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Tod in der Königsburg

Tod in der Königsburg

Titel: Tod in der Königsburg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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überzeugt, daß Fidelma überrascht war.
    »Hast du unser Rätsel schon gelöst, Eadulf?« Der leise Spott in ihrer Stimme entging ihm. »Das ist aber klug von dir.«
    »Na, du hast doch gehört, was der Kutscher sagte. Der Bogenschütze erhielt seine Anweisungen von einem Fürsten. Gibt es so viele Fürsten, die Cashel feind sind?«
    »Viele«, erwiderte sie trocken. »Obgleich ich zugebe, daß mir zuerst die Uí Fidgente in den Sinn kamen. Doch wir können Donennach nicht einfach anklagen, weil der Kutscher hörte, wie der Bogenschütze einen Mann als
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anredete. Viele Fürsten sähen es gern, wenn die Eóghanacht ihre Macht verlören. Die größten Feinde der Eóghanacht sind die Uí Néill, besonders Mael Dúin von den nördlichenUí Néill, der König von Ailech. Ihre Feindschaft reicht zurück bis in die Zeit von Míle Easpain, dem Ahnherrn der Gaelen. Seine Söhne Eber und Eremon stritten sich um die Aufteilung Éireanns. Eber wurde von Anhängern seines Bruders Eremon getötet. Die Uí Néill behaupten, sie stammten von Eremon ab.«
    »Das weiß ich«, erklärte Eadulf ungeduldig. »Und die Eóghanacht des Südens leiten ihre Abkunft von Eber her. Aber glaubst du wirklich, daß Cashel von den Uí Néill aus dem Norden bedroht wird?«
    »Was im Knochen wächst, ist dem Fleisch schwer auszutreiben«, bemerkte Fidelma, als sie vor dem Tor der Abtei standen.
    »Das verstehe ich nicht«, wandte Eadulf ein.
    »Seit tausend Jahren hassen die Uí Néill die Eóghanacht und neiden ihnen ihr Königreich.«
    Der diensttuende Mönch am Tor war Bruder Daig, der muntere junge Mann, den sie kurz zuvor kennengelernt hatten. Er schien erfreut, sie zu sehen.
    »Gott sei Dank, daß ihr unversehrt zurück seid. Seit mehr als zwei Stunden höre ich das Geheul der Wölfe in den Bergen. An so einem Abend sollte man nicht ohne Herberge sein.«
    Er zog das Tor hinter ihnen zu.
    »Wir haben sie auch gehört«, bemerkte Eadulf.
    »Ihr müßt wissen, daß es viele Wölfe in den Wäldern und auf den Feldern in dieser Gegend gibt«, fuhr Bruder Daig mitteilsam fort. »Sie können sehr gefährlich werden.«
    Eadulf wollte gerade erwidern, daß ihm das sehr wohl bekannt sei, doch da fing er Fidelmas warnenden Blick auf.
    »Du bist sehr aufmerksam, Bruder«, sagte sie. »Das nächste Mal passen wir besser auf, wenn wir uns im Dunkeln hinauswagen.«
    »Es gibt noch ein kaltes Mahl im Speisesaal, Schwester, falls ihr noch nichts gegessen habt«, fuhr der junge Mönch fort. »Es ist schon so spät, daß ich fürchte, das warme Essen habt ihr versäumt.«
    »Das spielt keine Rolle. Bruder Eadulf und ich gehen in den Speisesaal. Vielen Dank für deine Fürsorge. Wir wissen sie sehr zu schätzen.«
    Auf dem Wege zum Speisesaal flüsterte Eadulf: »Wollen wir nach der Mahlzeit noch mit Cred reden?«
    »Wie Bruder Daig schon sagte, es ist sehr spät. Cred kann warten. Sobald ich gegessen habe, gehe ich zu Bett und ruhe mich aus. Es war ein anstrengender Tag. Morgen gleich nach dem Frühstück machen wir uns auf zu Cred.«

KAPITEL 12
    Der Klang von Kriegshörnern weckte Fidelma nur wenige Augenblicke, bevor Schwester Scothnat, die
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des Gästehauses, in ihr Zimmer stürzte und mit lauter und angsterfüllter Stimme rief: »Steh auf und verteidige dich, Lady, wir werden angegriffen.«
    Einen Moment von Panik erfaßt, sprang Fidelma auf und hörte nun deutlich das Schmettern der Hörner und die entfernten Rufe und Schreie der Menschen. Sie zündete eine Kerze an und sah in deren Licht Schwester Scothnat händeringend und heftig weinend in der Tür stehen.
    Fidelma ging zu ihr und packte sie mit beiden Händen.»Nimm dich zusammen, Schwester!« rief sie. »Sag mir, was passiert ist. Wer greift uns an?«
    Scothnat hielt verwirrt inne, von Fidelmas scharfem Ton zur Besinnung gebracht. Dann schluchzte sie wieder leise. »Die Abtei, die Abtei wird angegriffen!«
    »Von wem?«
    Sie merkte, daß Schwester Scothnat zu sehr von Angst überwältigt war, um auf ihre Frage antworten zu können.
    Fidelma zog sich rasch an. Draußen war es noch dunkel, und sie hatte keine Ahnung, wie spät es war, meinte aber, die Morgendämmerung könne nicht mehr fern sein.
    Sie eilte aus dem Zimmer und ließ die schluchzende Scothnat allein. Fast wäre sie mit einer dunklen, kräftigen Gestalt zusammengeprallt, die in die entgegengesetzte Richtung stürmte. Selbst in der Dunkelheit erkannte sie Eadulf.
    »Ich suche dich gerade.« Er klang besorgt. »Krieger greifen

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