Tod im Winter - Star Trek : The Next Generation 1
können.«
Beverly war sich nicht sicher, ob das die Wahrheit war oder nicht. Sie wusste nicht viel über die Romulaner und noch viel weniger darüber, wie man Krankheiten heilt.
Jojael machte ein Geräusch des Abscheus. »Das Imperium beutet seine Vasallenwelten aus, ohne zu zögern. Und es fühlt sich in keiner Weise dazu verpflichtet, etwas zurückzugeben.«
»Das ist aber nicht fair«, sagte Beverly – und überraschte sich selbst damit. Sie hatte es nicht laut aussprechen wollen. Es war einfach passiert.
Tan, ein breiter Mann mit markanten Wangenknochen und freundlichen Augen legte seinen Arm um sie. Die anderen Siedler sahen ebenfalls verständnisvoll aus. Andererseits konnten sie die Taten der Romulaner ja auch kaum gutheißen.
»Es ist überhaupt nicht fair«, sagte Jojael. »Deswegen haben wir uns an den Captain eines Handelsschiffes gewandt, der unsere Freigiebigkeit angenommen und uns ein Schiff verkauft hat, mit dessen Hilfe wir das Imperium verlassen und um Hilfe von der Föderation bitten konnten.«
Zippors Brauen zogen sich zusammen. »Sie haben geglaubt, dass wir ein Heilmittel finden würden?«
»Natürlich«, sagte Jojael mit herzzerreißender Ernsthaftigkeit. Ihre vielfarbigen Augen leuchteten vor Hoffnung. »Sie sind nicht wie die Romulaner. Sie sind wie wir. Sie rühmen sich damit, was Sie anderen geben können.«
Beverly sah, wie Zippor und die anderen Erwachsenen Blicke austauschten und das ließ ihr Herz schwer werden. Offensichtlich hatten sie nicht so viel Vertrauen in sich wie Jojael.
»Sie müssen verstehen«, sagte Zippor der Kevrata, »dass, selbst wenn wir Ihnen helfen wollen, unsere medizinische Kompetenz hier begrenzt ist. Wir können Ihre Symptome behandeln und Ihr Leiden lindern, aber um einen Impfstoff herzustellen braucht es ein Team von Föderationsspezialisten.«
»Und sie werden Zeit brauchen, um hierher zu kommen«, unterbrach Jojael. »Ich habe nichts anderes erwartet.«
Der Botaniker sah erleichtert aus. »Solange Ihnen das klar ist.«
Beverly war sich nicht sicher, ob es Jojael tatsächlich klar war. Als Zippor mit der Kevrata weitersprach, ging das Mädchen davon, um ihre Großmutter zu suchen. Sie fand sie neben dem Bett eines weiteren Fremden, eines Mannes, dessen schwarze Augenlider in tiefem Schlaf geschlossen waren.
Felisa Howard sah ihre Enkeltochter liebevoll an. »Bist du so erschöpft wie du aussiehst?«
Beverly beantwortete die Frage nicht. »Ich habe gehört, wie Zippor von einem medizinischen Team der Föderation gesprochen hat.«
»Das ist richtig«, sagte ihre Großmutter. »Wir haben schon nach einem geschickt, bevor wir zur Siedlung zurückgekehrt sind.«
»Wie lange werden sie brauchen, um hierher zu gelangen?«
»Anderthalb Wochen. Vielleicht ein wenig länger.«
Beverly fühlte einen Schauer im Nacken. »Aber ... werden sie rechtzeitig ankommen?«
Die Gesichtszüge ihrer Großmutter verhärteten sich. »Das ist unsere Hoffnung und sie ist durchaus berechtigt. Aber niemand kann es mit Sicherheit sagen. Nicht einmal Doktor Baroja.«
Das Mädchen dachte darüber nach. Sie wünschte, dass die Kevrata nicht auf ein medizinisches Team warten müssten. Sie wünschte, dass sie sie selbst von ihrem Virus heilen könnte.
Natürlich hatte sie nicht die geringste Chance, das zu tun. Sie wüsste nicht einmal, wo sie anfangen sollte.
Ihre Großmutter strich Beverly eine Haarsträhne aus dem Gesicht. »Weißt du«, sagte sie, »du hast gute Arbeit geleistet bei Jojael, sie beruhigt und alles. Besser als irgendjemand es erwartet hat.«
Das Mädchen sah sie an. »Wirklich?«
»Das habe ich doch gerade gesagt, oder?«
Beverly nickte. Howards heischen nicht nach Komplimenten. Das hatte sie oft genug zu hören bekommen.
»Danke«, sagte sie.
»Weißt du«, sagte Felisa Howard. »Bobby Goldsmith hat nach dir gefragt. Klingt so, als hättet ihr beide ein sehr anregendes Gespräch geführt, bevor die Kevrata abgestürzt sind.«
Beverly war sich nicht sicher, wie viel ihre Großmutter wusste oder geraten hatte. »Es war okay«, sagte sie.
Aber es schien so lange her zu sein. Und der Kuss ... war das wirklich passiert? Es fühlte sich wie ein Traum an.
Plötzlich begann der Kevrata, der neben ihrer Großmutter lag, zu stöhnen, und seine Augen verengten sich vor Schmerz. Das Mädchen dachte: Sein Schmerzmittel lässt nach.
Doktor Baroja war innerhalb von Sekunden da, beugte sich über den Patienten und verabreichte ihm ein Hypospray. Fast sofort
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