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Tod den Unsterblichen

Tod den Unsterblichen

Titel: Tod den Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl
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besser schlafen ließen, und baute nun darauf.
    Und es gab noch etwas, worüber er nicht mit Locille reden konnte, weil auch sie nicht davon redete.
    Die Untergrundbahn setzte ihn an einer grellerleuchteten, lauten, muffigen Station weit in der Unterstadt ab. Er blieb bei einer Telefonzelle stehen, um die Adresse des Sexautors, Farley, zu überprüfen, und eilte zur Straße hinauf, um dem Gestank und Lärm möglichst schnell zu entrinnen. Das war ein Irrtum. Im Freien dröhnte der Lärm noch lauter, und die Luft war sogar noch schmutziger. Große Häuserblöcke erhoben sich über ihm; kleine Dreiräder und gewaltige Lastwagen donnerten auf zwei Ebenen um ihn herum. Es war nur eine Minute zu Fuß bis zu Farleys Büro, aber diese Minute wurde zur Qual.
    Das Schild an der Tür hatte die gleiche Inschrift wie sein Aktendeckel:
     
    S. R. Farley
    Berater
     
    Die Sekretärin des Sexautors schaute zweifelnd, meldete ihm aber schließlich, daß Mr. Farley Master Cornut auch ohne vorherige Verabredung empfangen könne. Cornut setzte sich an die andere Seite des Schreibtischs, lehnte eine Zigarette ab und sagte unumwunden: »Ich habe mir die Musterproben angesehen, die Sie bei uns gelassen haben, Farley. Sie sind interessant, obwohl ich nicht glaube, daß ich Ihrer Dienste in Zukunft bedarf. Ich glaube, ich habe den Sinn Ihrer Schrift verstanden und festgestellt, daß auf einem Blatt Konstanten stehen, die wohl die persönlichen Charakterzüge meiner Frau und meine eigenen umreißen sollen.«
    »O ja. Das ist sehr wichtig«, sagte Farley. »Ihre sind natürlich unvollständig, da ich ja keine Gelegenheit hatte, Sie zu interviewen, aber ich habe mir die Daten Ihrer Personalakte beschafft, den medizinischen Bericht über Sie und so weiter.«
    »Gut. Ich möchte Ihnen nun eine Frage stellen.«
    Cornut zögerte. Die passende Art, die Frage zu stellen, war: Auf Grund einer undeutlichen, verschlafenen Erinnerung vermute ich, daß ich neulich morgen meiner Frau einen recht sonderbaren Vorschlag gemacht habe. Das war die passende Art, aber sie war peinlich; und wahrscheinlich implizierte sie, daß er erklären mußte, wie viele recht sonderbaren, manchmal fast tödlichen Dinge er in jenen Augenblicken zwischen Wachsein und Schlaf bisher getan hatte … »Können Sie mir ein Stück Papier geben«, sagte er statt dessen und kritzelte hastig eine Zeile Symbole darauf. Es war wesentlich weniger peinlich, die Frage mit den Zeichen ♂ und ♀ zu stellen; er hoffte nur, daß er sich an die richtigen Zeichen erinnerte. Er schob das Papier über den Schreibtisch dem Sexautor hin. »Was sagen Sie dazu? Paßt es in das Bild, das Sie sich von unseren Persönlichkeiten gemacht haben?«
    Farley studierte die Zeile und zog die Augenbrauen in die Höhe. »Absolut nicht«, sagte er prompt. »Sie würden nie daran denken; sie würde es auch nie zulassen.«
    »Könnte man sagen, daß es etwas Anstößiges wäre?«
    »Master Cornut! Benutzen Sie keine Moralbegriffe. Das Geschlechtsleben eines Paares ist eine rein persönliche Angelegenheit; was Sitte und Moral einerseits sind …«
    »Bitte, Mr. Farley. Wäre es nach unseren eigenen Moralbegriffen – Sie haben sie ja in Ihrer Darstellung kurz skizziert – etwas Anstößiges?«
    Der Sexautor lachte: »Mehr als das, Master Cornut. Es wäre absolut unmöglich. Ich weiß, daß meine Unterlagen unvollständig waren, aber so etwas kommt nicht in Frage.«
    Cornut holte tief Luft: »Aber angenommen«, sagte er nach einem Augenblick, »ich sage Ihnen, daß ich das meiner Frau vorgeschlagen habe?«
    Farley trommelte mit den Fingern auf den Schreibtisch. »Ich kann dazu nur sagen, daß andere Faktoren dabei eine Rolle spielen«, sagte er.
    »Welche zum Beispiel?«
    Farley sagte ernst: »Sie machen offenbar den Versuch, Ihre Frau zu vertreiben.«
     
    Auf dem Weg – zwei Blöcke zwischen Farleys Büro und dem Eingang der U-Bahnstation – sah Cornut, wie drei Männer getötet wurden; ein Turbolaster auf der oberen Fahrbahn geriet ins Schleudern, streifte ein anderes Fahrzeug und sauste durch das Schutzgitter, wobei der Fahrer und zwei Fußgänger getötet wurden.
    Es war eine schockierende Interpolation der Gewalttätigkeit in seinem akademischen Leben, aber irgendwie entsprach es dem weiteren Verlauf seines Tages. Sein eigenes Leben geriet genauso schnell und verhängnisvoll außer Kontrolle wie der Laster.
    Sie machen offenbar den Versuch, Ihre Frau zu vertreiben.
    Cornut stieg automatisch in seinen Zug, denn

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