Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tod in der Königsburg

Tod in der Königsburg

Titel: Tod in der Königsburg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
Vom Netzwerk:
Fluß, und wir verloren ihre Spur.«
    »In welche Richtung ritten sie, als sie euch aus den Augen gerieten?« fragte der Fürst von Cnoc Áine.
    »Nach Norden, auf die Berge zu, meine ich. Wir verloren ihre Spuren im Toten Fluß. Von dort hätten sie jede Richtung einschlagen können. Ich glaube aber, sie ritten weiter nach Norden.«
    »Habt ihr denn das Nordufer nicht danach abgesucht, wo sie den Fluß verließen?« forschte Finguine.
    »Wir ritten ungefähr eine Meile in beide Richtungen und suchten nach ihren Spuren, fanden aber keine. Der Boden ist dort sehr steinig.« Der Mann reagierte mit Bitterkeit auf den Vorwurf seines Fürsten.
    »Ich wollte deine Tüchtigkeit nicht anzweifeln«, versicherte ihm Finguine.« Iß was und ruhe dich aus.«
    Der Krieger wollte sich seinen Männer wieder anschließen, als sein Blick auf den gefällten uralten Eibenbaum fiel.
    »Das ist ein schlimmes Zeichen, Finguine. Das bedeutet Unheil«, sagte er leise.
    Der Mund des Fürsten von Cnoc Áine wurde zu einem schmalen Strich. »Das bedeutet weiter nichts, als daß die Täter zur Rechenschaft gezogen werden«, fauchte er.
    »Einen Moment«, rief Fidelma dem Krieger nach, der sein Pferd fortführen wollte. »Weshalb meinst du, daß sie vom Toten Fluß nach Norden davonritten?«
    Der Mann wandte sich um, zögerte und zuckte die Achseln. »Warum sollten sie nach Norden reiten, als wäre der Teufel hinter ihnen her, und dann am Fluß eine andere Richtung einschlagen? Sie hatten es offensichtlich eilig, sich auf ihrem eigenen Gebiet in Sicherheit zu bringen.«
    »Vielleicht ritten sie zum Fluß, weil sie wußten, daß sie dort ihre Verfolger leichter abschütteln könnten?« fragte Eadulf an Fidelmas Stelle.
    Der Krieger zog eine saure Miene. »Ich werde keine Predigt halten, Bruder, solange du keine Krieger in die Schlacht führst. Ich meine trotzdem, sie ritten nach Norden.«
    »Vielleicht hättest du dann auch nach Norden reiten sollen?« fragte Fidelma trocken.
    Der Krieger wollte antworten, aber Finguine gab ihm ein Zeichen, er möge sich entfernen.
    »Er ist ein guter Mann, Kusine«, sagte Finguine entschuldigend. »Es ist schlechter Stil, die Entscheidung eines Kriegers in Zweifel zu ziehen.«
    »Ich meine trotzdem, daß er falsch entschieden hat. Wenn er glaubte, sie ritten nach Norden, dann hätte er seiner Eingebung folgen müssen.« Fidelma schaute auf den gefällten Eibenbaum. »Wohin ich mich in diesem Fall auch wende, überall stoße ich auf Annahmen und Vermutungen. Ich brauche mehr als ein eingeritztes Zeichen an einem Baum. So ein bekanntes Symbol kann jeder anbringen.«
    Finguine sah sie überrascht an. »Heißt das, du willst diesen Beweis ignorieren?«
    »Nein, ich ignoriere niemals einen Beweis. Aber solch einer muß sorgfältig geprüft werden, man kann ihn nicht einfach übernehmen. Eine Zeichnung, die man vielleicht absichtlich hinterlassen hat, um uns glauben zu machen, es sei ein Zeichen der Angreifer, genügt mir nicht.«
    »Vielleicht sollten wir nun die Leiche des Kriegers untersuchen?« schlug Eadulf vor. »Möglicherweise finden wir Hinweise auf seine Identität.«
    Sie gingen zurück zur Abtei, während Finguine weiter die Schäden in der Stadt in Augenschein nahm. Eadulf fragte plötzlich: »Du glaubst nicht, daß das alles Zufälle sind, nicht wahr?«
    »Daß die Ereignisse nicht zusammenhängen?« Fidelma dachte einen Moment nach.
    »Zufälle gibt es.«
    »Wir sind wegen des Mordversuchs in Cashel nach Imleach gekommen, das führte uns in die Abtei. Als wir hier eintrafen, stellten wir fest, daß Bruder Mochta, der Bewahrer der heiligen Reliquien Ailbes, mitsamt diesen Reliquien verschwunden ist und daß sich eine der Reliquien bei einem der Attentäter befand und daß dieser für Mochta gehalten wurde, doch dann fanden wir diese seltsame Sache mit derTonsur heraus. Der Angriff auf die Abtei und die Stadt und die Zerstörung des heiligen Eibenbaumes der Eóghanacht könnten zufällig damit zusammentreffen, doch das ist unwahrscheinlich.«
    »Ich sehe da aber keinen Zusammenhang«, protestierte Eadulf, der das leichte Lächeln, das Fidelmas Mund umspielte, nicht bemerkt hatte.
    »Betrachten wir also mal die Zusammenhänge«, meinte Fidelma. »Man findet die Reliquie bei dem Attentäter. Der Attentäter war ein Mönch, und seine Beschreibung paßt genau auf Bruder Mochta, bis hin zu der Tätowierung eines bestimmten Vogels auf dem Unterarm. Das sind Tatsachen,
keine
Zufälle.«
    »Und was ist mit der

Weitere Kostenlose Bücher