Tod im Winter - Star Trek : The Next Generation 1
»Wirklich?«
Sie warf ihrem Ehemann einen Seitenblick zu. »Ich würde liebend gerne einen Garten anlegen.«
»Es ist nicht so einfach, wie man denken könnte«, sagte Beverlys Großmutter. Ihr Gesicht war trotz ihres Alters immer noch ausdrucksstark und schön. Sie sah Beverlys Vater sehr ähnlich. »Nicht mit all der Säure, die man hier im Boden findet.«
»Würde es Ihnen etwas ausmachen, ihn uns zu zeigen?«, fragte Mrs. Goldsmith.
»Ganz und gar nicht«, sagte Beverlys Großmutter. »Gleich nach dem Essen, wenn Ihnen das recht ist.«
Ihre Augen, die blau und wie die von Beverly leicht mandelförmig waren, schienen vor Entzücken zu strahlen. Schließlich hatte sie nicht oft die Gelegenheit, mit ihrem Garten anzugeben, und noch seltener kam es vor, dass jemand darum bat , ihn zu sehen.
Beverly freute sich für ihre Großmutter, hoffte aber, dass der Rundgang der Goldsmiths nicht zu lange dauern würde. Je früher sie Bobbys prüfendem Blick entkommen würde, desto besser.
Wie sich herausstellte, war die Aussicht auf eine Garteninspektion eine gute Sache. Sie ließ das Abendessen schneller vorbeigehen, damit die Goldsmiths sehen konnten, was sie wollten, bevor es dunkel wurde.
Wenigstens hatte Beverly gedacht , dass es eine gute Sache wäre – bis ihre Großmutter sich zu ihr wandte und sagte: »Du kannst mit Bobby spazieren gehen, wenn ihr wollt. Ich glaube, dass er nicht ganz so fasziniert von Rosenkohl ist wie manche von uns.«
Darüber lachten die Goldsmiths. Aber Beverly nicht. Sie wollte sagen: »Mit ihm spazieren gehen ? Ich will doch nicht mal auf dem gleichen Planeten sein wie er!«
Aber sie konnte nicht protestieren – nicht, wenn alle sie anstarrten. Daher hielt sie ihre Gefühle im Zaum, nickte und sagte: »Na klar.« Dann traten die Erwachsenen durch die Hintertür in die tiefstehende Sonne und ließen Beverly mit Bobby allein zurück.
Er zuckte mit seinen knochigen Schultern. »Wo lang?«
Ohne ein Wort verließ Beverly das Gebäude – ein stabiles, silberweißes Fertighaus mit glatten, abgerundeten Ecken – durch die Vordertür. Es wurde jetzt schnell dunkel, daher machte sie sich nicht die Mühe, einen Hut oder etwas zu trinken einzustecken – Vorsichtsmaßnahmen, die sie während der Hitze des Tages auf jeden Fall getroffen hätte.
Der Wohnsitz der Howards lag im westlichsten Randgebiet der Kolonie, in der Nähe einer Hügellandschaft. In diese Richtung entschied sich Beverly zu gehen.
Aus ihren Augenwinkeln konnte sie sehen, wie Bobby mit ihr Schritt hielt. Aber sie drehte sich nicht um, um ihn anzusehen. Sie hielt ihren Blick fest auf die Hügel vor ihr gerichtet, die sich langsam lila färbten, während das goldene Sonnenlicht zu schwinden begann.
Das war Beverlys allerliebste Tageszeit, wenn sich die Luft abkühlte, die Brise abflaute und sie die Schreie der Vögel hören konnte, wenn sie aufmerksam genug lauschte. Unglücklicherweise gab ihr Begleiter Beverly dazu keine Gelegenheit.
»Also«, sagte er, »magst du es hier?«
»Es ist schon okay«, sagte Beverly.
»Bist du schon lange auf Arvada III?«
»Seit ich drei bin«, sagte sie ihm. »Dreieinhalb, um genau zu sein.«
»Dann weißt du bestimmt eine Menge über diesen Ort.«
»Alles«, sagte sie. Es war keine Prahlerei. »Allerdings gibt es hier auch nicht so viel zu wissen.«
Beverly hatte oft davon geträumt, auf der Erde oder einem der Kolonieplaneten des Sonnensystems zu leben, oder sogar auf einer fremden Heimatwelt. Sie hatten für sie immer so aufregend geklungen, so als ob man dort jeden Tag etwas Neues sehen konnte.
Aber ihre Großmutter hatte nicht die Absicht, Arvada III zu verlassen. Sie hatte sich dazu entschlossen, hier ihre Arbeit als Exobiologin zu verrichten. Hier hatte sie Wurzeln geschlagen. Und als Jugendliche hatte Beverly keine andere Wahl, als bei ihr zu bleiben.
Wartet nur ab, bis ich erwachsen bin, dachte Beverly nicht zum ersten Mal. Dann trete ich der Sternenflotte bei und sehe all die herrlichen Orte selbst.
Sie kannte niemanden in der Sternenflotte, aber sie war sich ziemlich sicher, dass das der richtige Ort für sie war. Das Letzte, was sie wollte, war auf einer entlegenen Koloniewelt zu leben, abgeschnitten von allem, was für sie von Interesse war.
Und gleichzeitig missfiel ihr die Aussicht, ihre Großmutter zurückzulassen. Auch wenn diese Frau so vielen Dingen zugeneigt war, die Beverly langweilig und unbedeutend vorkamen, gab es zwischen ihnen eine Verbindung, die so stark
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