Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tod eines Lehrers

Tod eines Lehrers

Titel: Tod eines Lehrers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
Vom Netzwerk:
Abneigung gegen Lehrer in allen Ehren, aber trotzdem bitte ich Sie, solche Kommentare in Zukunft zu unterlassen. Wirsind hier nicht in einem Club für gefrustete Jugendliche«, wies ihn Spitzer zurecht, woraufhin Greulich nur mit den Schultern zuckte. »Könnten wir es mit einem Serienkiller zu tun haben?«, fragte Spitzer vorsichtig und sah Brandt an.
    Der schüttelte den Kopf. »Ziemlich unwahrscheinlich. Es wird keinen weiteren Toten geben.«
    »Du klingst verdammt sicher. Oder bist du unter die Hellseher gegangen?«
    »Blödsinn! Zwei Freunde sind umgebracht worden, an fast der gleichen Stelle, auf die gleiche Art und Weise. Bis jetzt kenne ich keine andere Person, die nachts allein oder mit dem Hund in dieser gottverlassenen Gegend unterwegs ist. Außerdem habe ich einen Polizisten gefragt. Dort hält sich nachts selbst im Sommer kaum jemand auf. Die Morde waren geplant, was fehlt, ist das Motiv.«
    »Irgendeine Vermutung?«
    »Wie oft willst du mich das noch fragen? Nein, nicht den Hauch. Ich weiß nur so viel, die Burschen müssen gewaltig Dreck am Stecken haben. Aber ich frag mich, was für ein Dreck das sein könnte. Teichmanns Frau weiß natürlich nur Gutes über ihren Mann zu berichten, doch ich werde ihr trotzdem noch mal auf den Zahn fühlen. Die war vorhin ziemlich fertig, auch wenn sie sich verdammt gut unter Kontrolle hatte. Teichmann hat sie übrigens vor etwa acht Jahren aus einem Puff rausgeholt.«
    »Bitte? Und was macht sie jetzt?«
    »Sie ist Ärztin mit eigener Praxis …«
    »Moment, Moment, ganz langsam, damit auch ich das kapiere. Seine Frau war eine Nutte, und jetzt ist sie Ärztin?«
    »Sie war schon Ärztin, bevor sie nach Deutschland kam. Es ist das übliche Spiel, hübsche Frauen aus dem Osten werden rübergelockt, landen im Puff, und wenn sie nicht unverschämtes Glück haben, verrecken sie dort irgendwann. Teichmann scheint sie freigekauft zu haben, zumindest hat sie das durchklingenlassen. Aber zurück zu Schirner und Teichmann. Die beiden müssen irgendwas gemacht haben, wofür sie jetzt bestraft wurden. Bloß, von wem und warum? Wenn ich das Warum kenne, komme ich auch zum Täter oder der Täterin. Das ist alles mehr als mysteriös. Ich hab so was in meiner Laufbahn jedenfalls noch nicht erlebt.«
    »Ich auch nicht«, sagte Spitzer. »Und wie hast du dir das weitere Vorgehen vorgestellt?«
    »Wie gehabt. Die Morde gehen auf das Konto ein und desselben Täters. Teichmann und Schirner waren beste Freunde, und nach außen hin war alles Friede, Freude, Eierkuchen. Andrea schließt übrigens auch nicht aus, dass es sich um eine Frau handeln könnte.«
    »Hat die etwa Bereitschaft gehabt?«
    »Ja. Sie müsste die ersten Ergebnisse eigentlich bald durchschicken. Aber ich glaub nicht, dass sie mit Neuigkeiten aufwarten kann.«
    »Was ist mit einer Soko oder dem LKA?«, fragte Greulich. »Wir schaffen das doch unmöglich allein.«
    Brandt sah erst Spitzer, dann Eberl an, fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und antwortete ungewöhnlich scharf: »Über eine Soko denken wir bereits nach. Wenn Sie aber mit dem LKA zusammenarbeiten wollen, warum haben Sie sich dann nicht gleich bei denen beworben? Das ist unser Fall, und das wird es auch bleiben, damit das klar ist.«
    »War doch nur ’ne Frage.«
    »Die ich beantwortet habe. Und noch was, wenn Sie in der Schule sind, das gilt auch für dich«, sagte Brandt mit Blick auf Eberl, »dann kein Wort über Teichmanns Ableben.«
    »Und warum nicht?«
    »Ich will keine Panik verbreiten. Ich werde als Erstes mit dem Direktor sprechen und später die Lehrer informieren.«
    Spitzer sagte zu Greulich: »Bevor Sie mit Frau Eberl losfahren, würde ich gerne kurz unter vier Augen mit Ihnen sprechen.«
    »Von mir aus.«
    Brandt erhob sich, warf Spitzer noch einen eindeutigen Blick zu, den weder Eberl noch Greulich mitbekam, und verließ das Büro. Er hoffte inständig, Spitzer würde Greulich saftig die Leviten lesen, aber wie er diesen kannte, würde er einmal mehr den Schwanz einziehen.
    Auf der Fahrt nach Langen klingelte schrill sein Handy. Elvira Klein.
    »Ich habe das mit Teichmann soeben erfahren. Was um alles in der Welt ist da los?«
    »Frau Klein, ich bin gerade unterwegs, um das herauszufinden. Wenn Sie möchten, komme ich heute Nachmittag in Ihr Büro, und wir unterhalten uns in aller Ruhe. Ich bin sicher, ich kann Ihnen dann schon mehr sagen.«
    »Das hoffe ich sehr. Andernfalls werde ich nicht umhin können, das LKA einzuschalten, sonst

Weitere Kostenlose Bücher