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Tod in Tanger (Thriller) (German Edition)

Tod in Tanger (Thriller) (German Edition)

Titel: Tod in Tanger (Thriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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die Metro und mußte ein paarmal umsteigen. Den Weg, den er zu nehmen hatte, kannte er in- und auswendig. Schließlich erreichte er ein heruntergekommen wirkendes, kleines Geschäft in einer Seitenstaße. Die ganze Gegend war nicht besonders fein.

    In dem kleinen Laden, der sich im Souterrain eines Mietshauses mit bröckelnder Fassade befand, wurde Second-Hand-Ware angeboten. An- und Verkauf, vom Plattenspieler bis zum Lexikon.

    Aber das alles war letztlich nichts weiter, als eine Tarnung - eine Tarnung für wirklich lukrative Geschäfte.

    Robert öffnete die Tür, und als er eintrat, ertönte ein Klingelzeichen. Hinter dem Tresen saß ein kleiner dicker Mann, der kaum ein einziges Haar auf dem Schädel hatte. Er las in einer Illustrierten und hob den Blick.

    „Tag, Bernard“, sagte Robert. „Lange nicht gesehen, was?“

    Der Mann hinter dem Tresen klappte die Illustrierte zu und schien im ersten Moment ein wenig überrascht. Dann zeigte er ein breites Lächeln, das fast von einem Ohr zum anderen ging.

    „Du hast dich lange nicht blicken lassen!“ meinte er und reichte Robert in einer fast freundschaftlichen Geste die Hand.

    Robert zeigte ein dünnes Lächeln.

    „Kann schon sein...“

    Robert blickte sich um. Das Innere des Ladens glich einem einzigen Chaos. Ein Judo-Anzug hing von der Decke herab. Robert sah ein paar alte Röhren-Radios neben einem hochmodernen CD-Player, der fast wie neu aussah. In einer Glasvitrine hatte Bernard sogar Armbanduhren und Schmuck. Selbst ein paar Eheringe waren darunter.

    Bernard, der bemerkt hatte, daß Roberts Blick an der Glasvitrine hängengeblieben war, meinte mit einem schelmischen Grinsen: „Interesse?“

    „Heiße Ware?“

    „Für wen hältst du mich!“

    „Ich denke nicht, daß ich mich in dir täusche, Bernard!“

    Der Mann hinter dem Tresen machte eine hilflose Geste und zuckte mit den Schultern.

    „Woher soll ich wissen, woher die Sachen kommen, die mir angeboten werden?“

    Robert mußte unwillkürlich lachen.

    „Ich schätze, du hast auch noch nie jemanden danach gefragt, oder?“

    „Hätte das denn irgendeinen Sinn?“

    Bernard kam hinter dem Tresen hervor und trat nahe an Robert heran.

    „Was hast du auf dem Herzen?“

    Robert ließ noch einmal den Blick umherschweifen, so als suchte er etwas. Eine Spur von Mißtrauen stand in seinem Gesicht.

    „Alles wie gehabt, Bernard?“

    „Alles wie gehabt!“

    Robert zog einen Zettel aus seiner Jackentasche und reichte ihn Bernard.

    „Lies dir die Sache durch und sag mir, ob du die Sachen besorgen kannst!“

    Bernard trat hinter den Tresen zurück und holte aus irgend- einer der unzähligen Schubladen eine Lesebrille hervor, deren Bügel er sich hinter die Ohren klemmte. Er überflog kurz die Liste und hielt sie dabei ins Licht. Dann hob er den Blick und nickte.

    „Ich denke, das wird gehen.“ „In drei Tagen komme ich wieder nach Paris.“

    „Das wird knapp.“

    „Ja oder nein?“

    Bernard zögerte.

    „Ja, aber es hat seinen Preis.“

    8.

    Elsa saß im Wohnzimmer und las in einer Zeitung. Die Glastür zur Terrasse stand offen. Von draußen war das Knattern eines Rasenmähers zu hören, den Aziz auf der Grünfläche umherschob.

    Als Elsa dann für einen Moment aufblickte, sah sie etwas schier Unglaubliches, etwas, daß ihr den Atem zu rauben drohte.

    Aziz ließ den Rasenmäher los, seine Augen waren vor Schreck geweitet. Dann bildete sich auf seiner Stirn ein roter Punkt, der rasch größer wurde. Ein Ruck ging durch seinen Körper. Er wurde nach unten gerissen und blieb der Länge nach im Gras liegen. Der Marokkaner rührte sich nicht mehr.

    Das alles ging sehr schnell, zu schnell um noch irgend etwas unternehmen zu können. Und vor allem geschah es lautlos.

    Elsa sprang auf.

    Hinter der Hausecke tauchte jetzt ein dunkel gekleideter Mann auf, in dessen rechter Hand sich eine automatische Pistole mit Schalldämpfer befand.

    Und dann tauchte noch ein zweiter auf, ebenfalls mit einer Schalldämpfer-Pistole ausgerüstet. Die beiden stürmten am Pool vorbei auf die Terrassentür zu.

    Eine Schrecksekunde lang stand Elsa wie gelähmt da. Dann schnellte sie rückwärts, in Richtung Haustür. Als sie durch den Flur kam, riß sie im Vorbeilaufen den Schlüssel des Land- rovers vom Haken.

    Sie hatte den Wagen vor der Tür abgestellt. Wenn sie großes Glück hatte, konnte sie es vielleicht bis dorthin schaffen und mit dem Landrover flüchten.

    Als sie die Haustür aufriß,

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