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Tod in Kreuzberg

Tod in Kreuzberg

Titel: Tod in Kreuzberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Ditfurth
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Apartmenthaus, Linienstraße, Nähe Rosa-Luxemburg-Platz?«
    »Richtig. Dahin.«
    Der Kleine stieg vorne ein, die anderen setzten sich auf die Rückbank. Ein seltsames Gemisch von Rasierwasserdüften füllte das Auto.
    Sie hatten mit einer Unterkunft in Mitte gerechnet, aber die Auswahl eines Apartmenthotels empfand Matti als genial. Anonymer ging es nicht. Kaum Personal. Dort konnten sie komfortabel untertauchen mitten in der Stadt.
    Matti stellte das Funkgerät lauter und sagte: »Habt ihr was am Schillerpark?«
    »Nein«, antwortete die Zentrale. Die Kollegin klang verwundert.
    Matti schaltete den Funk aus.
    »Hab ich Sie nicht schon mal gesehen?«, fragte der Mann auf dem Beifahrersitz.
    »Waren Sie schon mal mein Fahrgast?«, fragte Matti zurück. Und dachte: Wenn sogar Gaby mich nicht erkannt hat, warum der?
    Der Typ musterte Matti streng, schüttelte fast unmerklich den Kopf und schaute hinaus.
    Matti zwang sich, ruhig zu fahren. Am Dreieck Charlottenburg vibrierte das Handy in der Hosentasche dreimal. Das Zeichen, es war alles vorbereitet. Er fuhr auf die 100er Autobahn in Richtung Beusselstraße, bald mündete sie in einer sechsspurigen Straße.
    »Wie lange wir brauchen?«
    »Eine Viertelstunde noch, zwanzig Minuten.«
    »Guter Fahrer.« Es klang bedrohlich. Der Schweiß nässte Matti überall. Er wischte sich die Stirn mit dem Hemdsärmel ab.
    Der Typ guckte ihn neugierig an. »Heiß?«
    »Ich schwitze leicht. Der einzige richtige Platz für mich ist der Nordpol.«
    Der Typ lachte. »Nordpol, das ist gut.« Er drehte sich zu seinen Komplizen um und sagte etwas auf Rumänisch. Die drei lachten. »Guter Fahrer.«
    Jetzt begriff Matti, dass die Typen auch nervös waren. Killer auf der Anreise müssen unter Hochdruck stehen.
    »Kennen Sie Berlin ein bisschen?«, fragte Matti.
    »Ein bisschen.«
    »Ich fahre jetzt eine Abkürzung«, sagte Matti.
    »Abkürzung ist gut«, sagte der Mann.
    An der Müllerstraße hätte Matti rechts abbiegen müssen. Er setzte den Blinker aber in die andere Richtung und beschleunigte bis zum Abzweig der Türkenstraße.
    Der Typ guckte ihn neugierig an. »Das ist die Abkürzung?«
    »Das ist sie.«
    »Du weißt, wir sind drei«, sagte der Typ freundlich.
    Die Türkenstraße war eine Kopfsteinpflasterallee, eingesäumt von Mietshäusern. Matti quetschte sich an einem Lieferwagen vorbei, der in der zweiten Reihe parkte. »So ein Mistkerl. Diese Typen gehören eingesperrt. Verbrecher.« Er schimpfte so laut er konnte.
    Der Typ glotzte ihn an, und Matti gab Gas, raste über die Edinburgerstraße, die Schlüssel-Rainer rechts mit einem Steinzeit-Ford gesperrt hatte, in den Fußweg durch den Schillerpark, wo Klaus’ Taxi quer stand. Von hinten raste Rainer heran. Matti fluchte laut und trat auf die Bremse. »Diese Arschlöcher stehen auch überall herum!« Er zog den Zündschlüssel, öffnete die Beifahrertür und rollte sich aus dem Auto. Das war nun umringt von Menschen mit Gesichtsmasken. Ein Riesenkerl hatte eine Makarov in der Hand, eine kleine, schlanke Person auch. Die anderen trugen Baseballschläger, einer hatte einen Koffer in der Hand.
    »Aussteigen«, sagte der Riesenkerl. Twiggy sprach klar und selbstsicher.
    Irgendwo kreischte eine Frauenstimme. Ein Radfahrer sauste heran, machte eine Vollbremsung, glotzte und kehrte um, begleitet von einem Anschnauzer: »Verschwinden Sie, das ist eine Polizeiaktion!«
    Als die Killer ausgestiegen waren, mussten sie sich auf den Boden legen, mit den Gesichtern nach unten. Matti durchsuchte ihre Jacken- und Hosentaschen und entnahm die Portemonnaies. Dabei steckte er seine Hand bei jedem vorher in die eigene Jackentasche. Die Portemonnaies waren voll mit Bargeld. Er nahm es an sich, ließ alles andere in den Börsen und warf sie auf den Boden. Dann sprang er ins Taxi und raste weg, nachdem Klaus losgefahren war. Die Räuber verschwanden mit den Taxis, zurück blieben drei fein gekleidete Männer auf dem Boden, die alles reglos über sich hatten ergehen lassen. Im Rückspiegel sah Matti noch, wie der Kleine sich erhob und ihm nachstarrte.
    »Die haben kein Gesicht verzogen, als sie bei mir eingestiegen sind«, sagte Detlev. Er hatte wie geplant am Park geparkt und so getan, als würde er etwas in der Karte suchen. Als die drei Killer ihn sahen, winkten sie und ließen sich ins Karlito fahren. Detlev hatte danach sofort Matti angerufen. Jetzt saßen sie am Küchentisch in der Okerstraße. Robbi hatte den Besucher skeptisch gemustert, sich aber

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