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Todesakt: Thriller (German Edition)

Todesakt: Thriller (German Edition)

Titel: Todesakt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ellis
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den Hügel hinunter. Er kam nur langsam voran und strauchelte immer wieder wegen der Büsche, die urplötzlich in der Dunkelheit aufzutauchen schienen. Etwas stimmte mit seinen Augen nicht: Die ganze Welt schien zu leuchten. Als auf der Straße ein Auto vorbeifuhr, strahlten die Scheinwerfer so grell, dass er einen Moment wie geblendet war.
    Cobb nahm sich zusammen. Er war kurz vor dem Ziel. Links von ihm stand Bennetts Haus, und er hatte den plötzlichen Einfall, eine Spur zu legen. Einen Hinweis zu hinterlassen, dem Gamble folgen konnte, sicherheitshalber, und wenn es nur eine Kleinigkeit war. Also zog er die Pistole, feuerte zwei Neun-Millimeter-Geschosse auf das Garagentor ab und nahm mit dem restlichen Magazin der Sig das Wohnzimmerfenster unter Beschuss, bis es zerbarst, sodass das Haus schlagartig hell erleuchtet und der lautlose Alarm ausgelöst wurde. Cobb warf einen Blick auf die Geschosshülsen auf der Straße und beförderte sie mit einem Tritt in Richtung Randstein, damit niemand darüberfuhr und sie dennoch leicht zu finden waren.
    Nach dieser Aktion fühlte er sich ein wenig gekräftigt. An der Ecke angekommen, entdeckte er in der Dunkelheit seinen Lincoln und wäre beinahe gestolpert, als er den Schlüssel aus der Tasche kramte. Es gelang ihm, die Tür zu öffnen und einzusteigen. Doch dann ließ sein Tatendrang auch schon wieder nach.
    Cobb nahm sich einen Moment Zeit zum Durchatmen.
    Er dachte an Bennetts Trick mit der Verbindungstür zwischen Haus und Garage und fragte sich, wie er sich nur von einem solchen Amateur hatte austricksen lassen können. Ein Jammer, dass Bennett nicht mehr an seinem dämlichen Auto herumgewienert hatte, als Cobb mit seiner Pistole vorbeigekommen war, denn am liebsten hätte er sich diesen kleinen Wichser vorgeknöpft, ihm erst jeden Zahn einzeln aus der Fresse getreten und ihm dann den Rest gegeben.
    Er schaltete die Innenbeleuchtung ein und betrachtete, ungläubig und entsetzt, die Verletzungen an seiner Brust. Er musste die Blutungen stillen. Cobb öffnete das Handschuhfach, kramte die von unzähligen Fastfoodmahlzeiten übrig gebliebenen Servietten heraus, drehte sie zu zwei festen Wülsten und schob sie in die Wunden.
    Er spürte keine Schmerzen. Er war nur geschwächt.
    Außerdem hatte Cobb keine Ahnung, wie lange er außer Gefecht gesetzt gewesen war. Die Eintrittswunden an seinem Rücken, an die er rankam, waren vermutlich um einiges schwerer. Er kannte sich gut genug mit Blutverlust und Schock aus, um zu wissen, dass das hier womöglich das letzte Problem seines Lebens war.
    Er schaffte es, den Wagen zu starten, fuhr hinunter zum Sunset Boulevard und bog rechts ab. Dabei hatte er Mühe, die Spur zu finden und sie auch zu halten. Als vor ihm eine hufeisenförmige Kurve erschien, kam er sich vor, als würde er auf einer wackeligen Achterbahn hin und her geschleudert. Es gelang ihm, das Hindernis zu überwinden, indem er sich ans Lenkrad klammerte. Allerdings blendeten ihn ständig Scheinwerferlichter, die auf ihn zuschossen und an seiner Windschutzscheibe kleben zu bleiben schienen, selbst wenn das jeweilige Auto ihn längst überholt hatte. Die Lichter wurden heller und heller, sodass er die Augen schließen musste. Sekunden vergingen, bis er sich zwang, sie wieder zu öffnen und geradeaus auf die Straße zu schauen.
    Seine Kraft ließ nach. Er würde es nicht schaffen.
    Als er endlich den letzten Hügel hinunterrollte und den Pacific Coast Highway erkannte, wurde ihm klar, dass er am Sunset Boulevard falsch abgebogen war. Zur Notaufnahme des UCLA wären es von Bennetts Haus aus schätzungsweise knappe fünf Minuten nach Osten gewesen.
    Allmählich wurde er von Panik ergriffen. Im nächsten Moment bemerkte er ein Schaufenster. Und eine Leuchtreklame.
    L. A. H und und K atze .
    Er fuhr rechts ran und stöhnte auf, als er feststellte, dass noch Licht brannte. Also riss er die Tür auf und stieg aus. Er hatte die Pistole, seine Sig Sauer, in der Hand, ohne zu wissen, warum. Außerdem konnte er kaum das Gleichgewicht halten. Obwohl sich kein Lüftchen regte, war es, als marschiere er gegen eine steife Brise an.
    Endlich hatte er zu seinem eigenen Erstaunen die Tür erreicht. Durch die Scheibe sah er den Tierarzt, der an der Rezeption Formulare ausfüllte.
    Cobb klopfte an die Scheibe. Es war ein schwaches Klopfen, eher nur ein Tippen, doch der Tierarzt blickte auf und wies auf das Schild an der Tür. »Wir haben geschlossen«, formte er mit den Lippen.
    Wieder

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