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Tod in Tanger (Thriller) (German Edition)

Tod in Tanger (Thriller) (German Edition)

Titel: Tod in Tanger (Thriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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„Es Ingles, senor?“ Und dann, nach einer kleinen Pause, während der er gemerkt zu haben schien, daß er Spanisch gesprochen und sein Gegenüber ihn wahrscheinlich nicht verstanden hatte: „Engländer?“

    „Machen Sie Ihre Arbeit, und lassen Sie mich in Ruhe!“ zischte Robert.

    Aber der Dicke schien nicht gut genug Englisch zu sprechen, um das zu verstehen. „Hier den Portier zu spielen ist ganz schön langweilig. Kommen Sie aus London, Mister...“ Er blätterte in dem britischen Paß herum. „... McCord?“

    „Nein.“

Robert nahm ihm das Dokument ziemlich grob aus der Hand. Der Spanier zuckte mit den Schultern und machte eine hilflose Geste. „Que va, senor! Was ist schon dabei!“

    „Brauchen Sie noch etwas von mir?“

    „Ja, eine Unterschrift.“

    „Wohin?“

    „Hier. Und dann hätte ich noch gerne, daß Sie für die nächste Nacht im voraus bezahlen. Das ist hier so üblich.“

    „Nichts dagegen.“

    „Wollen Sie Frühstück?“

    „Wird das von Ihnen angerichtet?“

    „Ja.“

    „Dann lieber nicht.“ Robert bekam seinen Schlüssel. Nachdem er bezahlt hatte, ging er die Treppe hinauf zu den Zimmern.

    „Zweite Tür links!“ rief der dicke Spanier ihm unfreundlich hinterher. Robert wandte sich nicht um.

    Wenig später stand er vor einer Holztür, die mehrere unübersehbare Schrammen aufwies. Er drehte den Schlüssel, während aus einem der Nachbarzimmer das schrille Lachen einer Frau und das bierselige Grölen einer Männerstimme drang.

    Robert trat ins Zimmer, warf den Handkoffer auf das Bett und sah sich um. Das Zimmer war passabel. Es gab sogar ein Telefon.

    Robert nahm den Apparat vom Nachttisch und setzte sich neben seinen Koffer auf das Bett. Aus der Hosentasche holte er einen Zettel. Dann wählte er mit schnellen, sicheren Bewegungen eine Nummer.

    Seine Rechte führte den Hörer zum Ohr.

    Mit angestrengten, konzentrierten Zügen wartete er ein paar Augenblicke.

    Dann: „Hallo?“ Eine kurze Pause. „Hier spricht das Chamäleon. Ich bin morgen um drei Uhr nachmittags im 'Parque del Buen Retiro'. Kommen Sie allein. Ich erkenne Sie daran, daß Sie ein Exemplar des 'New York Herald Tribune' bei sich tragen. Ich beschreibe Ihnen jetzt genauestens den Ort, an dem ich Sie sehen will! Schließlich ist der 'Parque' ziemlich groß. Hören Sie mir gut zu, ich habe keine Lust, mich zu wiederholen...“ Sonntag nachmittag im „Parque del Buen Retiro“.

    Robert ließ vorsichtig den Blick umherschweifen. Was er sah, war alles andere als ungewöhnlich für diesen Ort und diese Tageszeit.

    Familien mit Kindern spazierten durch die Parkanlagen. Manche von ihnen fütterten die Tauben, die überall zu finden waren und sich schon so sehr an die Menschen gewöhnt hatten, daß sie fast jegliche Scheu verloren hatten. Auf einer Bank saß ein alter Mann, der eine dicke Brille und eine Baskenmütze trug und angestrengt in seine Zeitung stierte. Wenige Meter entfernt spielten zwei kleine Jungs, vielleicht vier, fünf Jahre alt, im Sand. Es mochten Enkel oder gar Urenkel des Alten sein. Wenig später, als Robert sich auf eine freie Bank gesetzt hatte, rief der Alte die beiden Jungs herbei und holte für jeden eine Banane aus seiner abgenutzten Tasche.

    Er selbst genehmigte sich eine Zigarre, hatte aber kein Feuer und sah sich dann etwas hilflos um. Da war noch ein junges Paar, das eng umschlungen dasaß und sich in mehr oder weniger regelmäßigen Intervallen leidenschaftlich küßte.

    Der Alte hatte offensichtlich nicht die Absicht, die beiden zu stören, daher stand er auf und ging zu Robert. Er fragte ihn auf spanisch nach Feuer.

    Robert mußte noch einmal nachfragen, um ihn richtig zu verstehen, was nicht an seinen mangelhaften Spanischkenntnissen, sondern an der Tatsache lag, daß der Alte ein Gebiß trug, daß nicht richtig saß.

    Robert hatte kein Feuer, und er sagte das dem Alten auch in dem besten Spanisch, daß er hervorzubringen in der Lage war. Er sei Nichtraucher, erklärte er ihm. Wozu also Streichhölzer oder ein Feuerzeug?

    Robert hoffte, daß das Gespräch damit zu Ende wäre, aber er hatte sich getäuscht. Der Alte schien auf einen kleinen Plausch aus zu sein und nahm die Sache zum Anlaß, einfach draufloszureden.

    Robert verstand einen Großteil gar nicht, aber das schien den Alten auch nicht zu interessieren. Sein Mund bewegte sich unaufhörlich, sein Gebiß rutschte auf und nieder.

    Robert warf einen nervösen Blick auf die Uhr. Kurz vor 15.00 Uhr.

    Dann

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