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Tod in Tanger (Thriller) (German Edition)

Tod in Tanger (Thriller) (German Edition)

Titel: Tod in Tanger (Thriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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dem Hörer.

    „100 000. Das ist mein Preis.“

    Auf der anderen Seite der Leitung herrschte ein paar Augenblicke lang ein Schweigen, daß unterschiedlich interpretiert werden konnte.

    „Ich schätze, Sie sprechen nicht von 100 000 Peseten!“

    „Nein, Schweizer Franken. Die Hälfte davon im voraus.“

    „Wie soll die Geldübergabe von statten gehen? Ich könnte sogar eine Barzahlung arrangieren. Ich habe eine schwarze Kasse...“

    „Nein, kein Interesse. Überweisen Sie die ersten 50 000 in den nächsten Tagen auf mein Konto in Zürich. Ich gebe Ihnen die Nummer gleich durch. Die zweite Hälfte ist dann bei Erledigung fällig.“

    „Sie verlangen ein hohes Maß an Vertrauen von mir, finden Sie nicht auch?“

    „So sind meine Geschäftsbedingungen. Wenn Sie damit nicht einverstanden sind, suchen Sie sich jemand anderen.“

    „Schon gut. Wann treten Sie in Aktion?“

    „Sobald Sie das Geld eingezahlt haben. Aber Sie sollten sich damit nicht allzuviel Zeit lassen.“

    „Gut. Ich werde das gleich morgen früh veranlassen. Geben Sie mir jetzt die Nummer durch!“

    Robert gab die Nummer durch und hängte dann den Hörer ein. Wenn alles gutging, würden sie nie wieder voneinander hören, er und Mendez. Robert trat aus der Telefonzelle heraus und atmete tief durch. Jetzt hieß es erst einmal abwarten, bis Mendez das Geld überwiesen hatte. Aber in der Zwischenzeit konnte er bereits ein paar Vorbereitungen treffen.

    7.

    Elsa war mit dem Landrover nach Tanger gefahren.

    Eigentlich hatte sie nicht das geringste Verlangen danach, von Menschen umgeben zu sein. Im Geiste sah sie sich bereits von aggressiven Händlern und bettelnden Kindern umringt.

    Sie dachte kurz an das Erlebnis am Strand, als die drei Marokkaner es auf sie abgesehen hatten... Die Erinnerung genügte völlig, um ein Gefühl der Beklemmung in ihr auszulösen.

    Elsa hatte auch erwogen, gar nicht in die Stadt zu fahren, aber dann war ihr klargeworden, daß sie unbedingt fahren mußte, schon um nicht völlig den Verstand zu verlieren.

    Der Paß, die Schminkutensilien, Robert...

    Alles drehte sich in ihrem Hirn wild durcheinander. Verzweifelt versuchte sie, einen Sinn in die Sache hineinzubringen. Aber wie sie es auch drehte und wendete: Was dabei herauskam, gefiel ihr nicht.

    Sie trat energisch auf das Gaspedal, und der Landrover fegte rasant durch die Kurve. Ein klappriger, uralter Citroen kam von vorne und mußte ein paar Meter ausweichen. Der Fahrer hupte und zeigte ihr einen Vogel.

    Verdammt! Elsa ärgerte sich.

    Sie mußte sich mehr auf den Verkehr konzentrieren. Sie durfte ihre Gedanken nicht einfach so davontreiben lassen.

    Geschäfte! dachte sie bitter. Geschäfte, über die er nicht reden wollte! Was konnte dahinter stecken? Drogen? Irgendeine Scheußlichkeit?

    Vielleicht sollte ich ihn zur Rede stellen, wenn er wieder zurück ist; überlegte sie. Dann würde es sich ja herausstellen.

    Möglicherweise war alles ganz harmlos und es gab vernünftige Erklärungen für das, was Elsa jetzt noch schlaflose Nächte bereitete. Und wenn nicht? Elsa wagte nicht, daran zu denken.

    Unterdessen hatte sie die Stadt erreicht. Sie stellte den Landrover in einer Seitenstraße ab und stieg aus. Sorgfältig verschloß sie den Wagen.

    Als sie sich noch einmal umdrehte, sah sie ein paar Jungen, die sich um den Landrover geschart hatten.

    Sie stierten ihn an, als wäre er ein exotisches Tier. Wenig später erreichte Elsa eine der belebteren Geschäftsstraßen des modernen Tanger. Sie kam bei einem Zeitungsverkäufer vorbei und nahm ihm ein paar Blätter ab. Es gab sogar deutsche Zeitungen. Sie klemmte sie unter den Arm und bezahlte. Als sie ein paar Schritte weitergegangen war, trat ihr jemand in den Weg.

    Es war ein unrasierter, dunkelhaariger Mann mit schiefen gelben Zähnen und einem ziemlich abgewetzten Jackett. Dazu trug er Turnschuhe, die wohl irgendwann einmal weiß gewesen waren.

    Er fragte Elsa zuerst auf französisch und dann auch sicherheitshalber auf englisch, ob sie an Haschisch interessiert sei. Elsa verneinte.

    Nein, sie habe kein Interesse und wollte damit auch nichts zu tun haben. Sie versuchte, an ihm vorbeizugehen, aber er stellte sich ihr erneut in den Weg. Er sah sich kurz um und öffnete sein Jackett, um ihr seuin Sortiment zu zeigen.

    „Are you interested?“

    „No!“

    Sie ging energisch an ihm vorbei und machte dann ein paar schnelle Schritte, ohne sich dabei umzudrehen. Hinter sich hörte sie, wie er ihr

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