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Tod in der Königsburg

Tod in der Königsburg

Titel: Tod in der Königsburg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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spöttisch. So gelangt man zu den Sternen.
    Eadulf vernahm wieder das ständige Heulen der Wölfe, das in der Zeit, die sie am Brunnen verbracht hatten, näher gekommen zu sein schien. Er nahm seinen Knüttel auf und sagte zu Fidelma: »Wir gehen wohl lieber zurück.«
    Fidelma stimmte ihm zu. Auch ihr war aufgefallen, daß die Wölfe immer dichter herankamen.
    Sie gingen über das Feld, kletterten über die niedrige Steinmauerund erreichten den Weg. Inzwischen war der Mond aufgegangen, ein heller Mond in der Mitte des Septembers. Es war nicht mehr so dunkel. Die wenigen Wolken am Himmel beeinträchtigten den blassen hellen Schein kaum. Dunkelheit und Nebel hatten nur das Feld um den Brunnen herum bedeckt, weil es dort feucht war. Hier auf dem Weg warf das schwache Licht leichte Schatten, während sie auf die fernen Lichter des Ortes zueilten.
    Das anschwellende Wolfsgeheul ließ nicht zum erstenmal einen unwillkürlichen Schauer über Eadulfs Rücken laufen.
    Unruhig schaute er sich um. »Es hört sich an, als ob sie ziemlich nahe sind«, murmelte er.
    »Uns kann nichts passieren«, erwiderte Fidelma zuversichtlich. »Wölfe greifen keine erwachsenen Menschen an, wenn sie nicht am Verhungern sind.«
    »Wer weiß, ob diese Biester keinen Hunger haben?« knurrte Eadulf.
    In Wahrheit fragte sich Fidelma das auch.
    Eadulf war sich nicht sicher, ob er richtig gesehen hatte, so schnell flitzte der Schatten durch sein Blickfeld. Es war ein großer schwarzer Schatten, der zwanzig Meter vor ihnen den Weg kreuzte. Instinktiv blieb Eadulf stehen.
    »Was ist?« flüsterte Fidelma. Sie stand neben ihm und spähte nach vorn.
    »Ich weiß nicht genau . . .«, sagte Eadulf.
    Ein leises Knurren ließ ihre Glieder wie im Frost erstarren.
    Der Schatten bewegte sich wieder, ein langer, niedriger, muskulöser Schatten, und plötzlich spiegelte sich das Mondlicht in zwei winzigen Punkten, aus denen Feuer zu sprühen schien. Das Knurren wurde lauter.
    »Stell dich hinter mich, Fidelma«, zischte Eadulf und hob zum Schutz seinen Knüttel.
    Das Tier kam knurrend einen Schritt näher.
    »Ich kann nicht erkennen, ob es ein Wolf ist oder ein Wachhund von einem Bauernhof«, flüsterte Fidelma und spähte in die Dunkelheit.
    »Jedenfalls bedroht uns das Biest«, antwortete Eadulf.
    Ohne Warnung schoß das mächtige Tier plötzlich auf sie zu. Hätte Eadulf nicht so schnell gehandelt, hätte es ihn an der Kehle gepackt. In dem Moment, als es zum Sprung abhob, schwang er seinen Knüttel und traf es mitten im Sprung, mehr mit Glück als gut zielend, genau auf die Schnauze. Er hatte seine ganze Kraft in den Schlag gelegt. Vor Schmerz jaulend, stürzte das Tier zu Boden, zog sich wimmernd ein paar Schritte zurück, doch dann verhielt es, und sein Winseln ging in ein wütendes Fauchen über.
    Als Fidelma sprach, hörte Eadulf zum erstenmal, seit er sie kannte, Angst aus ihrer Stimme heraus.
    »Das ist kein Hund, Eadulf, das ist ein Wolf.«
    Eadulf hatte kein Auge von dem Tier gelassen, das knurrend vor ihnen hin und her lief, als suche es eine schwache Stelle zum Angriff. Es machte kurze Ansätze, kam ihnen aber nicht näher. Die funkelnden roten Augen waren beständig auf Eadulf gerichtet, der ihm mit vorgehaltenem Knüttel immer zugewandt blieb.
    »Das kann nicht die ganze Nacht so weitergehen«, murmelte er.
    »Wir können nirgendwo hin«, erwiderte Fidelma.
    »Ein paar Meter weiter steht ein Baum . . . wenn ich das Tier in Schach halte, kannst du’s schaffen – hoch auf die Äste klettern . . .?«
    »Und was willst du machen?« wandte sie ein. »Ehe du den Baum erreichst, hat dich das Biest eingeholt.«
    »Welchen Ausweg haben wir sonst?« antwortete Eadulf. Die Furcht ließ seine Worte gereizt klingen. »Sollen wir beide uns hier zerreißen lassen? Ich versuche das Vieh abzulenken, damit du vorbeikommst. Dann kannst du rennen. Wenn ich rufe, dann lauf los! Sieh dich nicht um und klettere, so hoch du kannst.«
    Sein Ton war so entschlossen, daß Fidelma einsah, jeder Widerspruch war zwecklos. Logisch gesehen hatte Eadulf sowieso recht. Sie hatten keine andere Wahl.
    Eadulf machte ein paar Ausfallschritte gegen den knurrenden Wolf, die diesen vor Überraschung über soviel Frechheit zurückprallen ließen. Dann verengten sich seine glühenden Augen, und er bleckte wieder die großen geifernden Zähne. Er hatte sich leicht abgewandt. Eadulf ging wieder vor.
    Da ertönte ein Heulen, das Fidelma und Eadulf erschauern ließ. Es kam aus der Richtung

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