Tod im Winter - Star Trek : The Next Generation 1
das von Doktor Crusher zu hören« , sagte Asmund, die mit dem verstorbenen Ehemann der Ärztin auf der Stargazer gedient hatte. »Leider habe ich nichts über diese Mission gehört, daher kann ich Ihnen nicht helfen.«
»Ich verstehe«, sagte Worf und versuchte, sich seine Enttäuschung nicht anmerken zu lassen.
»Aber Vermisstenberichte sind nicht immer so endgültig, wie sie scheinen. Doktor Crusher kann durchaus unverletzt wieder auftauchen.«
»Das ist es, was wir hoffen«, sagte Worf.
Aber er merkte an Asmunds Tonfall, dass sie trotz ihrer aufmunternden Worte nicht sehr optimistisch war. Ihrer Meinung nach war die Ärztin zweifellos so gut wie tot.
Aber natürlich kannte sie Beverly auch nicht so gut, wie Worf sie kannte. »Ich möchte nicht noch mehr Ihrer Zeit verschwenden«, sagte er. » Qapla’ , Captain.«
Asmund neigte ihren Kopf. »Qapla’, Worf, Sohn von Mog.« Einen Moment später wurde ihr Bild auf dem Schirm von dem Emblem der Föderation ersetzt.
Worf stieß einen Laut der Enttäuschung aus und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. Asmund hatte sich als Sackgasse erwiesen. Aber es gab sicherlich noch andere Wege, die er und Geordi beschreiten konnten.
Er hoffte nur, dass einer von ihnen erfolgreich sein würde.
Worfs Schlaf war in der Nacht zuvor von einer Vision unterbrochen worden, einem dunklen und beunruhigenden Drama, in dem er erfahren hatte, dass die Ärztin auf einer düsteren und bedrohlichen Welt bei dem Versuch gestorben war, einer Spezies zu helfen, die von ihren Bemühungen nichts wusste. In dem Traum war es nun an Captain Picard gewesen, ihren Leichnam nach Hause zu bringen, genauso wie er es Jahrzehnte zuvor mit Beverlys Mann getan hatte.
Bei der Beerdigung der Ärztin hatte der Captain gesagt, dass nur eine einzige Sache Beverly vor dem Tod hätte bewahren können – das Eingreifen des klingonischen Kriegers, der ihr Freund gewesen war. Aber leider, hatte Picard gesagt, hatte Worf sich nicht die Mühe gemacht, ihr zu helfen. Er hatte sie vergessen und zugelassen, dass andere Dinge seine Aufmerksamkeit beanspruchten.
Klingonen hielten mehr von ihren Träumen als die meisten anderen Spezies – und trotz seiner Nähe zu den Menschen und der Sternenflotte bildete Worf keine Ausnahme. Wenn Doktor Crusher starb, würde es nicht passieren, weil er sie vergessen hatte.
Mit diesem Hintergedanken befragte er den Computer nach Geordis Aufenthaltsort auf dem Schiff. Er musste seinem Mitverschwörer berichten, dass sein Gespräch mit Captain Asmund nichts ergeben hatte.
Und dass sie wieder am Anfang standen.
Seit Phajan weggegangen war, hatte Picard viel Zeit damit verbracht, über Beverly Crusher nachzudenken, und darüber, welche Nöte sie in diesem Augenblick wohl ausstehen musste. Aber während die Sekunden verstrichen, tauchte ein anderer Gedanke auf.
Eigentlich kein Gedanke. Mehr ein Gefühl.
Er hatte während seiner Karriere bereits zuvor Entscheidungen aufgrund von Gefühlen getroffen und selten Anlass gehabt, sie zu bedauern. Letzten Endes hatten sie alle auf etwas basiert – einer halb erinnerten Tatsache, einer unbewussten Beobachtung.
Aber anfangs schienen sie alle nur ein Gefühl gewesen zu sein – gesichtslos, formlos und doch überwältigend. Das hier, sagte sich Picard, ist wieder so etwas.
Noch während er das dachte, sah er, wie Pug sich auf den ihm gegenüberstehenden Stuhl setzte. Der ehemalige Sicherheitschef schien besorgt – vielleicht sogar so besorgt wie Picard selbst.
»Was ist los?«, fragte Pug. »Und sagen Sie mir nicht, dass es nichts ist. Ich kenne die Art, wie Sie Ihre Schultern zusammenziehen.«
Du kennst mich zu gut, dachte der Captain. »Ich habe ein schlechtes Gefühl, Pug.«
»Wie schlecht?«
Picard runzelte die Stirn. »Ich glaube, dass wir gehen sollten.«
»Wie bitte?«, fragte Decalon, der am anderen Ende des Raumes stand.
»Ich glaube, dass wir gehen sollten«, sagte der Captain ein wenig lauter und zog damit auch Greyhorses Aufmerksamkeit auf sich.
»Warum?«, fragte der Arzt, der in seinen großen Händen immer noch eine staubige Kuriosität hielt, die er von einem Beistelltisch genommen hatte.
Picard drehte sich zu ihm. Ja, warum eigentlich?
»Phajan ist jetzt schon lange weg«, sagte er. »Zu lange, scheint mir. Je länger ich über die Situation nachdenke, desto weniger bin ich geneigt, ihm zu vertrauen.«
Decalon fluchte unterdrückt. »Phajans Charakter ist über jede Kritik erhaben. Er war ein wesentlicher Teil
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