Tod im Winter - Star trek : The next generation ; 1
nicht raus. Aber ich kann meine Hände befreien, bevor er zurückkommt.
Der Centurion war ein hervorragender Kämpfer, aber jeder konnte überrascht werden. Jeder , beharrte die Ärztin. Und wenn das ihre einzige Chance war, den Kevrata zu helfen, würde sie sie nutzen.
Aber sie würde etwas Scharfes brauchen, um ihre Fesseln zu lösen, dachte sie, während sie wieder zurück in den Hauptsaal ging. Ein flüchtiger Blick in den Raum hinein zeigte ihr keine brauchbaren Objekte, daher sah sie sich genauer um.
Endlich fand sie es – eine Stelle in der Wand, die teilweise weggebrochen war. Der zerklüftete Rand war etwas höher als Beverly lieb war und zwang sie dazu, auf Zehenspitzen zu stehen, während sie ihre Handgelenke auf die richtige Höhe brachte. Aber sobald sie das getan hatte, war sie bereit, ihre Fesseln zu bearbeiten.
Es war nicht leicht. Der Rand war nicht sehr scharf und ihre Fesseln waren widerstandsfähiger als sie gedacht hatte. Doch sie scheuerte so eifrig, wie sie konnte, und während sie arbeitete, ertappte sie sich dabei, wie sie auf ihr Leben zurückblickte.
Es lag nicht daran, dass Beverly davon ausging, sterben zu müssen, obwohl sie wusste, dass das sicherlich eine Möglichkeit war. Es lag eher daran, dass sie gefangengenommen, durch die Kälte getrieben und geschlagen worden war, und sie wollte für eine Weile an einem angenehmeren Ort sein.
Wo sie ihre Gedanken sammeln konnte. Wo sie nachdenken konnte.
Lustig, dachte sie. Lange Zeit war sie zu beschäftigt gewesen, um nachzudenken. Sie war stets zu sehr in ihre Arbeit vertieft, um die Gesamtheit ihres Lebens zu untersuchen und dadurch eine Art von Perspektive zu erreichen.
Aber so war es nicht immer gewesen. Beverly war niemals so beschäftigt gewesen, als Jack noch gelebt hatte. Sie hatte Stunden, wenn nicht Tage, mit ihm verbracht und nichts getan.
War nur mit ihm zusammengewesen. Hatte einfach nur gelebt.
Als Jack gestorben war, hatte sich alles verändert. Sie war immer stark und jeder Herausforderung gewachsen gewesen. Aber sie hatte nicht akzeptieren können, was passiert war, hatte sich dem nicht stellen können.
Sie brauchte Ablenkung – und die fand sie. Vor allem durch jede Menge Arbeit und natürlich das Aufziehen von Wesley. Und als er begann, auf sich selbst aufzupassen, fand sie andere Möglichkeiten, um sich zu beschäftigen – sie schrieb Theaterstücke und führte Regie, machte Tanzkurse, forschte, korrespondierte mit anderen medizinischen Offizieren.
Aber bei alledem hatte sie nie einfach nur gelebt.
Am nächsten war sie dem gekommen, wenn sie mit Jean-Luc gefrühstückt hatte. Sie hatte dem stets entgegengefiebert, jedes Frühstück war eine erfrischende Oase in einem Ödland harter Arbeit gewesen. Und kein einziges Mal war wie das andere gewesen. Tatsächlich hatten sie und ihr Frühstückspartner sich vorgenommen, ungewöhnliche Gerichte zu finden, die sie einander servierten, um dann auf die Reaktion des anderen zu warten.
Meistens war sie positiv gewesen – ein Ausdruck des Entzückens. Aber nicht immer. Die Durian , die Ensign Jaiya empfohlen hatte, und die wie verfaulte Eier schmeckte – das war garantiert keine von Beverlys liebsten Erinnerungen.
Aber sie konnte ihre Favoriten immer noch schmecken – besonders den Uttabeerenpudding, eine Spezialität von Betazed. Abwechselnd süß, scharf und bitter, schien er jede Geschmacksknospe in ihrem Mund angeregt zu haben.
Sie wünschte, dass sie jetzt etwas davon hätte. Verdammt, dachte sie, unter diesen Umständen würde ich sogar der Durian nochmal eine Chance geben.
Aber es war nicht nur das Essen, das diese Treffen so wunderbar gemacht hatte. Es war die Gesellschaft.
Für eine kurze Zeit am Tag konnte sie einfach mal sie selbst sein. Kein hoch angesehener Forscher, kein Arzt mit einem Schiff voller Patienten, nicht einmal ein hochrangiger Offizier eines Raumschiffs. Nur eine Frau mit ganz gewöhnlichen Eigenarten und Schwächen und ausgemachten Fehlern.
Sie konnte all das zeigen, weil sie mit Jean-Luc zusammen war. Sie kannte ihn schon so lange und fühlte sich in seiner Anwesenheit so wohl, dass sie einfach alles sagen oder tun konnte.
Das waren höchst kostbare Zeiten gewesen – Beverly hatte es auch schon damals gewusst. Aber jetzt, während sie auf einer dunklen, kalten Welt um ihr Leben kämpfte, schienen sie noch kostbarer zu sein.
Donatra war so sehr mit dem neuesten Waffendiagnoseprogramm beschäftigt gewesen, dass sie ihr Abendessen
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