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Tod in Kreuzberg

Tod in Kreuzberg

Titel: Tod in Kreuzberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Ditfurth
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blickte sie fragend an, und Dornröschen setzte sich auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch. »Sie können mir vorher noch einen Kaffee bringen, Tee haben Sie ja bestimmt nicht«, sagte sie zu Schmelzers Kollegen, einem kleinwüchsigen Mann mit widerspenstigen roten Haaren.
    Schmelzer nickte ihm zu. »Beeilen Sie sich.«
    Der Rotkopf beeilte sich.
    »Wir haben wieder was für Sie«, sagte Dornröschen grinsend.
    Ein Grinsen wanderte auch in Schmelzers Gesicht, obwohl er sich heftig dagegen wehrte.
    Kahl wartete mit einer Aktentasche an dem Eingang des Flughafens Tegel, wo der BVG -Schalter war und ein kleines Stück weiter die Bushaltestelle. Aldi-Klaus lauerte zusammen mit Detlev, der heute besonders bleich aussah, ein Stück hinter der Bushaltestelle in ihren Taxis. Mattis Wagen stand vor ihnen. Twiggy hatte ein Mikrofon in Kahls Tasche eingebaut. Matti und Dornröschen beobachteten im Terminal, wann die Maschine aus Bukarest landete. Matti hatte ein virtuelles Milchglas vor den Augen, bis auf die Anzeige sah er nur Nebel. Außerdem kämpfte er gegen ein hässliches Gefühl an, das sich nicht wegdrängen ließ und das sich ihm bald als Angst vorstellte, nachdem er es sich zunächst nicht eingestehen wollte. Wer Angst hatte, geriet leicht in Panik, und wer in Panik geriet, machte Fehler. Einen Fehler konnten sie sich nicht leisten. Wer Fehler macht, ist schneller tot.
    Auf der Anzeigetafel blinkte landed hinter dem Flug AB8359 aus Bukarest. Keine Verspätung. Matti rief Twiggy an und hörte an der Stimme des Freundes, dass der nicht weniger nervös war. Matti und Dornröschen gingen zum Ausgang. Neben dem BVG -Schalter lehnte Twiggy an der Wand, vor sich einen riesigen Rucksack, daneben eine Monstertasche. Er trug einen übergroßen Kapuzenpullover und hatte in der einen Hand die Minikamera, die er mit der anderen so weit verdeckte, dass nur die Linse durch die Finger lugte.
    Matti ging an ihm vorbei und sagte nur: »Sie kommen gleich. Müssen nur noch das Gepäck holen.« Er stellte sich zu Dornröschen, die draußen so tat, als würde sie auf den Bus warten. »Ich marschiere mal los«, sagte er und ging zu den Taxis, die ordnungswidrig hinter der Bushaltestelle parkten. Falls ein Bulle oder Flughafenfritze kommen würde, sollten sie behaupten, dass sie einem Kollegen helfen müssten, dem übel geworden sei. Aber es kam niemand außer Matti, der sich hinters Steuer setzte. Sie hatten drei Möglichkeiten. Twiggy hatte Kahl instruiert, den Typen zu sagen, er habe ein Taxi für sie reserviert. Das sollte klappen, aber wenn die Killertruppe übermisstrauisch war, würde sie sich selbst ein Taxi suchen. Die WG-Freunde hofften, dass sie in diesem Fall in den zweiten oder dritten Wagen einsteigen würden, hinter deren Lenkrädern Matti oder Aldi-Klaus saßen. Wenn das nicht klappte und die Kerle ein anderes Taxi nahmen oder einen Mietwagen besorgten, würden sie hinter ihnen herfahren.
    »Das haben wir ja schon geübt«, hatte Twiggy trocken gesagt.
    Drei Männer standen vor Kahl. Sie trugen dunkle Anzüge, zwei waren groß und kräftig, einer war klein und drahtig. Dornröschen wusste sofort, dass der das Kommando hatte. Sie beobachtete, wie sie etwas sagten, offenbar tauschten sie das Kodewort aus. Kahl war bleich und trat von einem Fuß auf den anderen. Ein Mann nahm die Aktentasche und verschwand mit ihr. Gewiss ging er aufs Klo, um das Geld nachzuzählen. Dornröschen fluchte leise vor sich hin, sie hätten kein Mikro einbauen dürfen. Hoffentlich fand der Typ es nicht. Der kam bald wieder und nickte seinen Kumpanen zu. Kahl sagte etwas und deutete zur Bushaltestelle. Die drei Typen guckten sich an, der kleinste von ihnen nickte schließlich. Kahl holte ein Handy aus der Tasche und rief Matti an.
    Dornröschen atmete auf. Die einfachste Variante des Plans kam zum Zug, ein gutes Vorzeichen. Bestimmt würden die Typen ins Hotel gefahren werden wollen, um sich dann ihre Waffen zu besorgen.
    Als Matti das Handy hörte, begann ihm der Schweiß der Rücken hinunterzulaufen. Kahl sagte: »Kommen Sie!« Matti startete den Motor und fuhr los. Er bremste vor der Bushaltestelle und sah die Männer mit Koffern und Kahls Aktentasche kommen. Matti stieg aus und öffnete den Kofferraum. Er sah im Augenwinkel, wie Detlev und Klaus wegfuhren. Dornröschen und Twiggy stiegen ein Stück weiter vorn bei Klaus ein. Dann gab Klaus Gas und folgte Detlev.
    » Karlito , du kennst?«, fragte der Kleine mit erstaunlich sanfter Stimme.
    »Das

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