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Tod im Tal der Heiden

Tod im Tal der Heiden

Titel: Tod im Tal der Heiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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ihn für einen Berufskrieger?«
    Rudgal räusperte sich kräftig. Das war offenbar ein Signal. Der andere Krieger zuckte die Achseln, murmelte etwas der Art, daß er woanders gebraucht werde, und ging weg.
    Rudgal wollte sich auch entfernen, doch Fidelma hielt ihn zurück.
    »Was hat dein Kamerad damit gemeint?«
    »Nur, daß ein Mann vielerlei sein kann«, erwiderte er gleichmütig. »Wie du weißt, Schwester, bin ich Wagenbauer von Beruf und diene doch auch in Gleann Geis als Krieger, wenn es nötig ist. So wie Ronan zugleich Bauer und Krieger ist.«
    »Ist dieser Pferdehändler weitergezogen oder wohnt er im
rath

    »Wir haben im Moment keinen Platz mehr im Gästehaus, deshalb hat Laisre vorgeschlagen, daß der Händler auf Ronans Hof übernachten soll.«
    »Ist er jetzt dort?«
    »Er ist zum
rath
zurückgekommen und hat gerade eine Unterredung mit Laisre im Ratssaal.«
    »Aha. Und wo hat er seine Pferde? Sind die auch auf Ronans Hof?«
    Rudgal sah sie verständnislos an.
    »Seine Pferde?«
    Fidelma bewahrte Geduld.
    »Wenn er Pferdehändler ist, muß er doch Pferde zum Verkauf mitführen. Ich bin an Pferden interessiert. Ich würde gern sehen, was er anzubieten hat. Von hier aus können wir Ronans Koppeln da unten überblicken. Ich sehe keine Pferdeherde zwischen den Kühen grasen.«
    Einen Moment schien Rudgal verblüfft.
    »Das weiß ich nicht. Vielleicht sprichst du mit ihm selbst.« Fidelma schaute Rudgal nach, der rasch vom
rath
fort den Berg hinunterschritt.
    Sie merkte plötzlich, daß jemand an ihr vorbeieilen wollte, drehte sich um und blickte in das zornerfüllte Gesicht Orlas, der Frau des Tanist, die einem Gebäude nahe dem Tor zustrebte.
    »Du siehst bedrückt aus, Orla«, rief sie ihr zu und zwang sie damit, stehenzubleiben, »kann ich dir helfen?«
    Orla starrte sie einen Moment an und schluckte schwer, doch der Zorn wich nicht aus ihrem Gesicht.
    »Möge die Göttin des Todes und der Schlachten euch Christen alle verfluchen«, sagte sie giftig. »Ihr wollt fromm, keusch und demütig sein, aber ihr seid nichts anderes als Tiere!«
    Fidelma war verblüfft.
    »Ich weiß nicht, was du meinst. Vielleicht kannst du’s mir erklären.«
    Orla schob das Kinn vor. »Ich bringe dieses fette Schwein, diesen Solin, um, wenn er mir noch mal zu nahe kommt!«
    »Ich hoffe, du hast nicht guten Wein an ihn verschwendet.« Fidelma lächelte, denn ihr fiel plötzlich ein, wie Bruder Solin ausgesehen hatte.
    Orla starrte sie an.
    »Wein?«
    »Ich nehme an, du warst es, die Bruder Solin Rotwein ins Gesicht gekippt hat?«
    Orla schüttelte den Kopf.
    »Ich nicht. An dieses Schwein würde ich nicht einmal schlechten Wein verschwenden.« Ohne ein weiteres Wort setzte sie ihren Weg fort. Fidelma schaute ihr nachdenklich hinterher. Dann wandte sie sich zum
rath
zurück und ging über den Hof.
    Jemand rief ihren Namen.
    Es war Marga, die Apothekerin, die auf sie zu kam.
    »Hältst du mich für blöd?«
    Fidelma bewahrte Fassung. Zwei wütende Frauen hintereinander!
    »Wieso meinst du, daß ich das tue?« fragte sie interessiert zurück.
    »Heute morgen verlangtest du ein Mittel gegen den Kater deines ausländischen Freundes von mir. Wolltest du mich auf die Probe stellen?«
    »Weshalb sollte ich das?«
    »Wer weiß, was du wolltest? Dein angelsächsischer Freund besitzt selbst genügend Kenntnisse, um sich zu kurieren. Ich habe erfahren, daß er in Tuam Brecain studiert hat und so in der Medizin bewandert ist, daß er mich nicht um Rat zu fragen braucht.«
    Fidelma schwieg einen Moment.
    »Von wem hast du erfahren, daß er in Tuam Brecain studiert hat?« erkundigte sie sich nach kurzer Überlegung.
    Marga war empört.
    »Auf jede meiner Fragen antwortest du mit einer Gegenfrage! Bilde dir doch nicht ein, du könntest etwas geheimhalten an einem so kleinen Ort wie dem
rath
von Laisre.«
    »Entschuldige.« Fidelma lächelte sanft. »Das ist eine Angewohnheit. Ich bin schon zu lange
dálaigh,
um sie noch abzulegen. Ach, ich glaube, ich weiß es. Heute morgen hat dich Bruder Solin aufgesucht.«
    Offensichtlich hatte Bruder Dianach es Solin erzählt und Solin es weitergegeben, als er vormittags in Margas Apotheke ging.
    Marga warf ihr einen Blick voller tiefer Abneigung zu, drehte sich auf dem Absatz um und schritt davon.
    Fidelma sah ihr kurz nach und setzte dann ihren Weg fort zum Hauptgebäude des
rath,
in dem sich der Ratssaal befand.
    An der Tür traf sie auf Murgals düstere Gestalt.
    »Du hast dich also entschlossen,

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