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Todesakt: Thriller (German Edition)

Todesakt: Thriller (German Edition)

Titel: Todesakt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ellis
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hinunter, wobei sie dem gelben Flatterband auswichen, das Cobbs Weg durchs Gebüsch nachzeichnete. Nachdem Lena und Vaughan sich von Hu verabschiedet hatten, gingen sie schweigend zum Auto und stiegen ein. Lena war unendlich traurig.
    »Was denkst du?«, flüsterte sie. »Warum ist Cobb nicht ins Krankenhaus gefahren?«
    »Keine Ahnung«, erwiderte Vaughan leise.
    »Glaubst du …«
    Ihre Stimme zitterte, und es gelang ihr nicht mehr, ihre Fassung zu wahren. Sie verstand ihre Gefühle nicht und spürte, wie die Tränen ihr die Kehle hinunterrannen. Als sie sich abwenden wollte, zog Vaughan sie an sich und hielt sie fest. Nach einer Weile schmiegte sie sich an ihn, und ihre Anspannung löste sich. Sie strich über seine Schultern und vergrub das Gesicht an seinem Hals. Sein Gesicht war rau wie Schmirgelpapier. Sie spürte seine Lippen, er küsste ihre Wange. Sie drehte den Kopf und sah ihn an, und ihre Blicke trafen sich in der Dunkelheit. Und dann berührten sich ihre Lippen. Lena wurde warm, und sie schmeckte das Salz auf seiner Haut.

54
    Sie saß, ein großes Glas Eistee neben sich, in der frühen Morgensonne am Pool und fühlte sich körperlich und geistig ausgelaugt. Vaughan hatte sie zwar getröstet, dennoch hatte sie nicht schlafen können. Clayton Hu hatte dreimal angerufen, und jede neue Nachricht war noch beängstigender gewesen als die vorhergehende. Die Streifenwagen aus West L. A. waren jede mögliche Strecke zwischen Bennetts Haus und der Notaufnahme des UCLA in Westwood abgefahren. Außerdem hatten zusätzliche Einheiten jeden Zentimeter Straße zwischen dem Haus und dem St. John’s Medical Center in Santa Monica durchkämmt.
    Cobb war wie vom Erdboden verschluckt.
    Sie hörte, wie ihr Mobiltelefon auf seiner Ladestation läutete. Vermutlich war das wieder Hu, der ihr mitteilte, dass Cobbs Leiche endlich gefunden worden und dass ihr neuer Freund tot war, und Lena hatte keine Eile, die Hiobsbotschaft in Empfang zu nehmen.
    Als sie das Telefon erreichte, war bereits die Mailbox angesprungen. Offenbar hatte sich jemand verwählt: Ein Laden namens L. A. H und und K atze rief an einem Samstagmorgen vor sieben bei ihr an. Als das Telefon erneut läutete und sie dieselbe Nummer sah, meldete sich ihr Bauchgefühl: Offenbar doch kein Irrtum.
    »Spreche ich mit Lena Gamble?«
    Es war eine Männerstimme, die ziemlich argwöhnisch klang.
    »Ja, ich bin Lena Gamble«, erwiderte sie zögernd. »Und wer sind Sie?«
    »Sind Sie Detective bei der Mordkommission in Los Angeles?«
    Lena versuchte, sich nichts anmerken zu lassen.
    »Ja«, entgegnete sie. »Und mit wem habe ich das Vergnügen?«
    »Das ist eine lange Geschichte«, antwortete der Mann. »Und ich bin nicht sicher, ob die Zeit reicht, um sie zu erzählen.«
    »Hat das vielleicht mit jemandem namens Dan Cobb zu tun?«
    Kurz hielt er inne.
    »Ja«, antwortete er. »Und es ist dringend.«
    Lena schob den Barhocker weg und nahm Block und Stift von der Theke. Der Mann gab seinen Namen mit Dr. Frank an und behauptete, Tierarzt in Santa Monica zu sein. Er nannte ihr seine Adresse und bat sie, sich zu beeilen.
    Die Fahrt nach Westen dauerte eine Ewigkeit. Endlich entdeckte Lena L. A. H und und K atze auf der rechten Seite, sah Cobbs Lincoln davor am Straßenrand und zwang sich zur Ruhe. Beim Einparken bemerkte sie eine Delle im vorderen Kotflügel des Lincoln und auf dem Gehweg einen umgekippten Briefkasten. Als sie die Tür öffnete, blickte sie am Empfang ein Mann im weißen Arztkittel an.
    »Lena Gamble?«, fragte er.
    Sie nickte.
    »Wo ist er?«
    »Hinten.«
    Er brachte sie in einen Operationsraum, wo Cobb unter Laken und Decken auf einem Tisch aus Edelstahl lag und mit seiner Pistole an die Decke zielte. Lena rannte zu ihm. Als sie sein Gesicht und seinen leeren Blick sah, hielt sie ihn schon für tot.
    »Ich komme zu spät.«
    Dr. Frank tastete an Cobbs Hals nach dem Puls.
    »Noch nicht, aber er schwebt in Lebensgefahr.«
    »Warum haben Sie keinen Krankenwagen gerufen?«
    »Er hat es nicht zugelassen, und er hat eine Pistole. Er hat gedroht, mir die Rübe wegzupusten.«
    Schockiert musterte Lena Cobb und strich ihm über den Kopf. Dr. Frank schien ebenso bestürzt zu sein wie sie. Seine Stimme zitterte, und die vergangene Nacht hatte ihn offenbar ziemlich mitgenommen.
    »Er sagte, er hätte sein Telefon verloren, aber ich habe es heute Morgen in seiner Tasche gefunden. Als ich Ihre Nummer sah, habe ich Sie angerufen. Er hat viel über Sie gesprochen und

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