Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tod aus der Zukunft

Tod aus der Zukunft

Titel: Tod aus der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clifford D. Simak
Vom Netzwerk:
Weltgeschehens.“
    „Es muß ja auch nichts Großes sein“, erwiderte Eva Armour. „Es kann eine Winzigkeit sein. Ein einziges Wort, das nicht in die Zeit paßt, ein Wort, das Sutton vielleicht zufällig entschlüpft ist. Nach wenigen Jahren wäre es in den örtlichen Dialekt aufgenommen worden.“
    „Wir haben auch auf die kleinen Dinge geachtet“, sagte der Detektiv, „aber wir haben nichts gefunden.“
    „Er muß dort sein“, wiederholte Eva. „Der Informationsroboter hat ihm eine Auskunft über Bridgeport gegeben, also interessiert er sich für die Stadt.“
    „Das muß aber noch nicht bedeuten, daß er dorthin gegangen ist“, meinte Herkimer.
    „Irgendwo ist er hingegangen“, sagte Eva. „Aber wo?“
    „Wir haben eine ganze Armee von Kundschaftern ausgeschickt, als Buchverkäufer, als Scherenschleifer, als Tramps, die Arbeit suchten. Wir haben jede Familie in einem Radius von zwanzig Meilen beobachtet, zuerst in Abständen von zwanzig Jahren, dann von zehn und schließlich von fünf. Wir haben kein einziges Wort, kein einziges Gerücht gehört.“
    „Warum sind Sie nicht bis, sagen wir, 1999 oder 1950 zurückgegangen?“ fragte Herkimer den Detektiv.
    „Irgendwo mußten wir eine Grenze ziehen.“
    „Haben Sie die Familie Sutton näher beobachtet?“ erkundigte sich Eva.
    „Unsere Männer haben abwechselnd dort gearbeitet und, wenn die Familie keine Hilfskraft brauchte, auf den benachbarten Farmen Arbeit gesucht.“
    „Wir haben vom Jahr 2000 bis zum Jahr 3150 gearbeitet, also bis der letzte der Familie aus jener Gegend fortzog.“
    Eva sah Herkimer an. „Ist die Familie noch weiter überprüft worden?“
    Herkimer nickte. „Bis zu dem Tag, als Asher nach Cygni flog. Es gibt nichts, was uns weiterhelfen könnte. Vielleicht haben ihn die Revisionisten erwischt.“
    „Aber die könnten ihn nicht festhalten, nicht Asher Sutton“, widersprach Eva. „Nicht bei den Fähigkeiten, die er besitzt.“
    „Aber er kennt sie doch noch nicht“, wandte Herkimer ein. „Und wir durften ihn nicht darauf aufmerksam machen. Er mußte sie allein entdecken.“
    „Es hat doch alles so schön geklappt“, klagte Eva. „Wir haben Morgan zu einer unüberlegten Handlung gezwungen, indem er Benton hypnotischen Befehl gab, Sutton zum Duell zu fordern – die einzige Möglichkeit, Asher schnell aus dem Weg zu schaffen, nachdem Adams’ Plan, ihn umzubringen, fehlgeschlagen war. Und dieser Zwischenfall mit Benton hat Asher gewarnt, ohne daß wir ihn auffordern mußten, vorsichtig zu sein. Und jetzt …“
    „Das Buch ist aber geschrieben worden“, tröstete Herkimer. „Und wir werden jetzt unsere Spionage bei den Revisionisten verdoppeln, jede ihrer Unternehmungen in der Vergangenheit unter die Lupe nehmen. Vielleicht erfahren wir auf diese Art etwas.“
    „Aber es sind die kleinen Dinge“, gab Eva zurück. „Es kann zu jedem Zeitpunkt, an jedem Ort geschehen sein. Wo sollen wir anfangen?“
    „Du vergißt einen wichtigen Faktor“, sagte Herkimer ruhig. „Sutton selbst. Ich habe großes Vertrauen in ihn. Denn er hört auf sein Schicksal.“

 
41
     
    „Sie sind ein seltsamer Mensch, William Jones“, sagte John H. Sutton. „Aber auch ein guter. Ich habe noch nie einen besseren Farmgehilfen gehabt als Sie.“
    Sie standen auf die Planken des Weidezaunes gestützt und betrachteten die Lichtpunkte der erleuchteten Fenster und der Autoscheinwerfer am anderen Flußufer.
    „Am Abend ist es immer kühl“, sagte der alte John H. „Deswegen können wir auch nachts gut schlafen.“ Er gähnte. „Ich glaube, ich gehe“, sagte er. „Ich werde alt und brauche viel Schlaf.“
    „Ich werde noch einen Spaziergang machen“, entgegnete Sutton.
    „Sie gehen sehr viel spazieren, William.“
    „Im Dunkeln ist das Land anders als bei Tage. In der Stille hört man Dinge, die man am Tag nicht hören kann.“
    John H. schüttelte den Kopf. „Nicht das Land ist anders, William, Sie selber sind es. Manchmal habe ich das Gefühl, Sie sehen und hören Dinge, die wir anderen nicht wahrzunehmen. Fast …“ Er zögerte. „Fast, als gehörten Sie nicht hierher.“
    „Das Gefühl habe ich auch manchmal“, sagte Sutton.
    „Aber Sie gehören zu uns, William“, antwortete John H. „Vergessen Sie nicht, daß Sie zur Familie gehören. Wieviel Jahre sind es jetzt?“
    „Zehn“, sagte Sutton.
    „Ganz recht. Ich erinnere mich noch genau an den Tag, als Sie kamen. Aber manchmal vergesse ich ihn auch, und dann denke ich

Weitere Kostenlose Bücher