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Tod im Tal der Heiden

Tod im Tal der Heiden

Titel: Tod im Tal der Heiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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zurückzukehren?«
    Offensichtlich war er nicht erfreut darüber.
    »Wie du siehst, Murgal. Warum machst du deinem Fürsten seine Aufgabe so schwer?«
    Murgal lächelte dünn.
    »Du weißt doch schon, daß ich nicht einverstanden bin mit dem, was mein Fürst tut. Warum sollte ich ihm da den Weg ebnen?«
    »Man hatte mir zu verstehen gegeben, daß bereits eine Entscheidung gefallen war. Wenn das so ist, solltest du dich an diese Entscheidung halten.«
    »Eine willkürlich gefällte Entscheidung ist nicht für alle bindend.«
    »Willst du damit sagen, daß Laisre die Entscheidung, Imleach und Cashel einzuladen, getroffen hat, ohne sie mit seinem Rat zu besprechen?«
    Murgal zögerte, öffnete schon den Mund und überlegte es sich dann anders.
    Fidelma wartete ab, doch da Murgal weiter schwieg, setzte sie hinzu: »Wir stimmen nicht in der Religion überein, Murgal, aber an eines glauben wir beide, und das ist die Herrschaft des Gesetzes. Das Wort deines Fürsten, wenn er es einmal gegeben hat, ist unantastbar. Du bist ein Brehon, Murgal. Du hast einen Eid geschworen, einen heiligen Eid, den Eid, das Gesetz aufrechtzuerhalten.«
    Murgal schüttelte verächtlich den Kopf.
    »Doch nach deinem Glauben ist mein Eid nicht gültig, weil er nicht bei deinem Gott geschworen wurde.«
    »Du sprichst nicht mit einem fremden Kleriker, Murgal. Ob Christin oder nicht, ich stamme in gerader Linie von Eber dem Schönen ab. Du hast deinen Eid geschworen, ob auch das Meer steige und dich verschlinge oder der Himmel einfalle und dich erschlage. Du hast geschworen, am Gesetz festzuhalten. Das wirst du auch tun.«
    »Du bist eine seltsame Frau, Fidelma von Cashel.«
    »Ich bin ein Kind meines Volkes, genau wie du.«
    »Ich bin ein Feind deines Glaubens.«
    »Aber du bist kein Feind unseres Volkes. Wenn Laisre sein Wort entsprechend dem Gesetz gegeben hat, dann weißt du, daß du geschworen hast, es zu halten.«
    Die Türen des Ratssaals öffneten sich, und Laisre trat heraus. Ihm folgte der junge Mann, den Fidelma am Tordes Pferdestalls gesehen hatte. Sie musterte den Neuankömmling eingehend.
    Er war ungefähr dreißig, nicht groß, aber muskulös, das sah man trotz seiner lockeren Kleidung. Es war nicht die Kleidung eines Kriegers und schon gar nicht die reiche Tracht eines Adligen. Ihre scharfen Augen erkannten auch, was dem Krieger am Tor des
rath
offenbar aufgefallen war: die eigentümliche Haltung des jungen Mannes. Er trug ein Schwert an der Hüfte und einen Dolch im Gürtel, und beide Waffen sahen nicht wie Schmuckstücke aus. Die tiefbraunen Augen des Mannes waren unruhig, sie beobachteten und prüften wie die Fidelmas. Sein braunes Haar war gut geschnitten, sein Schnurrbart gestutzt. Die Kleidung schien überhaupt nicht zu ihm zu passen, sie wirkte wie aus Versehen angelegt.
    Laisre hatte offensichtlich nicht erwartet, Fidelma und Murgal beisammen zu sehen.
    Er blieb stehen, sein Blick wanderte fragend zwischen ihnen hin und her, und als er dann merkte, daß sie sich nicht gerade stritten, kam er mit einem gezwungenen Lächeln näher.
    »Wir haben noch einen Fremden hier, der durch unser Land reist. Fidelma von Cashel, Murgal, darf ich euch Ibor von Muirthemne vorstellen?«
    Der junge Mann trat einen Schritt vor und machte eine kurze, ruckartige Verbeugung.
    »Lady, dein Ruf eilt dir voraus. Dein Name wird selbst in Tara mit Achtung und Zuneigung genannt.«
    »Du bist sehr freundlich, Ibor«, erwiderte Fidelma. »Und du bist auch viele Meilen entfernt von deinem Heim in Muirthemne.«
    »Es ist das Los des Kaufmanns, daß er nur selten seine Glieder am eigenen Herd ausstrecken kann, Lady.«
    »Ich habe gehört, du bist Pferdehändler.«
    Der junge Mann nickte. Er hatte ein warmes, offenes Gesicht, fand Fidelma, fast jungenhaft.
    »Das hat man dir richtig berichtet, Lady.«
    »Dann würde ich mir gern deine Pferde ansehen, denn Pferde interessieren mich sehr. Wo grast denn deine Herde?«
    »Ich habe keine Herde«, antwortete der junge Mann ohne Verlegenheit.
    Murgal nahm nun das Wort und formulierte die Frage, die Fidelma hatte stellen wollen.
    »Ein Pferdehändler ohne Pferde? Das verlangt nach einer Erklärung.«
    Uneingeschüchtert lachte der junge Mann.
    »Ach,
ein
Pferd habe ich aber bei mir. Ein Pferd habe ich zum Verkauf mitgebracht.«
    »Nur eins?« fragte Murgal etwas überrascht. »Es ist ein weiter Weg von Muirthemne hierher, nur um ein einziges Pferd zu verkaufen.«
    »Das stimmt«, meinte Ibor. »Aber was für ein Pferd

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