Tod eines Tenors
Ffestiniog Chor und sang eine mitreißende Fassung von Sauspan Fach.
Dann entdeckte Evan ihn. Er saß alleine in einer der hinteren Reihen und starrte angestrengt auf die Bühne, seine Brillengläser reflektierten die Bühnenscheinwerfer. Evan ließ sich neben ihm auf einen Sitz gleiten.
»Hallo, Mostyn. Die andern haben gesagt, dass Sie hier sind und den anderen Chören zuhören.«
Mostyn nickte. »Sie sind lange nicht so gut, wie wir hätten sein können«, erwiderte er. »Wir hätten gewinnen können.«
Evan legte ihm einen Arm um die Schulter. »Wir müssen uns unterhalten, Mostyn. Lassen Sie uns rausgehen.«
»Nicht jetzt. Ich möchte zuhören.«
Evan verstärkte seinen Griff. »Doch, jetzt, Mostyn. Es ist wichtig.«
»Na schön.« Mostyn seufzte, nahm seine schäbige Aktentasche und erhob sich. Draußen war es fast dunkel. Lichter spiegelten sich in den Pfützen, und das Gedränge hatte nachgelassen. Beifall und Anfeuerungsrufe drangen aus dem Nachbarzelt.
»Was ist denn nun, Mr. Evans?«, fragte Mostyn. »Ich möchte gerne wieder rein und den Chor aus Rhondda Vale hören. Sie sind wirklich fantastisch.«
»Warum haben Sie es getan, Mostyn?«
»Was getan?«
»Das Huhn geschlachtet, das goldene Eier legt«, sagte Evan freundlich. »Ifor getötet, bevor er Gelegenheit hatte, für Sie Ihren ersten Preis zu gewinnen.«
»Worüber sprechen Sie, Mann?«, begehrte Mostyn auf. »Haben Sie den Verstand verloren? Wie hätte ich Ifor umbringen sollen? Ich war hier unten und habe auf euch gewartet, und da war er noch am Leben. Jedermann hat ihn schließlich gehört.«
»Sie haben ein Tonband gehört, Mostyn. Eines dieser Bänder mit seiner Stimme darauf, die er überall im Haus herumliegen hatte. Ich habe es vor einigen Minuten im Präsidium überprüft. Auf dem Fensterbrett hinter den Vorhängen stand ein Tonbandgerät, es war aber kein Band darin. Im ganzen Zimmer gab es kein einziges Band. Deshalb sind Sie so schnell zum Fenster gelaufen, nicht wahr?
Nicht um nachzusehen, ob der Heizkörper an ist, sondern um das Band aus dem Gerät zu nehmen, während ich die Leiche untersuchte.«
Mostyn schwieg, deshalb fuhr Evan fort: »Und Sie haben auch die Heizkörper aufgedreht, damit -
damit die Leichenstarre sich verzögert und wir einen späteren Todeszeitpunkt festlegen. Dann haben Sie mir diesen Unsinn erzählt, dass Ifor immer so fror. Aber er hasste stickige Räume und ließ die Fenster immer offen, sogar im Winter... erinnern
Sie sich nicht mehr daran aus der Zeit, als Sie zusammenwohnten? Schon komisch, dass Verbrecher immer bei den kleinen Dingen Fehler machen.«
»Ich bin kein Verbrecher!«, brach es aus Mostyn heraus. »Und Sie haben keinerlei Beweise. Ich habe alles sauber abgewischt.«
»Tatsächlich - danke, dass Sie mir das erzählt haben. Was ich nur nicht verstehe, ist das Warum.
Warum zu diesem Zeitpunkt? Warum haben Sie nicht gewartet, bis Sie Ihren ersten Preis gewonnen hatten?«
»Weil er mich dazu getrieben hat, deshalb«, antwortete Mostyn ausdruckslos. »Ich wollte ihn niemals umbringen, aber er hat mich gehänselt. Sie wissen, wie er war, Constable. Er hat einfach nicht aufgehört, bis irgendetwas zerbrach.«
»Ich bin an diesem Abend zu ihm gegangen«, begann Mostyn langsam. »Ich wollte ihn selbst fahren, damit er wenigstens einmal pünktlich war. Er sagte, er würde nicht in meine Blechkiste steigen. Das hat mich schon mal geärgert - ist doch ein prima kleines Auto, fährt noch immer bestens.«
»Ich sagte ihm, was ich von ihm und der Art hielt, wie er seine Frau behandelte. Sie war früher nämlich mal meine Freundin gewesen, wissen Sie.« Er sah Evan mit leerem Blick an. »Sie kam mich auf dem College besuchen. Ifor und ich teilten ein Zimmer. Er sah sie nur einmal an ... und spannte sie mir aus. Das einzige Mädchen, das ich jemals geliebt habe, Mr. Evans. Er hat mir alles genommen. Was immer ich tat, er machte es besser. Ich hätte den Preis für hervorragende Studienleistungen bekommen, wenn Ifor nicht gewesen wäre. Dabei habe ich härter gearbeitet, ich hätte ihn verdient, aber er hat ihn gewonnen. Er hatte diese verdammte Trophäe auf der Anrichte stehen - Polymnia, die Muse der Harmonie, aus italienischem Marmor gemeißelt.
Er lachte mich aus. Ihm zu begegnen sei das Beste gewesen, was Margaret je passiert sei, sagte er.
Er erzählte mir, was sie über mich dachte - dass sie über mich lachte und wie ... unzulänglich ich sei. Ich konnte es nicht mehr ertragen. Er
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