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Todescode

Todescode

Titel: Todescode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry Eisler
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hämmerte jetzt schnell.
    Eine Minute später tauchte der erste Sicherheitstyp im angrenzenden Eckfenster auf. Er bog nach rechts und blieb keine drei Meter von Ben entfernt stehen. Die Wissenschaftler standen jetzt vor dem Fenster daneben, in einer Warteschlange mit einem Dutzend anderer Leute, um sich Kurukahvecis berühmte Bohnen zu kaufen. Den zweiten Bodyguard sah er nirgends, aber er war garantiert dicht hinter ihnen.
    Ben schloss einen Moment die Augen und holte tief Luft, die er dann langsam ausatmete. Dann noch einmal. Und ein drittes Mal.
    Er zog den Reiseführer aus der Tasche und ging darin vertieft an dem Sicherheitstypen vorbei. Er dachte nicht daran, was er jetzt gleich tun würde. Er konzentrierte sich auf das Buch.
    An der Ecke vor dem Kaffeehaus blickte er nach links. Der zweite Bodyguard stand, wie er vermutet hatte, hinter den Wissenschaftlern, rund sechs Meter entfernt.
    Er blickte geradeaus, dann nach rechts, wie ein ganz normaler Tourist, der sich zu orientieren versuchte. Er entdeckte keinerlei Probleme.
    Er steckte den Reiseführer wieder in die Tasche und ging zurück in Richtung des ersten Sicherheitstypen, den er passierte, ohne ihn direkt anzuschauen. Am Rande seines Gesichtsfeldes sah er, dass dieser ihn jetzt beobachtete. Es spielte keine Rolle mehr. Es war zu spät.
    Er ging an der linken Seite des Typen vorbei und schob dabei die rechte Hand langsam in seine offene Jacke. Als er drei Schritte an dem Mann vorbei war, hatte er die Glock gezogen. Er wirbelte gegen den Uhrzeigersinn herum, machte mit dem rechten Bein einen halben Schritt vor und hob die Glock aus zwei Metern Entfernung.
    Der Typ hatte gerade noch Zeit, die Augen weit aufzureißen. Ben drückte ab. Es machte leise
pffft
, und ein sauberes schwarzes Loch bildete sich auf der Stirn des Bodyguards. Sein Kopf zuckte, und ein Krampf durchlief seinen Körper. Dann knickten seine Knie ein, und er sackte zu Boden. Ben schritt bereits an ihm vorbei. Er bog um die Ecke.
    Die Wissenschaftler standen jetzt direkt vor dem Fenster. Der zweite Sicherheitstyp sah Ben an ihnen vorbeigehen, die Glock gesenkt in einer Hand, und zielstrebig näher kommen. Irgendjemand um die Ecke herum schrie.
    Der zweite Bodyguard reagierte prompt und griff in seine Jacke, doch er hatte nur eine Sekunde, und die reichte nicht aus. Ben war für einen weiteren sicheren Kopfschuss zu weit entfernt. Er hob die Glock mit beiden Händen, zielte auf die Brust des Typen und drückte ab.
Pffft.
Der Bodyguard wurde nach hinten gerissen. Ben ging weiter schnurstracks auf ihn zu. Er schoss erneut, mitten in die Brust, und der Typ taumelte. Ben zielte genauer. Der dritte Schuss traf ins linke Auge des Mannes.
    Weitere Schreie gellten. Die ersten Leute stoben auseinander. Die Wissenschaftler vor dem Fenster des Kaffeehauses drehten sich verwundert um, begriffen nicht, was los war, suchten nach der Quelle der Unruhe. Der erste sah nicht mal, dass Ben aus drei Metern Entfernung auf ihn zukam. Ben schoss ihm in den Kopf. Der zweite hatte gerade noch Zeit, die Hände zu heben, flehend oder um sich zu schützen. Ben jagte ihm eine Kugel genau zwischen die Augen und war schon an ihm vorbei, ehe sein Körper auf dem Boden aufschlug.
    Er blickte nach links und rechts, während er weiterstrebte. Die Menschen schrien und flohen. Er sah keine Helden. Es schaute ihn nicht mal jemand an. Alle wollten bloß möglichst schnell das Weite suchen. Er hielt das Kinn gesenkt und die Augen geradeaus, die Glock eng an den Körper gedrückt.
    Plötzlich spürte er irgendetwas Unstimmiges, irgendjemand, der nicht mit den panischen Rhythmen der Menschenmenge im Einklang war. Er hob den Blick und sah einen stämmigen, slawisch aussehenden Mann, der reglos dastand und ihn genau beobachtete. Ben blieb wie angewurzelt stehen. Sie sahen einander in die Augen. Keine Frage, der Slawe war ein Profi. Das verriet sein Gesicht, seine Körperhaltung, seine Ruhe.
    Sie standen eine Sekunde wie erstarrt da und jeder versuchte, die Absicht des anderen zu erahnen. Dann verlor der Slawe die Nerven. Er duckte sich nach links und griff gleichzeitig in seine Jacke. Ohne nachzudenken, hob Ben die Glock mit beiden Händen. Er feuerte dreimal, kam mit jedem
Pffft
näher. Der Slawe fiel zu Boden. Es schaffte es noch, seine Pistole zu ziehen, zu spät. Ben schoss ihm aus weniger als zwei Metern Entfernung in den Kopf.
    Er entfernte sich und verschwand in eine Seitengasse. Er riss den Kopf hin und her, suchte seine Seiten

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