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Tod aus der Zukunft

Tod aus der Zukunft

Titel: Tod aus der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clifford D. Simak
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kommen. Aus welchem Jahr?“
    „Achttausenddreihundertsechsundachtzig“, antwortete Dean. „An Ihrer Stelle würde ich aber ein wenig weiter gehen. Das ist für Sie bestimmt interessanter.“
    „Sie meinen aber, daß ich ohnehin niemals so weit komme. Daß Sie den Sieg davontragen werden.“
    „Natürlich.“
    Sutton stieß mit dem Schraubenschlüssel auf den Boden. „Vor ein paar Tagen fand ich einen Mann, der kurz darauf starb. Der Mann erkannte mich und machte mit seinen Fingern ein Zeichen.“
    Dean spuckte verächtlich aus. „Ein Androide“, erklärte er. „Diese Kerle verehren Sie, Sutton. Sie haben eine Religion aus Ihnen gemacht, weil Sie ihnen die Hoffnung gaben, dem Menschen gleich zu sein.“
    „Dann glauben Sie vermutlich kein Wort von dem, was ich geschrieben habe“, sagte Sutton.
    „Sollte ich das?“
    „Ich glaube daran.“
    Dean antwortete nicht.
    „Ihr habt meine Idee genommen und sie zu einer weiteren Sprosse der Leiter menschlicher Eitelkeit umgeformt“, sagte Sutton ärgerlich, weil er in die Defensive gedrängt worden war.
    „Aber ihr habt den Sinn überhaupt nicht begriffen. Ihr habt kein Gefühl für das Schicksal, weil ihr dem Schicksal keine Chance gebt. Aber ich denke gar nicht daran, hier einen einzelnen Menschen überzeugen zu wollen. Mir ist es gleichgültig, was Sie glauben, das kann ich Ihnen versichern.“
    „Sutton, Sie rennen mit dem Kopf gegen die Wand. Sie haben keine Chance. Die gesamte menschliche Rasse ist gegen Sie. Die einzigen, die auf Ihrer Seite stehen, sind ein paar Androiden und einige, wenige menschliche Außenseiter.“
    „Das ganze Reich basiert auf den Androiden und Robotern“, gab Sutton zurück. „Ohne sie könnt ihr außerhalb des Sonnensystems keinen Fußbreit Boden halten.“
    „Bei der Verteilung des Reiches werden die schön auf unserer Seite bleiben“, behauptete Dean selbstbewußt. „Auch wenn sie im Hinblick auf diese Schicksalsidee gegen uns sind. Sie können nämlich nicht ohne uns auskommen, weil sie sich nicht fortpflanzen können. Sie brauchen die Menschen, damit all jene ersetzt werden, die ausfallen.“ Er kicherte. „Solange die Androiden nicht selbst Androiden machen können, werden sie zu uns halten und für uns arbeiten. Denn wenn sie das nicht täten, käme das einem rassischen Selbstmord gleich.“
    „Aber wie wollt ihr erkennen, welche Androiden gegen euch sind, und welche für euch?“
    „Das ist es ja gerade“, antwortete Dean. „Wir können es nicht erkennen. Sonst wäre die Sache überaus einfach. Aber der Androide, der gestern gegen uns kämpfte, kann uns morgen schon wieder die Schuhe putzen.“
    Er hob ein Steinchen auf und warf es weit über die grüne Wiese. „Wissen Sie, Sutton, man wird fast wahnsinnig! Keine richtigen Schlachten, höchstens hier und da Guerillatätigkeit, Hinterhalte und Scharmützel. Eben Störaktionen.“
    „So wie ich Sie jetzt gestört habe“, meinte Sutton.
    „Ja, genauso.“ Dean saß lässig an sein Schiff gelehnt und machte den Eindruck, als wolle er weitererzählen. Im nächsten Augenblick jedoch schoß er mit einer pfeilschnellen Bewegung hoch und griff nach dem Schraubenschlüssel, den Sutton in der Hand hielt.
    Sutton machte instinktiv eine Abwehrbewegung, aber Dean war ihm um eine kostbare Sekunde voraus. Sutton spürte, wie ihm der Schlüssel aus der Hand gerissen wurde, und sah ihn in der Sonne aufblitzen, als Dean ihn, zum Schlag ausholend, hoch über den Kopf schwang.
    Deans Lippen bewegten sich, und noch als Sutton versuchte, unter dem Schlag hinwegzuducken, konnte er die Worte lesen, die des anderen Lippen formten.
    „Sie dachten also, ich wäre es!“
    Dann explodierte etwas in Suttons Kopf, sekundenlang spürte er, daß er fiel, daß sich der Boden ihm entgegenhob. Dann war auf einmal kein Boden mehr da.

 
37
     
    Überlistet!
    Überlistet von einem Kerl, der fünfhundert Jahre aus der Zukunft gekommen war. Überlistet durch einen Brief, der sechstausend Jahre aus der Vergangenheit gekommen war.
    Er richtete sich auf und hielt sich den Kopf. Die untergehende Sonne schien auf seinen Rücken, ein Vogel sang, und durch das Maisfeld strich der Wind.
    Er nahm die Hände wieder herunter und sah im zertretenen Gras den blutverschmierten Schraubenschlüssel liegen. Auch an seinen Fingern klebte Blut. Behutsam betastete er seinen Kopf und stellte fest, daß sein Haar an der Kopfhaut klebte. Es paßt alles zusammen, dachte er. Hier bin ich, dort ist der Schlüssel, das

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