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Tod und Schinken: Krimi (German Edition)

Tod und Schinken: Krimi (German Edition)

Titel: Tod und Schinken: Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Voehl
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sich wieder zu mir. »Gutes Personal ist heutzutage schwer zu finden.«
    Ich sah ihn an. Auf seiner Stirn perlten winzige Schweißtropfen. »Du hast wirklich Schiss«, stellte ich fest. »Du glaubst, dass es heute Nacht passiert.«
    »Habe ich das gesagt?«
    »Warum hast du mich sonst hierher geschleppt? Um mir all das hier zu zeigen?«
    Er trank hastig das Glas leer und schenkte sich noch einmal ein. Diesmal zitterten seine riesigen Hände leicht. Er trank das zweite Glas halb aus, dann öffnete er eine Schublade in dem riesigen Schrank. Er zog etwas heraus, was mir seltsam bekannt vorkam. Es war ein Galgenstrick, bei dem die Schlaufe aus zwei Würsten bestand.
    »Das hing heute Morgen vor meiner Tür.«
    Ich verriet ihm nicht, dass ich die gleiche Aufmerksamkeit erhalten hatte wie er.
    »Ja und?«
    Ungeduldig ging er im Zimmer auf und ab.
    »Das hing nicht vor irgendeiner Tür, sondern vor meiner Schlafzimmertür.«
    »Und was hat das deiner Meinung nach zu bedeuten?«
    »Dass mir jemand an die Gurgel will. Herbert und Sascha haben genau die gleiche Warnung bekommen, bevor man sie gekillt hat.«
    »Woher willst du das wissen?«
    »Weil sie es mir erzählt haben, Mann! Herbert hat es noch als Witz aufgefasst, aber Sascha war halb tot vor Angst. Und dann hat’s ihn doch erwischt …«
    Ich dachte an den Abend im Steinernen Schweinchen . Ich hatte nichts davon gemerkt, dass Sascha Schwekendiek Todesangst ausgestanden hatte. Im Gegenteil, er hatte recht gelassen gewirkt. Vielleicht hatte er sich auch nur gut verstellt.
    »Du kennst dich doch aus. Hast du eine Ahnung, woher die Wurst stammt?«
    Er sah mich entgeistert an: »Das ist tatsächlich die einzige Frage, die dir dazu einfällt? Die Wurst stammt aus unserem Werk!«
    Jetzt war ich tatsächlich baff. »Was heißt das?«
    »Aus einer der Wurstfabriken, die Herbert, Sascha und mir gehören. Die Teuto-Wurst ist unser Renner. Wir verkaufen sie in der Regel an Discounter und Supermärkte.«
    Ich musste die Neuigkeit erst verdauen. Dann fragte ich: »Wenn du die Wurst schon erkennst, dann kennst du bestimmt auch denjenigen, der euch damit erschrecken will.«
    Es war nur ein Versuchsballon, doch diesmal traf ich ins Schwarze. Ackergoldt sackte auf einem Stuhl zusammen. Das Holz ächzte unter seinem Gewicht. Bevor er antwortete, schenkte er sich noch einen Whisky ein. Dann sagte er: »Ich kenne die Person. Aber ich verrate dir den Namen nicht. Weil du mir doch nicht glauben würdest.«
    »Wetten, dass …?«
    »Der makabre Gruß stammt von Hermine.«
    Ich nickte. »Ob du’s glaubst oder nicht. Irgendwie habe ich mir schon so was gedacht.«
    Wir prosteten uns erneut zu. Mein Bier war leer. Ackergoldt holte mir eine neue Flasche. Dann setzte er sich wieder. Ich wartete darauf, dass er weiterredete, aber er schwieg. Immer noch standen Schweißperlen auf seiner Stirn.
    »Und was bezweckt sie damit?«, fragte ich schließlich.
    »Sie will mich umbringen«, flüsterte Ackergoldt. »Erst Herbert. Dann Sascha. Und jetzt bin ich an der Reihe.« Sein Gesicht war leichenblass, während er sich den nächsten Whisky eingoss. »Heute Nacht …«

22.
    Ich lag auf dem breiten Doppelbett und fragte mich ernsthaft, warum ich mir das antat. Ackergoldt lag neben mir und schnarchte, dass sich die Balken bogen. Ich hatte ihm geraten, sich an die Polizei zu wenden und Schutzhaft zu beantragen.
    Er hatte es abgelehnt mit der Begründung, dass es Hermine auch bei ihren anderen Opfern gelungen war, sie zu töten. Bei Herbert war es sicherlich noch am einfachsten gewesen. Aber wie hatte sie Sascha in einem verschlossenen Raum ermorden können? Und wie hatte sie seine Leibwächter überlisten und in sein Haus eindringen können?
    Dafür hatte ich nur eine Erklärung: Sie musste Helfershelfer haben. Ich tippte auf einen der Leibwächter, aber für die legte Ackergoldt die Hand ins Feuer.
    Aber er hatte die Antwort. »Hast du dir Hermine mal genau angesehen?«, hatte er gefragt.
    »Wie meinst du das?«
    »Ich meine nackt. Oder im Badeanzug.«
    »Worauf willst du hinaus?
    »Sie ist ganz schön kräftig gebaut. Ihre Schultern sind breiter als bei den meisten Frauen. Ihr Händedruck ist ganz schön kräftig. Ihre Waden sind ziemlich muskulös. Das alles hätte dir auffallen müssen, auch wenn sie nicht nackt vor dir steht. Sie ist begeisterte Freeclimberin.«
    »Sie klettert?«
    »Ich habe mit eigenen Augen gesehen, wie sie ohne Seil und doppelten Boden die Externsteine hochgeklettert ist.«
    Langsam

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