Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tod in Kreuzberg

Tod in Kreuzberg

Titel: Tod in Kreuzberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Ditfurth
Vom Netzwerk:
sagte Dornröschen.
    »Die Tote?«
    »Und wir haben einen Kollegen tragisch verloren«, sagte Twiggy.
    »Das erfordert eine Zusatzprämie von zehntausend Euro«, erklärte Matti.
    Kahl öffnete den Mund und erstarrte einen Augenblick. »Wie soll ich …?«
    »Ich würde die Kunden höflich zur Kasse bitten«, sagte Dornröschen. »Nachschlag.«
    Kahl wurde bleich, seine Hände begannen zu zittern.
    »Das wären zweitausend für jeden«, sagte er leise. »Aber Sie haben das Problem doch gar nicht gelöst!«
    »Wir haben unser Bestes getan«, sagte Twiggy. »Mehr kann man nicht verlangen.«
    »Und Sie haben diese … Frau dahin gelegt. Das war nicht bestellt. Sie sollten dieses Gesocks erschrecken, damit es sich was anderes sucht. Wir hatten doch gesprochen über Schlägereien und Überfälle, meinetwegen Vergewaltigungen, Spaß muss ja sein …«
    Dornröschen traf ihn auf der Nase. Sie hatte eine kleine Faust und große Wut. Die Nase knackte, als sie brach, Blut tropfte erst, dann quoll es aus den Nasenlöchern.
    Kahl sackte in sich zusammen und begann zu wimmern, die Hände auf der Nase. Dornröschen öffnete die Türen, verschwand kurz in der letzten und kehrte mit einem Handtuch zurück. Sie warf es vor Kahl auf den Boden.
    Der drückte es sich ins Gesicht und starrte sie wütend an. Tränen standen in seinen Augen.
    »Wir gehen ins Wohnzimmer«, sagte sie.
    Kahl ging los, die anderen folgten. Der Hauswart setzte sich auf einen Plüschsessel, Matti und Twiggy ihm gegenüber aufs Sofa, Dornröschen blieb hinter Kahl stehen.
    »Wenn es dir so schwerfällt, das Geld einzutreiben, übernehmen wir das«, sagte sie fast freundlich.
    Kahl lugte nach hinten und wimmerte: »Das wäre mir lieber.«
    »Die Namen!«, schnauzte Twiggy. Matti holte ein Notizbuch und einen Kugelschreiber aus der Jackentasche und legte sie vor Kahl.
    Der zögerte, begann aber zu schreiben. Fünf Namen, fünf Adressen. Das war Stufe eins von Twiggys Plan. Die hatten sie immerhin geschafft.
    Dr. Werner Biermann stand auf dem Klingelschild im Erdgeschoss des Hauses in der Böckhstraße 55. Eine Frau öffnete, groß, kurze dunkelbraune Haare, schlank, vielleicht Anfang vierzig, intelligentes Gesicht. Sie blickte die drei schwarz gekleideten Gestalten vor ihrer Wohnungstür erstaunt an.
    »Wir würden gern mit Herrn Biermann sprechen«, sagte Dornröschen.
    »Und wer sind Sie, wenn ich fragen darf? Um was geht es?«
    »Um ein Geschäft, das Herr Dr. Biermann jüngst abgeschlossen hat. Und um dessen Folgen, die unter anderem auf der Admiralbrücke lagen.«
    Die Frau lief rot an. Ihre Unterlippe begann zu zittern. »Herr … mein … Lebensgefährte ist nicht zu Hause.«
    »Vielleicht lassen Sie uns in die Wohnung, damit wir ungestört sprechen können«, sagte Matti. »Und natürlich warten wir gern auf den Herrn.«
    Die Frau blickte verwirrt von einem zum anderen. Sie trat einen Schritt zurück und einen nach vorn. Sie blickte in die Wohnung, als läge dort eine Antwort. Dann nickte sie und ging in die Wohnung, die drei folgten.
    Sie führte sie in die Küche. Alles funktional, teuer, Stahl. Die Einrichtung erinnerte Matti an Lilys Küche. Die Frau deutete auf einen Tisch, der in der Mitte stand. Das Fenster zeigte zum Hof, große Terrakottatöpfe mit Blumen, eine Sitzecke, die italienisch aussah, Gartenmöbel, die nicht aus dem Baumarkt stammten, sondern aus Läden, die Matti noch nicht einmal von außen gesehen hatte.
    »Wann kommt Herr Biermann zurück?«, fragte Twiggy, auf den Madame ein besonderes Augenmerk richtete. Er war ihr offensichtlich unheimlich.
    »Ich rufe ihn gleich an«, sagte sie leicht zitternd und zog ein iPhone aus einer Handtasche, die am Fuß eines Sessels lehnte.
    »So würde ich es nicht halten, da haben Sie Empfangsprobleme«, sagte Twiggy lächelnd. »Wissen Sie, diese Dinge sehen schick aus, aber technisch, für den Preis, na ja. Und außerdem mussten dafür arme Chinesenkinderchen schuften. Da gibt es Giftgase, Zwangsarbeit und so weiter in den Fabriken. Wissen Sie das nicht? Haben Sie kein schlechtes Gewissen?«
    Die Frau schüttelte unwillig den Kopf und tippte auf der Anzeige.
    »Werner? Komm nach Hause, schnell … drei Leute … ja, die Brückensache.« Nachdem sie das Gespräch getrennt hatte, blickte sie Twiggy an und sagte in einem Ton, mit dem man versuchen würde, einen stinkwütenden Tiger zu besänftigen: »In einer Viertelstunde kommt er.«
    »Sie wissen von der Brückensache?«, fragte Matti.
    Sie riss ihren

Weitere Kostenlose Bücher