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Tod eines Lehrers

Tod eines Lehrers

Titel: Tod eines Lehrers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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gibt es an der Georg-Büchner-Schule bald keine Lehrer mehr.«
    »Das LKA lassen wir aus dem Spiel. Aus den bisherigen Ermittlungen geht ganz eindeutig hervor, dass die Morde an Schirner und Teichmann von langer Hand geplant waren und auch die einzigen bleiben werden.«
    »Und woher nehmen Sie diese prophetische Erkenntnis?«
    »Weil sie Freunde waren und nur sie abends diesen Weg mit ihren Hunden gegangen sind. Wir werden den Fall auch ohne Hilfe des LKA lösen.«
    »Ich gebe Ihnen bis Dienstag Zeit. Sollte bis dahin nichts Verwertbares vorliegen, und damit meine ich einen Tatverdächtigen, werde ich die Ermittlungen in die Hände erfahrener Spezialisten übergeben. Ich hoffe, Sie haben mich verstanden.«
    Brandt drückte einfach auf Aus und machte das Radio an. Woher um alles in der Welt wusste die Klein das von Teichmann? Greulich schied aus, also musste jemand anders ihr das gesteckt haben. Aber auch das würde er herausfinden. Er erreichte die Schule um zwölf Minuten nach neun.

Freitag, 8.30 Uhr
     
    S pitzer und Greulich saßen sich gegenüber. Spitzer kam ohne Umschweife zur Sache. »Herr Greulich, ich bin gestern von Hauptkommissar Ewald, den Sie ja kennen, angesprochen worden. Er sucht ganz dringend einen fähigen Mann. Ich habe ihm gesagt, ich hätte einen. Wie sieht’s aus?«
    »Drogen?«, fragte er mit zusammengekniffenen Augen.
    »Er würde gerne mit Ihnen zusammenarbeiten. Außerdem hätten Sie ziemlich freie Hand. Und Ewalds Abteilung genießt einen hervorragenden Ruf, denken Sie bloß an den großen Fund kurz vor Weihnachten.«
    »Und ab wann?«
    »Wenn Sie wollen, ab Montag.«
    »Und hier? Fehlt dann nicht ein Mann?«
    »Wir kommen schon klar, auch wenn das K 11 nur aus achtzehn Leuten besteht. Überlegen Sie aber nicht zu lange, sonst ist die Stelle weg.«
    »Okay, ich mach’s. Hier gefällt’s mir sowieso nicht besonders gut, aber das wissen Sie ja. Dann ist das heute hier mein letzter Tag?«
    »Ich brauch Ewald nur anzurufen.«
    »Einverstanden.«
    Spitzer griff zum Telefon und tippte die Nummer von Ewald ein.
    »Hi, ich bin’s, Bernhard. Herr Greulich ist noch bei mir und hat mir seine Entscheidung soeben mitgeteilt. Er würde gerne bei dir anfangen … Hm, ja … Okay, er kommt am Montag rüber, damit ihr euch kennen lernt, aber ich brauch ihn für den aktuellen Fall noch … Ja, dir auch … Bis dann.«
    Er legte auf und sah Greulich an. »Ewald erwartet Sie am Montag. Sie werden selbstverständlich eine positive Beurteilung von mir bekommen.«
    Greulich ging in sein Büro. Spitzer lehnte sich zurück und schloss kurz die Augen, um gleich darauf Nicole Eberl zu sich zu bitten.
    »Ich hab’s hinter mich gebracht«, sagte er und setzte sich auf die Schreibtischkante.
    »Was?«
    »Greulich verlässt uns und geht zu Ewald. Allerdings werdet ihr bei diesem Fall noch zusammenarbeiten. Du kommst mit ihm besser aus als Peter.«
    »Wie hat er reagiert?«
    »Ich glaube, er hat eingesehen, dass es auch für ihn besser so ist. Ich wollt’s dir nur sagen, falls er sich bei dir nachher ausheult.«
    »Das macht er nicht, diese Blöße würde er sich nie geben. Aber ganz ehrlich, das hätte ich dir gar nicht zugetraut.«
    »Ich weiß, es hat mich auch eine Menge Überwindung gekostet.«

Freitag, 9.15 Uhr
     
    D irektor Drescher wurde von der Sekretärin aus dem Unterrichtsraum geholt. Er war ungehalten wegen der Störung.
    »Herr Brandt, auch wenn Herr Schirner nicht mehr unter uns weilt, der Unterricht muss trotzdem weitergehen. Hätte Ihr Anliegen, was immer es auch ist, nicht Zeit gehabt bis zur großen Pause?«
    »Nein, hätte es nicht. Herr Teichmann wurde letzte Nacht ebenfalls Opfer eines Verbrechens. Das heißt, Sie haben jetzt zwei Lehrer weniger.«
    Dreschers Augen wurden groß, er ließ sich in seinen Sessel fallen. »Was sagen Sie da, Teichmann ist auch tot?«
    »So ist es. Und damit wird es immer wahrscheinlicher, dassder Mörder an dieser Schule zu finden ist, denn wie Sie wissen, waren er und Herr Schirner eng befreundet.«
    »Mein Gott, das ist nicht zu fassen! Schirner und Teichmann, zwei unserer fähigsten Lehrkräfte. Das muss ich erst einmal verdauen. Natürlich werde ich die Oberstufe für heute vom weiteren Unterricht befreien. Aber Sie haben noch keine Anhaltspunkte, wer hinter diesen perfiden Morden stecken könnte?«
    »Nein. Dennoch möchte ich Sie bitten, alle Lehrer der Oberstufe im Lehrerzimmer zu versammeln, damit ich mich noch einmal mit jedem einzeln unterhalten kann.«

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