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Tod Eines Mäzens

Titel: Tod Eines Mäzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Davis
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worden und hatte ihn auf gebrochene Rippen untersucht, meinte aber, es sei nichts beschädigt worden. Er hatte einen Schmerzmitteltrank dagelassen, von dem Petro unauffällig etwas in seinen Becher goss.
    »Sieht schrecklich aus.« Maia hatte Recht. Petronius hatte einen kräftigen Körper, aber der Riese hatte ihm offensichtlich Schmerzen zufügen wollen, bevor er ihn erwürgte. Das würde einiges von dem Krach erklären, den Marius gehört hatte. Maia schaute mit zusammengekniffenen Augen missbilligend auf die schwarzen und lilafarbigen Ergebnisse. Petro atmete ein, er wollte vor ihr damit angeben, wie er sich stets in Form hielt. Ihre Lippen kräuselten sich. »Du wirst aufhören müssen, Frauen nachzujagen. Ein paar gut platzierte Schnitte hätten dich vielleicht romantisch aussehen lassen – aber das da ist einfach nur hässlich.«
    »Ich hör auf, sie zu jagen, wenn ich die richtige erwischt habe«, sagte Petro und schaute in sein heißes Getränk. Dampf, tröstlich mit Honig und verdünntem Wein vermischt, wehte um sein zusammengeschlagenes Gesicht. Er sah müde und immer noch erschüttert aus, aber seine braunen Haare standen jungenhaft zu Berge.
    »Ach, wirklich?«, fragte Maia in leichtem, ungläubigem Ton.
    »Wirklich.« Petro schaute plötzlich mit einem schwachen Lächeln auf, das … na ja, vielleicht gar nichts andeutete. Wir saßen immer noch in gedämpfter Stimmung und schweigend da, als Fusculus hereinkam. Er schaute sich um, als ließe ihn die Atmosphäre das Schlimmste befürchten, und wog dann die Wunden seines Chefs mit routinierter Fachkenntnis ab. Aus Höflichkeit verzog er das Gesicht. »Hübsche Verzierungen!«
    »Gibt einen netten Effekt, was? Es war knapp. Aber wir bereiten uns noch nicht auf ein Begräbnis vor. Was gibt’s Neues?«
    Fusculus warf Maia einen Blick zu. Misstrauen vermischte sich mit männlichem Interesse. Petronius sagte kurz: »Falcos Schwester. Du kannst ruhig sprechen.«
    Jetzt betrachtete Fusculus ihn genauer, nachdem er bemerkt hatte, dass Petros Hals wund war und er kaum einen Ton rausbrachte. »Stimmt es? Der Drecksack hat versucht dich zu erwürgen …?«
    »Mir geht’s gut.«
    »Tja, Chef, ich hab was zu berichten. Wir wissen, wer er ist. Die Beschreibung war leicht zu verbreiten. Er war ein berufsmäßiger Schläger, bekannt unter dem Namen Bos. Gebaut wie ein Kampfstier …«
    »Das wissen wir«, bemerkte ich.
    Fusculus grinste. »Angeblich sollt ihr zwei ihn von einem Balkon geschubst haben.«
    »Ganz sanft.«
    »Ausgeführt mit perfekten Umgangsformen? Also, Bos hatte einen gewaltigen Ruf. Niemand außer euch beiden Verrückten hätte sich an ihn rangetraut. Wenn ihr heute aufs Forum geht, werden sie euch wie Halbgötter feiern …«
    »Welchen Status hatte er?«, unterbrach Petronius.
    »Mietschläger. Leute bedrängen. Diejenigen alle zu machen, die ihre Kooperation verweigerten. Meistens musste er nur auf der Türschwelle erscheinen, und sie gaben auf.«
    »Hätte ich nie gedacht!«
    »Wer hat ihn normalerweise angeheuert?«, fragte ich Fusculus gespannt.
    »Gangster, Miethaie – und, wie ihr schon erraten habt, betrogene Geldverleiher.«
    »Besondere Kunden?«
    »Meist eine Reihe von Schuldeneintreibern, die sich die Ritusii nennen. Schroff und hartherzig. Bekannt für ihre harten Methoden und subtilen Hinweise auf unsägliche Gewalt.«
    »Auf der falschen Seite des Gesetzes?«
    »Nein«, erwiderte Fusculus trocken. »Auf ihrem Gebiet bestimmen sie das Gesetz. Sind nie auf Schadenersatz verklagt worden. Niemand reicht Beschwerde gegen sie ein.«
    Petronius streckte sich mühsam. »Ich glaube, ich werde das tun.«
    »Können wir beweisen, dass Bos von den Ritusii geschickt wurde? Zweifelhaft«, erinnerte ich ihn. »Weder sie noch Lucrio werden die Verbindung zugeben. Banken dürfen keine Geldeintreiber beschäftigen, wie du weißt. Die haben den schweren Fehler gemacht, einen hohen Beamten der Vigiles anzugreifen, aber sie werden kaum zugeben, dass sie Bos deswegen zu dir geschickt haben.«
    »Sie wissen, dass wir sie verdächtigen«, teilte uns Fusculus mit. »Der Präfekt hat einen Bericht erhalten.« Petronius würgte vor Verärgerung. Er wollte das auf seine Weise regeln. Doch er bestand nicht darauf zu erfahren, welches übereifrige Mitglied der Kohorte den Bericht in Petros Abwesenheit verfasst hatte. »Der Präfekt hat ein Kommando hingeschickt, das bei den Ritusii alles auseinander genommen hat.«
    »Oh, prächtige Idee! Haben sie was

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