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Tod eines Lehrers

Tod eines Lehrers

Titel: Tod eines Lehrers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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Er wollte noch etwas hinzufügen, als sein Handy erneut klingelte. Auf dem Display sah er die Nummer von Spitzer.
    »Was gibt’s?«
    »Hier ist vor einer Viertelstunde ein Päckchen abgegeben worden. Am besten kommst du so schnell wie möglich her und siehst dir den Inhalt selbst an.«
    »Könntest du dich vielleicht ein bisschen klarer ausdrücken?«
    »Nicht am Telefon. Du musst es selber sehen. Und beeil dich, du wirst ganz sicher danach noch mal in die Schule müssen.«
    »Bin schon unterwegs.«
    Brandt steckte das Handy wieder in die Jackentasche und sagte zu Drescher: »Das war mein Chef, ich muss dringend ins Präsidium. Wie lange ist heute Unterricht in der Oberstufe?«
    Drescher warf einen Blick auf den großen Plan und sagte: »Offiziell bis dreizehn Uhr zehn, vierzehn Uhr fünfundvierzig und fünfzehn Uhr dreißig, aber eigentlich wollte ich die Oberstufe ja nach Hause schicken. Augenblick, zwei Kurse fallen aus, nämlich die von Schirner und Teichmann und einen Ersatz haben wir noch nicht. Das heißt, einige Schüler werden bereits um halb eins nach Hause gehen.«
    »Da kann man nichts machen. Ich denke, ich werde so gegen Mittag zurück sein. Führen Sie den Unterricht trotzdem wie gewohnt durch, und behalten Sie bitte die Information für sich, bis ich wiederkomme.«
    »Heißt das, ich soll auch nicht mit meinen Kollegen darüber sprechen?«
    »Ich wäre Ihnen sehr verbunden.«
     
    Brandt raste nach Offenbach, hastete die Treppen hoch und stürmte in Spitzers Büro.
    »Was hast du bekommen?«, fragte er aufgeregt, denn er kannte Spitzer. Er würde ihn nie so dringend ins Präsidium zurückbeordern, wenn es nicht äußerst wichtig wäre. Spitzers Miene drückte Besorgnis aus, auch etwas, das Brandt nur selten bei ihm sah.
    »Das war nicht an mich adressiert, sondern an dich. Aber weil es von einem anonymen Absender kam, habe ich es einfach aufgemacht. Es wurde unten beim Pförtner abgegeben. Ist im Videorekorder.«
    »Ein Video? Was ist da drauf?«
    »Möglicherweise das Motiv für die Morde«, antwortete Spitzer nur. »Hock dich hin, das macht mich ganz nervös, wenn du da rumstehst.«
    Sie sahen sich gemeinsam den Film an. Nach einundzwanzig Minuten war nur noch Schnee zu erkennen. Spitzer schaltete das Gerät aus. Brandt schluckte schwer, presste die Lippen aufeinander und sagte: »O Mann, das ist heiß. Das ist sogar verdammt heiß. Aufgenommen am 5. September 2002 zwischen sechzehn Uhr einunddreißig und sechzehn Uhr zweiundfünfzig, also vor gut fünf Monaten.«
    »Kennst du das Mädchen?«
    »Nie gesehen.«
    »Dann müssen wir rauskriegen, wer sie ist. Die ist auf keinen Fall älter als sechzehn oder siebzehn. Und zwei Typen, die es mit ihr treiben.«
    »Ja, aber sie haben Kutten an, und man kann weder ihre Gesichter noch Hände erkennen … Schirner und Teichmann. Die ehrenwerten Lehrer haben es mit jungen Mädchen getrieben.«
    »Wie willst du beweisen, dass es Schirner und Teichmann sind?«
    »Das lass mal meine Sorge sein. Wer hat das abgegeben?«
    »Der Pförtner sagt ein Junge, etwa zwölf oder dreizehn Jahre alt.«
    »Das typische Schema. Jemand hat ihm ein paar Euro in die Hand gedrückt und gesagt, gib das mal da vorne ab. Verfluchte Scheiße. Kriegen unsere Leute aus der Technik das ganz schnell hin, dass nur das Gesicht des Mädchens zu sehen ist? Ich brauche ein Foto, das ich mit in die Schule nehmen kann.«
    Spitzer tippte eine Nummer ein und beendete das Telefonat nach einer knappen Minute. »Es kommt gleich einer her und wird das machen.«
    »Von wem kommt das Video?«, sagte Brandt mehr zu sich selbst, stellte sich ans Fenster und sah hinunter auf die Straße, die im gleißenden Licht der kalten Februarsonne lag. »Vom Mörder?«
    »Möglich.«
    Brandt drehte sich um und lehnte sich an die Fensterbank. Er machte eine nachdenkliche Miene, runzelte die Stirn und meinte: »Sag mal, ist dir bei dem Film was aufgefallen?«
    »Was meinst du?«
    »Spul noch mal ein Stück zurück, so bis zur Mitte, und lass es dann laufen.«
    Spitzer drückte die Rücklauftaste der Fernbedienung und kurz darauf auf »Play«. Sie sahen schweigend zwei, drei Minuten, bis Brandt sagte: »Stopp! Fällt dir jetzt was auf?«
    »Ich weiß nicht, worauf du hinauswillst.«
    »Dann mach eben noch mal an.«
    Spitzer drückte erneut auf »Play« und schüttelte den Kopf.
    »Sieh dir mal die Kleine an. Die wehrt sich nicht, ihr scheint das nicht mal sonderlich unangenehm zu sein, und das, obwohl sie den einen oral

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