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Tod im Tal der Heiden

Tod im Tal der Heiden

Titel: Tod im Tal der Heiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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wieder dem Feuer zu.
    Eadulf hatte beinahe vergessen, wie eigenartig sich Rudgal verhalten hatte, als er am vorigen Abend Esnad bei ihm angetroffen hatte.
    »Hast du uns etwas zu essen gebracht, Rudgal?« fragte Fidelma fröhlich, überging Rudgals Murren und beschäftigte sich mit dem Korb.
    »Ja, Schwester«, antwortete Rudgal kurz. Das Feuer loderte nun hell. Rudgal stand auf und trat zum Tisch. »Das Wasser wird bald heiß sein. Wollt ihr vor oder nach dem Baden essen?«
    »Wir nehmen erst ein Bad und essen danach.«
    »Dann bereite ich das Bad vor«, erklärte Rudgal. »Paßt du inzwischen auf das Herdfeuer auf?«
    Sobald er in einer der Badekammern verschwunden war, flüsterte Eadulf Fidelma zu: »Er scheint mir wegen irgend etwas zu grollen, und das hat wohl mit Esnad zu tun. Meinst du, er könnte eifersüchtig sein oder so was? Nein, das wäre Unsinn.«
    »Vielleicht kannst du herausfinden, was Rudgal hat«, sagte Fidelma. »Nachdem wir gegessen haben, solltest du Esnad aufsuchen und dich erkundigen, was das alles zu bedeuten hat.«
    »Ich möchte dich aber hier nicht allein lassen, bevor Ibor eintrifft. Da du dich ja wohl als Köder benutzen willst, um Orla und Colla aus der Reserve zu locken, bist du in großer Gefahr.«
    Fidelma schüttelte den Kopf.
    »Wenn wir gebadet und gegessen haben, gehe ich in die Festhalle, das wird Orla und Colla verunsichern. Vor allen, die dort versammelt sind, können sie mir kaum etwas tun. Ich bin überzeugt, falls sie etwas unternehmen, dann in der Nacht, wenn alles ruhig ist.« Sie schenkte ihm ein schelmisches Lächeln. »Vielleicht droht dir größere Gefahr von Esnad als mir von Orla und Colla?«
    Eadulf errötete heftig.
    »Sie ist doch nur ein junges Mädchen«, murmelte er. »Aber du hast recht. Rudgals Verhalten verlangt nach einer Erklärung.«
    Ungefähr eine Stunde später trennte sich Eadulf von Fidelma am Eingang zur Festhalle und machte sich auf zu Esnads Wohnung. Er erinnerte sich, daß sie sich in demselben Gebäude befand, in dem auch Murgals Bibliothek lag. In diesem Gebäude wohnten auch die Apothekerin Marga sowie Orla und Colla selbst. Als er den Hof überquerte, sah er Cruinn aus Margas Apotheke herauskommen und grüßte sie freundlich. Die Dicke fuhr herum, starrte ihn wütend an, sagte nichts und eilte davon. Es war deutlich, daß sie an ihrer Abneigung gegen ihn eisern festhielt.
    Eadulf betrat das Haus. Zu seiner Überraschung stieß erin der Eingangshalle auf Laisre. Der Fürst schien ebenso verblüfft wie er und fragte ihn barsch, was er hier wolle. Eadulf hielt es nicht für angebracht, Esnad zu erwähnen, und erklärte als Ausflucht, er sei auf dem Wege zu Murgals Bibliothek. Laisre knurrte irgend etwas und ging ohne ein weiteres Wort hinaus. Ihm schien ebensoviel daran gelegen, von Eadulf wegzukommen, wie Eadulf von ihm.
    Eadulf stieg die Treppe empor zu Esnads Wohnung. Er zögerte einen Moment, faßte Mut und klopfte an. Die Stimme des Mädchens forderte ihn zum Eintreten auf, er straffte die Schultern und öffnete die Tür.
    Esnad saß auf einem Stuhl und blickte überrascht auf, doch dann lächelte sie fast besitzergreifend. Auf dem Tisch vor ihr lag ein Brandub-Brett, auf dem die Figuren aufgestellt waren. Sie hatte offensichtlich an einer Spieleröffnung geknobelt. Eadulf schaute sich um. Das Mädchen war allein. Im Kamin brannte ein Feuer, denn trotz des Sommers war es kühl. Draußen dunkelte es inzwischen. Esnad hatte schon eine Lampe angezündet.
    »Ach, der Angelsachse! Ich habe bereits gehört, daß ihr zurückgekehrt seid. Bist du gekommen, um Brandub mit mir zu spielen?« begrüßte sie ihn.
    »Hm, nicht unbedingt«, murmelte er und wußte nicht, womit er beginnen sollte.
    »Keine Sorge, ich zeig dir, wie man das spielt.«
    Eadulf wollte ablehnen, doch dann fiel ihm ein, daß er von Orlas Tochter sonst wohl nichts erfahren würde.
    »Komm rein und mach die Tür zu«, sagte sie.
    Er tat, wie ihm geheißen.
    Sie blickte ihn mit forschender Miene an.
    »Hast du noch nie Brandub gespielt?«
    Eadulf wollte schon zugeben, daß er mit seinen Mitstudenten in Tuam Brecain kaum etwas anderes gespielt hatte. Er besann sich aber rechtzeitig und schüttelte den Kopf.
    »Ich befolge deine Anweisungen«, versprach er und nahm ihr gegenüber Platz. Es war eine gute Gelegenheit. Im Laufe des Spiels würde er ihr Fragen stellen können.
    Sie senkte den Blick nicht auf den Spieltisch. »Du weißt, was Brandub bedeutet?«
    »Ja, Schwarzer

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