Tod im Winter - Star trek : The next generation ; 1
anderen Kevrata Zurückhaltung zu fordern. »Wir werden ihn so behandeln wie unsere anderen Gäste.«
Der Captain war ebenfalls froh, das zu hören. Das sagte er auch.
Inzwischen waren zusätzliche Leuchten eingeschaltet worden und Picard konnte sehen, dass Greyhorse – trotz seiner eigenen Verletzung – mit einem Trikorder an Joseph entlangfuhr. Nach einem Moment drehte sich der Arzt zu Picard um und sagte: »Er hat nur eine leichte Gehirnerschütterung abbekommen, nichts weiter. Leider habe ich nicht die nötigen Anregungsmittel, um ihn aufzuwecken.«
»Wir aber«, sagte Hanafaejas.
Auf sein Signal hin zog einer der anderen Kevrata eine kleine Tasche hervor, die aussah, als wäre sie aus Naturfasern gemacht, und überreichte sie Greyhorse. Der Arzt öffnete sie, roch an ihrem Inhalt und hielt sie dann unter Josephs Nase.
Mit einem Stöhnen erlangte Joseph sein Bewusstsein wieder und sah sich um. Als er die Kevrata um sich herum stehen sah, versuchte er, sich aufzusetzen – und verzog das Gesicht wegen der Schmerzen, die das verursachte. Er hielt sich den Kopf und fragte: »Was ist passiert?«
»Sie wurden von einem gerichteten Energiestrahl getroffen«, erklärte Greyhorse, »aber Sie haben keinen bleibenden Schaden davongetragen.«
»Außerdem«, sagte Picard mit einem Blick auf Hanafaejas, »scheinen wir auf den kevratanischen Untergrund gestoßen zu sein.«
»Wir werden Sie mit in unser Versteck nehmen«, sagte der Riese. »Wir haben dort Arzneimittel, die den Disruptorschock Ihres Freundes lindern können.«
Picard nickte. »Danke.«
Der Riese gab ein schnüffelndes Geräusch von sich und sagte: »Ich bedaure von Herzen, dass unser Lager nicht mit ausreichend Vorräten ausgestattet ist. Wir wären gerne bessere Gastgeber, aber wir quälen uns unter der Last einer langen und schmerzlichen Besatzung.«
»Ich versichere Ihnen«, sagte Picard, »dass wir uns keineswegs beleidigt fühlen. Um die Wahrheit zu sagen, bin ich viel weniger daran interessiert, mir den Bauch vollzuschlagen als an Informationen über Doktor Crusher. Haben Sie etwas über sie gehört?«
Hanafaejas zögerte einen Moment lang und vermittelte Picard damit den Eindruck, dass er schlechte Neuigkeiten hatte. Der Captain biss sich auf die Lippe, während er sich darauf gefasst machte.
»Leider«, sagte der Rebell, »kann ich Ihnen in dieser Hinsicht nicht dienlich sein. Wir haben momentan keine Informationen über die Ärztin. Alles was wir wissen ist, dass sie aus der Taverne entkommen konnte, in die Commander Sela hineingestürmt ist.«
Picard runzelte die Stirn. »Es war Sela persönlich, die Doktor Crusher gefangen genommen hat?«
»Ja«, sagte Hanafaejas. »Sie hat erst vor Kurzem die Leitung von Kevratas übernommen, aber sie hat sich bereits als eine höchst unangenehme Person herausgestellt.«
»Ich weiß«, sagte der Captain. »Ich habe bereits ihre Bekanntschaft gemacht.«
KAPITEL 9
Beverly hatte eine Vielzahl Centurions in den Gang vor ihrer Zelle kommen und sie in Abständen kontrollieren sehen. Allerdings war derjenige, der ihr zugeflüstert hatte, nicht unter ihnen gewesen.
Sie fragte sich, ob ihm etwas zugestoßen war. War er bei einem Gefecht mit dem Untergrund verletzt oder sogar getötet worden? Oder hatte Sela ihn bei einer Treulosigkeit ertappt und ebenfalls in eine Zelle gesperrt?
Natürlich konnte seine Abwesenheit auch gar nichts bedeuten. Allerdings war er Beverlys einzige Hoffnung auf Flucht von diesem Ort. Das machte sein Wohlergehen zu einem Thema, das sie mehr als nur flüchtig interessierte.
Am dritten Tag ihrer Gefangenschaft, sah sie den fraglichen Centurion endlich wieder. Er war so lebendig und wohlauf, wie sie gehofft hatte. Sie lehnte sich auf der Kante ihres Bettes nach vorne und fragte sich, ob er dieses Mal wieder etwas zu ihr sagen würde.
Aber als er an ihrer Zelle anhielt, sah er ihr nicht in die Augen. Er untersuchte lediglich die Emitter, die ihre Sperre aufrechterhielten, als ob das seine einzige Sorge war.
Vielleicht ist es das, dachte Crusher. Vielleicht hat er diese Dinge vorher nur zu mir gesagt, um falsche Hoffnung zu wecken. Um sich über mich lustig zu machen.
Nein. Der Centurion war aufrichtig gewesen – da war sie sich sicher. Wenn er jetzt nicht sprach, dann hatte er einen Grund dafür. Sie würde es einfach akzeptieren und ebenfalls schweigen müssen.
Gerade, als sie diese Entscheidung getroffen hatte, tat der Romulaner etwas, das keiner der anderen getan hatte. Er
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