Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Tod vor Morgengrauen: Kriminalroman

Titel: Tod vor Morgengrauen: Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deon Meyer
Vom Netzwerk:
Ihrer Seite, und Sie können mich zwingen,
     alles aufzudecken.«
    »In der Tat«, kam es von Bart de Wit.
    »Da hat er verdammt noch mal Recht«, sagte Nougat O’Grady.
    »Aber wenn Sie die Ermittlungen übernehmen, sind Sie auch gezwungen, sich an die Bestimmungen zu halten. Wenn der Militärische
     Nachrichtendienst im Hintergrund die Fäden in der Hand hält, müssen Sie kooperieren. Ich muss das nicht. Und solange ich Ihnen
     meine Informationen gebe, können Sie mich nicht davon abhalten, weiterhin zu ermitteln.«
    De Wit sagte nichts. Sein Finger nestelte wieder am Muttermal.
    »Ich schlage eine Partnerschaft vor. Eine Art Arbeitsgemeinschaft.«
    »Bei der du das Sagen hast?«, schnaubte O’Grady.
    |292| »Niemand hat hier das Sagen. Jeder tut, was er zu tun hat — und teilt dem anderen seine Erkenntnisse mit.«
    »Ich traue dir nicht.«
    Van Heerdens Handbewegung deutete an, dass ihn der Einwand nicht kümmerte.
    Sie schwiegen.
     
    »Wo haben Sie bloß gesteckt?«, fragte Hope, als er endlich die Tür öffnete. »Ich wusste nicht, was ich den Anrufern sagen
     sollte. Ein Mann meinte, jemand würde uns angreifen, und die Medien,
Argus
und e TV, wollen Informationen und …«
    »Ganz ruhig«, sagte er. »Ich musste mit dem Morddezernat verhandeln.«
    »Ein Mann hat angerufen. Er sagte, Smit hieß früher de Jager.«
    »Rupert de Jager?«
    »Sie wissen das?«
    »Der Anruf kam, als der Militärische Nachrichtendienst hier war …«
    »Militärischer Nachrichtendienst?«
    »Die beiden Clowns, der Schwarze und der Weiße.«
    »Die waren vom Militärischen Nachrichtendienst?«
    »Ja. Der Anruf stammte von einer Mrs. Carolina de Jager aus Bloemfontein im Freistaat. Rupert war ihr Sohn.«
    »Großer Gott!«
    »Scheint so, als laufe alles auf das Jahr 1976 hinaus. Und auf die Armee.«
    »Der Mann, der angerufen hat, sprach auch von’76. Er sagte, der Mörder heiße Schlebusch. Der war damals mit dabei.«
    |293| »Schlebusch?« Er versuchte, den Namen einzuordnen.
    »Bushy. So hat er ihn genannt. Wissen Sie das auch schon?«
    »Nein. Das ist neu. Was hat der Mann noch gesagt?«
    Sie blickte auf das Blatt vor sich. »Ich hab’s nicht besonders geschickt angestellt. Ich musste mir was aus den Fingern saugen,
     weil er angenommen hat, wir wüssten sehr viel mehr. Er meint, Schlebusch ist gefährlich. Er will uns erschießen. Er hat eine
     M16.«
    Er ließ sich die Informationen durch den Kopf gehen. »Weiß er, wo sich Schlebusch aufhält?«
    »Nein, aber er hat gesagt, Schlebusch würde uns finden. Er hat Angst.«
    »Hat er Ihnen gesagt, was’76 passiert ist?«
    »Nein.«
    »Schlebusch … er hat nur gesagt, Schlebusch hat Spaß am Töten.«
    Er sah sie an, erkannte, dass sie überfordert war. Sie hatte Angst.
    »Was noch?«
    »Das war alles. Und dann hat
Argus
angerufen und eTV.«
    »Wir werden eine Pressekonferenz geben müssen.«
    Wieder klingelte das Telefon.
    »Jetzt müssen Sie rangehen.«
    »Sie müssen nach Bloemfontein.«
    »Bloemfontein?«
    »Hope, Sie wiederholen alles, was ich sage.«
    Stirnrunzelnd sah sie zu ihm, dann lachte sie verunsichert. Die Spannung hatte sich gelöst.
    »Sie haben Recht.«
    »Sie müssen Mrs. Carolina de Jager holen.«
    |294| Er griff zum Hörer.
    »Van Heerden.«
    »Ich weiß, wer die Mörder sind«, sagte eine Frauenstimme.
    »Wäre schön, wenn Sie es uns sagen würden.«
    »Die Satanisten. Die sind überall.«
    »Danke«, antwortete er und legte auf. »Wieder eine Verrückte«, sagte er zu Hope.
    »Wir sind da auf etwas ganz Übles gestoßen«, sagte sie mit besorgter Miene.
    »Wir werden es aufklären.«
    »Und die Polizei wird uns helfen?«
    »Wir werden ihnen unsere Informationen zukommen lassen.«
    »Haben Sie ihnen alles erzählt?«
    »Fast. Nur dass wir vermuten, dass es mit der Armee zu tun hat und einige Jahre zurückliegt.«
    »Sollten wir nicht denen den Fall übergeben?«
    »Haben Sie Angst, Hope?«
    »Natürlich habe ich Angst. Diese Sache wird immer größer. Und jetzt bekommen wir sogar Drohungen von jemandem, der uns umbringen
     möchte. Weil er Spaß hat am Töten.«
    »Sie werden sehen, es gibt immer unzählige Geschichten wie diese. Und die meisten sind reiner Sch… Unsinn.«
    »Ich denke, wir sollten die Sache trotzdem der Polizei übergeben.«
    »Nein«, sagte er.
    Sie sah ihn flehend an.
    »Hope, nichts wird geschehen. Sie werden es sehen.«
    |295| Verärgert, dass er nicht schon früher daran gedacht hatte, forderte er einen Anrufbeantworter an. Er

Weitere Kostenlose Bücher