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Tod im Koog - Hinterm-Deich-Krimi

Tod im Koog - Hinterm-Deich-Krimi

Titel: Tod im Koog - Hinterm-Deich-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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wieder auf den Fußboden. Für Christoph war es
ein eindeutiges Ja.
    »Mit wem?«
    »Muss ich das sagen?«
    »Ja. Das ist erforderlich.«
    »Ich kann aber nicht.«
    »Schön«, sagte Christoph. »Dann werden wir alle anwesenden Männer
befragen müssen, wer mit Ihnen geschlafen hat.«
    »Das können Sie nicht machen. Sie würden uns beide bloßstellen. Und
das … am Arbeitsplatz.«
    »Ihre persönlichen Vergnügungen interessieren uns nicht. Auch nicht
Ihr schlechtes Gewissen. Ob das Konsequenzen für Sie hat, müssen andere
entscheiden. Wir suchen einen Mörder.«
    »Oder eine Mörderin«, ergänzte Große Jäger.
    »Wolfgang und ich … wir beide …«
    »Sie waren mit Ihrem Vorgesetzten, Dr. Aufgänger, intim?« Auch
wenn es wie eine Frage klang, war es eine Feststellung.
    »Wir sind ein Paar«, behauptete Schwester Beate plötzlich.
    Christoph empfand Mitleid mit der Frau. Sie war fast ein
Vierteljahrhundert jünger als der Arzt. Er verschwieg auch, was Große Jäger in
der Pfalz über den Mediziner in Erfahrung gebracht hatte. »Sind Sie von
irgendjemandem beobachtet worden?«, fragte er.
    Sie schüttelte energisch den Kopf. »Um Himmels willen. Darauf haben
wir jedes Mal geachtet.«
    » Jedes Mal? Ihr Verhältnis geht schon
länger?«
    »Sehr bald, nachdem wir uns hier kennengelernt haben.«
    »Und dann haben Sie sich heimlich in eines der Patientenzimmer
geschlichen?«
    »Es war das erste Mal. Irgendwie ist es über uns gekommen.
Eigentlich hat Wolfgang gedrängt.«
    »Ist er durch das Verhalten anderer Gäste animiert worden?«
    »Nein. Er hat das nicht nötig. Er ist von sich aus zärtlich.«
    »Könnte es sein, dass ihn Schwester Heike oder Schwester Elena
stimuliert haben? Durch ihr Auftreten? Durch Redewendungen?«
    »Wo denken Sie hin. Wolfgang hat nur mich im Blick. Er ist nicht so
einer, wie Sie jetzt denken.«
    Christoph beließ es dabei. Es gab Dinge, die mussten die Menschen
mit sich selbst ausmachen. Allgemeine Lebensberatung war nicht Aufgabe der
Polizei. Höchstwahrscheinlich schied der Arzt mit Schwester Beates Geständnis
auch aus dem Kreis der Mordverdächtigen aus. Er hätte kein Motiv gehabt, da
sein Werben um die Gunst einer Frau von Erfolg beschieden war. Und Schwester
Heike war später erschlagen worden. Christoph schätzte das Liebespaar auch
nicht so ein, dass sie Schwester Heike aus Sorge um die Aufdeckung ihrer Affäre
ermordet haben könnten.
    »Als Sie wieder zu den anderen Gästen zurückkehrten, waren Ihre
beiden Kolleginnen noch da?«, fragte Christoph.
    »Elena hatte sich still und heimlich verkrümelt. Wir waren alle
sauer auf sie, weil sie nichts gesagt hatte. Da konnte ja keiner wissen,
dass …« Sie sprach den Satz nicht zu Ende.
    »Und Heike?«
    »Die war vorher für eine Weile abgetaucht. Ich habe gesehen, wie sie
ins Haus verschwunden ist. Die drückt sich, habe ich gedacht und wollte
hinterher. Ich habe geglaubt, sie hat sich ins Schwesterzimmer zurückgezogen.
Da hat sie manchmal gehockt, während wir uns abgemüht haben.«
    »Sie wollten nachsehen, ob sie dort war?«
    »Ich war schon auf dem Weg, als Wolfgang hinterherkam.«
    »Sie wären fast ins Schwesterzimmer gegangen?«
    »Da waren wir manchmal, Dr. Aufgänger und ich. Oder im
Arztzimmer. Ich weiß auch nicht, warum wir diesmal in das Zimmer 17
gegangen sind.«
    Sonst wären die beiden dort auf Bürgermeister Kirchner und Schwester
Heike gestoßen, dachte Christoph. Ob Heike Bunge dann noch leben würde?
    »Wir müssen das Ganze noch zu Protokoll nehmen«, sagte Christoph zum
Abschied.
    Schwester Beate nickte ergeben.
    Unter dem Protest der wartenden Patienten drängelten sich die
Beamten in das Sprechzimmer des Arztes vor.
    Dr. Aufgänger war erbost, als sie ihn mit Schwester Beates
Geständnis konfrontierten.
    »Die dumme kleine Schlampe«, fluchte er. »Das Karbolmäuschen hat nur
etwas in der Bluse, aber nicht im Kopf. Die muss doch wissen, dass Geschichten
am Arbeitsplatz nicht von Dauer sind. Kleine Vergnügungen. Außerdem hat sie
einen festen Freund. Warum kann sie das nicht für sich behalten?«
    »Sie planen also keine gemeinsame Zukunft?«, fragte Christoph.
    »Wo denken Sie hin. Ich kann mich doch nicht mit einer
Krankenschwester einlassen, schon gar nicht, wenn sie meine Mitarbeiterin ist.«
    »Das hörte sich aus Beates Mund aber anders an.«
    »Ach«, winkte der Arzt ab. »Hirngespinste.«
    »Hatten Sie mit den anderen beiden Krankenschwestern auch Affären?«
    Dr. Aufgänger blinzelte

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