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Tod to go (Crime Shorties)

Tod to go (Crime Shorties)

Titel: Tod to go (Crime Shorties) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Koglin
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gute Marga.
    Ich weiß gar nicht mehr, warum ich sie geheiratet habe. Sie war ein verschüchtertes blässliches Etwas. Marke hässliches Entlein. Irgendwie verwachsen. Und strohdoof. Guckte doof, bewegte sich doof, redete doof. Ich weiß auch nicht, was mich da geritten hat.
    Na ja, gut im Bett, das war sie schon. Nicht gleich am Anfang, aber später. Ein bisschen Training hat Wunder gewirkt. Sie selbst hatte überhaupt keine Ideen. Nee, da war nichts in ihrem Kopf.
    Irgendwann hat sie dann angefangen zu nörgeln. Unzufrieden war die. Wollte dies nicht und wollte das nicht und dass ich mal aus dem Haus gehen sollte. Und im Bett ist auch nichts mehr gelaufen. Irgendwie hat mich ihr Anblick impotent gemacht. So wie der Blick von der Medusa. Nur, dass hier nichts erstarrt ist, sondern plötzlich alles schlaff runter hing. Aber ich konnte ihr ja beim Verkehr nicht einfach ein Handtuch übers Gesicht legen.
    Nein, Marga ist mir fürchterlich auf die Nerven gegangen. Im Bett nichts mehr los und dann das blöde Gezetere. Widerlich. Auf die Straße konnte ich hier in Heringsdorf auch nicht mehr mit ihr gehen. Auf so einer Insel kennt man sich schließlich. Und Marga war peinlich. Nicht, dass die Leute sich was hätten anmerken lassen, aber trotzdem.
    Irgendwann, als sie mal wieder stundenlang in der Badewanne gefaulenzt hat, hab ich den Föhn reingeworfen. Sie hat mich blöd angeglotzt, so wie immer und dann hat der Körper gezuckt und sie hat mit den Armen gewackelt wie eine Verrückte auf dem Tanzboden. Und dann, dann ist die Sicherung rausgeflogen. Ja, die Ehe ist ein großes Rätsel.
    Unten im Keller hab ich eine Wand hochgezogen und sie da eingemauert. Stehend. Fehlt noch, dass sie da faul rumliegt, nachdem sie mir jahrelang das Leben sauer gemacht hat.
    Eigentlich war das ja für die Ewigkeit gedacht, aber jetzt suppt das durch. Ich verstehe gar nicht, wie jemand nach so vielen Jahren noch auslaufen kann. Aber das ist typisch Marga. Immer Ärger machen. Ich hab notdürftig ein altes Bettlaken über den Fleck gehängt, aber ich muss da was unternehmen. Fehlt noch, dass ich auf meine alten Tage ins Gefängnis ... und dann auch noch wegen Marga! Das wäre das Höchste. Vielleicht sollte ich einfach eine Tapete über den Fleck kleben?
    Krankheit hin, Krankheit her. Ich werde gleich einen großen Zettel mit dem Wort »Mauer« schreiben und ... ja, am besten hänge ich ihn an die Decke. Damit ich das auch ganz bestimmt nicht vergesse. Na, und diesen als Krankenschwester verkleideten Spion geht das schließlich auch nichts an. Das Wort »Mauer« muss reichen.
     
     
    2
    Da schreibe ich schon mal Tagebuch und nun fällt mir partout nicht ein, wo ich den ersten Zettel hingelegt habe. Dabei hab ich einen geschrieben. Ich weiß es genau. Wird sich schon anfinden.
    Ich hoffe nur, dass diese slowenisch-chinesische Pflegerin nicht überall herumschnüffelt. Gestern hab ich sie erwischt, wie sie im Schrank rumwühlte. Sie hätte nur frische Unterwäsche für mich gesucht.
    Na ja, diese Ausreden kennt man ja. Frauen sind eben neugierig. War meine Frau auch. Wie hieß sie noch gleich? Irgendetwas mit »M«, ja mit »M«. Das weiß ich genau. Davon lass ich mich nicht abbringen. Aber die Pflegerin frag ich nicht. Fehlte noch. Das wäre doch ein Triumph für die.
    Ich muss sowieso aufpassen. In diesem Haus passieren seltsame Dinge. Wahrscheinlich nutzt sie meine Gedächtnisschwäche aus und packt die Sachen immer extra woanders hin. Damit ich sie nicht finde. Damit sie hier ja nicht ihre Stellung verliert.
    »Arbeitsbeschaffung« nennt man das ja wohl. Aber ich behalte sie im Auge. Spiele hier den Idioten, knete den Plastikball und behalte sie im Auge.
    Mein Feuerzeug ist verschwunden. Das werd ich wohl nur auf dem Polenmarkt wieder finden. Ja, der Polenmarkt, da war ich auch schon lange nicht mehr einkaufen. Seitdem ich mir das Rauchen abgewöhnt habe. Hatte keinen Zweck mehr. Überall in der Wohnung glimmten die Kippen.
    Ist nichts, wenn man keine Frau mehr hat, auf die man sich verlassen kann.
    Was immer an Marga auszusetzen war, verlassen konnte man sich auf sie. Ach ja, Marga, heute habe ich den Zettel an der Decke gesehen. Es funktioniert. Ich muss mich unbedingt um den Fleck kümmern. Wenn Claus das erfährt, dass seine Mutter ...Wo er doch so lange um sie getrauert und ein Jahr lang Suchanzeigen aufgegeben hat. Ihn hat das damals schwer getroffen, als ich erzählt habe, dass sie so mir nichts dir nichts verschwunden ist. Der

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