonst ein menschlicher Oberkörper
genommen ... "„Also ich würde sie glatt für echt halten, sieh doch mal.
Sie hat ganz helle Haare, das spricht dafür, dass dort wo sie herkommt, nicht
viel Sonne ist. Ihre Nase ist ganz klein und flach, die dürfte beim Schwimmen
nicht stören. Auch ihre Oberweite“ - Dascha tippte auf den Bildschirm - „Ist
flach, stört also beim Schwimmen nicht. Und da wo die Rippen sind, sieht man
etwas, was Kiemen sein könnten“, schloss Dascha ihren Vortrag. Sie drückte
Emily Block und Kugelschreiber in die Hand, dann nahm sie ihren Laptop zurück
und schaute weiter. „Also mythologisch sind Meerjungfrauen eigentlich schon
immer vertreten gewesen, überall auf der Welt und definitiv auch unabhängig
voneinander. In der Odysseus Sage besiegen Odysseus und seine Leute die Sirenen
dadurch, dass sie sich die Ohren verstopften und einfach an ihnen
vorbeisegelten. Angeblich fielen die Sirenen daraufhin tot ins Meer. Naja, auf
unsere Ligeia traf das wohl nicht zu. Jetzt wissen wir zumindest, was von der
Geschichte zu halten ist. Statuen finden sich auch überall auf der Welt,
angefangen in Dänemark, wo auch das Märchen die kleine Meerjungfrau geschrieben
wurde bis nach
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