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Todesakt: Thriller (German Edition)

Todesakt: Thriller (German Edition)

Titel: Todesakt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ellis
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ausgestatteten Raum, der noch nicht vollständig eingerichtet war.
    Lena warf einen Blick auf die Kleiderpuppe und trat an den Labortisch, wo Orth die Kleidung des Mädchens ausgebreitet hatte. Cobb folgte ihr und nahm Lilys Stiefel. Dann reichte er sie Lena.
    »Erklären Sie mir, was Sie sehen, Gamble. Dann können wir uns vielleicht unterhalten.«
    Orth verstand offenbar nicht, was hier gespielt wurde. Lena auch nicht, obwohl sie sich sofort an das Video von Cobb im Zeugenstand erinnerte, das Vaughan ihr gezeigt hatte. Als Cobb einen Stiefel von Lily in der Hand gehabt hatte, den rechten, meinte Lena sich zu erinnern, hatte er auf einmal die Fassung verloren und um ein Glas Wasser gebeten.
    Sie stellte den linken Stiefel auf den Tisch und betrachtete den rechten. Nichts daran erschien ihr ungewöhnlich. Das Leder wies weder Kratzer noch Flecken auf. Auch das Futter war frei von Verschmutzungen.
    Und dann drehte sie den Stiefel um. Sie nahm den linken, warf einen Blick auf die Sohle und legte ihn wieder beiseite.
    Lily Hight hatte sich den rechten Knöchel gebrochen. Und nun wusste sie, was geschehen war. Die rechte Stiefelsohle war nicht nur abgetragen, sondern sah aus, als habe jemand den Gummibelag mit einer Schleifmaschine bearbeitet.
    Sie spürte Cobbs Blick auf sich. Als sie sein hartes und brutales Gesicht betrachtete, nickte er fast unmerklich, und es war, als durchzucke ihre Schulterblätter ein elektrischer Schlag.
    »Lily befand sich auf dem Beifahrersitz eines fahrenden Autos«, sagte sie. »Sie wollte aussteigen, entkommen. So hat sie sich den Knöchel gebrochen. In einem fahrenden Auto.«
    Orth nahm den Stiefel in Augenschein. Er wirkte verdattert. Cobb setzte sich auf einen Hocker und rieb sich die Knie.
    »Ich habe das erst im Zeugenstand bemerkt«, sagte er, »und sofort gewusst, dass ich Mist gebaut habe. Doch wir müssen noch etwas klären, denn in dieser Sache hatte ich nach dem Prozess keine Chance, etwas zu unternehmen, ohne dass es jemandem aufgefallen wäre.«
    »Was klären?«, hakte Orth nach.
    Cobb antwortete nicht, sondern bat den Kriminaltechniker, der Kleiderpuppe Lilys T-Shirt und die Bluse anzuziehen und sie in sitzender Haltung auf dem Tisch zu platzieren. Sofort wurde Lena klar, worauf Cobb hinauswollte.
    Ihm ging es um den Schraubenzieher, den der Mörder Lily Hight in den Rücken gestoßen hatte. Die Mordwaffe hatte Löcher in der Kleidung hinterlassen – im T-Shirt, das am Körper anlag, und einer Bluse, die lockerer saß, sodass sich der Stoff bewegte. Wenn Lily aufrecht gesessen hätte, wären die Löcher nicht deckungsgleich gewesen.
    Orth schüttelte den Kopf und schnappte nach Luft, als ihm ein Licht aufging.
    Im nächsten Moment schob Cobb die Kleiderpuppe zentimeterweise von der Taille aus nach vorne. Schließlich stimmten die beiden Löcher überein, und das hieß: Lily Hight hatte sich vom Täter weggedreht und den Fuß aus der Autotür gestreckt, als er ihr den Schraubenzieher in den Rücken gerammt hatte.
    »Mein Gott«, sagte Orth.

47
    Vaughan trat aus seinem Haus. Als er Lena erkannte, die vor einem weißen Lincoln in seiner Einfahrt stand, erstarrte er und wirkte plötzlich angespannt, ängstlich und ratlos.
    »Was ist los, Lena?«, fragte er leise. »Alles in Ordnung?«
    Sein Blick galt Cobb, der am Steuer saß. Als er wieder Lena ansah, nickte sie. Es war ein Fehler gewesen, ihn nicht von unterwegs anzurufen und ihm alles zu erzählen. Nun erstattete sie so knapp wie möglich Bericht.
    »Cobb hat Paladino den Tipp gegeben«, sagte sie. »Lily wurde nicht in ihrem Zimmer ermordet. Der Tatort war inszeniert.«
    Vaughan rührte sich nicht.
    »Was sind das für Striemen an deinem Hals? Bist du sicher, dass das keine Falle ist?«
    »Es ist keine Falle, doch die Dinge sehen alles andere als rosig aus. Wir müssen reden, Greg. Lass uns fahren.«
    Er zögerte zwar, stieg aber hinten ein. Als Cobb ihm die Hand hinhielt, schüttelte er sie wortlos. Er wirkte noch immer verstört.
    Cobb fuhr auf dem Pacific Coast Highway nach Süden zu Tim Hights Haus. Während der Fahrt erklärte Lena Vaughan in allen Einzelheiten, was im kriminaltechnischen Labor geschehen war. Vaughan wirkte nicht sehr überzeugt, bis Lena Lilys rechten Stiefel erwähnte. Schließlich hatte er Cobbs Verhalten im Zeugenstand mit eigenen Augen gesehen, und nun lagen die Gründe auf der Hand.
    Die Fahrt dauerte nur eine knappe Viertelstunde. Als Hights Haus in Sicht kam, stoppte Cobb am Straßenrand und

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