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Tod to go (Crime Shorties)

Tod to go (Crime Shorties)

Titel: Tod to go (Crime Shorties) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Koglin
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verheiratet?
    Vielleicht will man mich hier auch verrückt machen. Und warum hat man den Zettel mit dem Wort »Mauer« an die Decke geklebt? Stürzen die Mauern von Jericho ein? Soll mir auch recht sein. Dann ist wenigstens Schluss mit dem Rätselraten.
    Auch den Namen meiner Krankheit hab ich schon wieder vergessen. Das ist ein schlechtes Zeichen. Und heute Morgen hab ich vergessen aufzustehen. Dabei bin ich mir sicher, dass irgendjemand den Wecker verstellt hat. Mir ist plötzlich das Gesicht von Marga erschienen. Wo steckt sie nur wieder? Hat sie den Zettel an die Decke geklebt? Wahrscheinlich wollte sie mich an etwas erinnern.
     
     
    7
    Heute kommt eine völlig fremde Frau in die Wohnung und behauptet, sie würde mich pflegen. Zum Beweis hat sie mit meinem Wohnungsschlüssel gewedelt.
    In der Zeitung habe ich von Trickdieben gelesen. Ich muss auf der Hut sein. Ich könnte platzen, so einen vollen Bauch habe ich. Die Frau behauptet, ich hätte zweimal gefrühstückt. Lächerlich.
    Sie sagt, ich solle mir alles aufschreiben, ich hätte so eine schöne Schrift. Jetzt kocht sie etwas zu essen. Kann man jemanden damit umbringen, dass man ihn zum Platzen bringt? Aber warum will sie mich umbringen? Bin ich reich? Vielleicht hat sie einen Komplizen!
    Ich hab Verdacht geschöpft, weil: Sie stellt eine Flasche Wein auf den Tisch und sagt: »Zur Feier des Tages.« Dabei bringt mir Trinken überhaupt keinen Spaß mehr. Gibt ja nichts mehr, was ich vergessen müsste.
    Oben an der Decke hängt ein Zettel mit dem Wort »Mauer«. Ein Signal? Ein Codewort? Vielleicht habe ich irgendwo einen Tresor in der Mauer, aber ich kann mich nicht erinnern.
    Heute habe ich noch einen anderen Zettel gefunden. Wenn er keine Fälschung ist, dann muss ich ihn geschrieben haben. Ich war mal verheiratet. Sie hieß Marga. Ich kann mich nicht erinnern.
     
    8
    Gestern die Frau und heute steht schon wieder ein völlig Fremder im Wohnzimmer. Ein Mann. Er sagt, er sei mein Sohn. Da kann ja jeder kommen. Hat sich mit Claus vorgestellt.
    Ich war tatsächlich mal verheiratet. Hatte eine richtige Familie. Ich würde mich so gern an meine Frau erinnern. Der Mann sagt, sie hätte Marga geheißen.
     
     
    9
    Ich habe die Räume untersucht. Wegen dem Wort »Mauer«. Und da habe ich einen Zettel gefunden, auf dem steht, dass es sich um eine Kellermauer handelt.
    Ich bin sofort runter. Tatsächlich, eine Wand ist ganz feucht. Irgendeine dunkle Flüssigkeit dringt durch den Putz. Da muss etwas passieren. So was geht an die Substanz.
     
     
    10
    Habe den Zettel von gestern wieder gefunden. Alles wird gut. Mein Gedächtnis rastet wieder ein. Konnte mich sogar an den Fleck an der Kellermauer erinnern.
    Zwischenzeitlich habe ich wohl herumgerätselt, was der Zettel mit dem Wort »Mauer« da oben an der Zimmerdecke zu suchen hat. Manche Dinge erledigen sich eben von ganz allein. Da muss man sich keine Sorgen drüber machen.
    Heute habe ich lange mit Claus diskutiert. Claus ist mein Sohn. Kein Zweifel. Im Badezimmerspiegel hab ich gesehen, dass wir uns ähnlich sind. Da gibt es kein Vertun.
    Ja, wer rastet, der rostet. Meint auch die Pflegerin. Was das allerdings mit diesem stacheligen roten Ball zu tun haben soll, den sie mir hingelegt hat, keine Ahnung, was ich damit soll.
    Aber ansonsten hat sie recht. Wer rastet, der rostet. Ich hab das Werkzeug schon hingelegt. Morgen geht es los.
    Claus wollte ja zuerst nicht, aber nun hat er eingesehen, dass es mir wichtig ist. Ist ja so etwas wie ein kleiner Sieg über meine Krankheit mit diesem seltsamen Namen. Und außerdem: Fehlt noch, dass der Schimmel ins Haus einzieht.
    Nein, morgen machen wir uns ans Werk. Morgen reißen wir diese feuchte Mauer im Keller weg. Ist sowieso überflüssig. Möchte wissen, welcher Idiot ausgerechnet da eine Wand hochgezogen hat. Aber morgen, morgen stemmen wir sie weg.
    Ist ja nur ein Klacks. Claus hat seine Arbeitssachen schon bereitgelegt. Er sagt, das sei zwar eine staubige Angelegenheit, aber irgendwie hat das auch was mit Klar-Schiff-Machen zu tun. Und mit Aufräumen. Und da, da freut er sich schon drauf.
     

Käfig mit Aussicht
     
    Nachts, wenn ich durch das Oberlicht die grauen Wolken vorbeiziehen sehe, wünsche ich mich rüber in die Zoohandlung am anderen Ende der Straße. Ein wenig Gesellschaft wäre schön. Aber das wird wohl ein Wunschtraum bleiben.
    Und manchmal denke ich daran, wie alles begann.
    »Ein Wissenschaftspreis?«, fragte mein Vater ungläubig und musterte mich,

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