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Tod im Pfarrhaus

Tod im Pfarrhaus

Titel: Tod im Pfarrhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Tursten
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als Irene und Fredrik ankamen. Der Schlüssel steckte von außen.«
    Tommy pfiff leise und sagte dann:
    »Der Mörder hatte also einen Hausschlüssel.«
    »Nicht unbedingt. Irene und ich haben den Schlüssel zum Sommerhaus unter einem Blumentopf auf der Treppe gefunden«, mischte sich Andersson ein. »Stand auf der Treppe des Pfarrhauses auch ein Blumentopf?«
    Irene dachte nach, aber noch ehe sie antworten konnte, kam ihr Fredrik zuvor:
    »Ja, irgendein Nadelbaum. Ein großer weißer Blumentopf stand auf der Treppe. Du meinst, dass der Schlüssel darunter gelegen haben könnte?«
    Der Kommissar nickte, zuckte aber gleichzeitig mit den Achseln. Möglich war alles. Die Familie hatte vielleicht immer einen Reserveschlüssel unter einem Blumentopf liegen gehabt.
    Bei schwedischen Familien nicht gerade ungebräuchlich, sondern der statistisch gesehen wahrscheinlichste Aufbewahrungsort für Ersatzschlüssel.
    »Es scheint auch keine der Außentüren aufgebrochen worden zu sein. Damit wären wir beim Computer. Das Symbol auf dem Monitor ist mit Menschenblut gemalt. Wessen Blut, werden wir später erfahren. Der Computer selbst blieb mausetot, als ich versucht habe, ihn hochzufahren. Wir haben ihn herbringen lassen. Ljunggren kennt sich mit den Dingern aus, er soll nachschauen, was da los ist. Åhlén hat den Computer aus dem Sommerhaus ebenfalls herbringen lassen. Bei dem war’s genauso.«
    Svante zog ein paar Polaroids aus einem Umschlag und reichte sie Tommy Persson.
    »Hier haben wir Bilder von diesem Symbol.«
    Rasch wurden sie unter die Anwesenden verteilt. Irene wurde es ganz unwohl, als sie den fünfzackigen, von einem Ring umschlossenen Stern sah. Svante hatte jeweils »Sommerhaus« und »Pfarrhof« oben in die Ecke geschrieben. Soweit Irene erkennen konnte, waren die Symbole identisch.
    »Bei diesen Sternen handelt es sich um Pentagramme. Ein Pentagramm ist ein fünfzackiger Stern, der sich ohne abzusetzen mit fünf geraden Linien zeichnen lässt. Eine Spitze zeigt nach oben, zwei weitere nach unten und zwei zu den Seiten.«
    Svante stand auf. Er zog die weiße Leinwand herab, die an der Decke hing, und knipste den Overheadprojektor an. Auf diesen legte er einen mit blauem Filzschreiber gemalten fünfzackigen Stern.
    »Das hier ist ein Pentagramm. Vergleicht es mit denen auf den Fotos. Seht ihr den Unterschied?«
    »Ja. Die auf den Monitoren stehen verkehrt herum«, antwortete Fredrik rasch.
    »Genau. Jetzt drehe ich meine Zeichnung um.«
    Mit einer raschen Handbewegung verrutschte Svante die Folie um einhundertachtzig Grad.
    »Seht ihr, dass sich das Aussehen des Sterns verändert? Jetzt hat er plötzlich zwei Spitzen nach oben und eine nach unten. Dadurch wird er zu einem magischen Symbol, und auf dieses bin ich schon früher einige Male gestoßen. Jetzt male ich die beiden Spitzen oben und die eine unten aus.«
    Rasch malte er die drei Zacken und die Mitte mit rotem Filzstift aus. Für die Zuschauer ergab sich ein schmales Dreieck mit zwei Spitzen nach oben. Svante trank einen Schluck Kaffee, ehe er fortfuhr:
    »Das ist das Antlitz des Teufels. Zwei Hörner und der Bocksbart.«
    Er verstummte, um zu sehen, welche Wirkung seine Worte hatten. Sämtliche Polizisten schauten mehr oder minder verwundert, während Kommissar Andersson prompt und eindeutig reagierte:
    »Was soll der Unsinn? Antlitz des Teufels? Willst du uns verarschen?«, fauchte er wütend.
    Svante versuchte zu lächeln, aber sein Gesicht glich eher einer bleichen Grimasse.
    »Nein. Wie gesagt sind mir diese Symbole schon früher begegnet. Zwei Mal bei Brandstiftungen von Kirchen und einmal bei einem Mord. Der Mord wurde nie aufgeklärt, aber alles deutete darauf hin, dass es sich um das Werk von Satanisten handelte. Ich meine den Purpurmord, erinnert ihr euch?«
    Alle außer Fredrik nickten. Svante sah ihn an und sagte:
    »Du bist noch zu grün. Das ist schon mehr als zwanzig Jahre her. Der Ermordete wurde in sei ner Wohnung gefunden. Die Nachbarn schlugen Alarm, als es in der Sommerhitze zu stinken begann. Wir fuhren also hin. Es schien sich um eine ganz gewöhnliche Wohnung zu handeln. Diele, Küche und Wohnzimmer sahen vollkommen normal aus. Aber das Schlafzimmer war eine Kammer des Schreckens. Boden, Wände und Decke waren schwarz. Vor dem Fenster hing ein schwerer schwarzer Vorhang. Auf die Wände hatte er eine Menge Symbole gemalt. Dort hingen Peitschen, Schwerter und Masken. Überall standen Kerzenhalter herum. Sämtliche Kerzen waren

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