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Todescode

Todescode

Titel: Todescode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry Eisler
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typischen Behördengebäude, obwohl er nicht genau hätte sagen können, wieso. Vielleicht lag es an der funktionalen Ausstattung. Neonlampen an den heruntergelassenen Decken, schlichte Fliesenböden. Sie kamen an einigen offenen Türen vorbei, aus denen gedämpfte Gesprächsgeräusche drangen, ernst, als würden die Leute darin konzentriert arbeiten. Alex war verblüfft, wie groß das Präsidium war, wie viel Personal und sonstige Mittel der Staat für ein Problem mobilisieren konnte, wenn er wollte. Die Atmosphäre war irgendwie unerbittlich, und Alex fand sie beängstigend.
    Sie bogen nach rechts durch eine offene Tür. Darüber hing ein Schild – DEZERNAT FÜR KAPITALVERBRECHEN . Alex konnte es nicht ganz lesen, da waren sie schon hindurch. Das Großraumbüro, in das sie kamen, war mit Teppichboden ausgelegt. An einigen von rund einem Dutzend Schreibtischen sah Alex Leute arbeiten, aber keiner blickte auf.
    Gamez führte ihn in einen Raum auf der rechten Seite. Er war winzig und hatte eine niedrige Decke. Ein Tisch, drei Stühle, und keine Schatten unter den grellen Neonröhren. Sämtliche Geräusche von draußen schienen hier drin zu ersterben, und Alex fragte sich, ob der Raum schallisoliert war.
    Gamez schloss die Tür, und sie setzten sich einander gegenüber. Er holte ein Notizbuch hervor und richtete die Augen auf Alex. »Vorhin am Telefon haben Sie gefragt, ob es um Richard Hilzoy geht. Wieso?«
    Alex war leicht erstaunt über die unvermittelte Art des Mannes. »Wir hatten heute Morgen einen wichtigen Termin, und er ist nicht erschienen. Ich hab ihn mehrmals angerufen und dann meine Sekretärin zu seiner Wohnung geschickt, um nach dem Rechten zu sehen. Sie hat gesagt, die Polizei hätte das Gebäude abgeriegelt und irgendwer hätte gesagt, es wäre jemand getötet worden. Ich hab mir Sorgen um Richard gemacht. Gibt es einen Grund, warum Sie mir nicht einfach sagen, was los ist? Ich bin sein Anwalt, ich bin beunruhigt.«
    Gamez betrachtete ihn forschend. Nach einem Augenblick sagte er: »Richard Hilzoy wurde heute Morgen auf dem Parkplatz vor seiner Wohnung ermordet.«
    Ermordet.
Obwohl Alex das Schlimmste befürchtet und gedacht hatte, er wäre darauf vorbereitet, erschütterte ihn die Nachricht.
    »Verdammt«, sagte er. »Wie … was ist passiert?«
    »Ich habe noch ein paar Fragen an Sie«, sagte Gamez. »Dieser Termin heute Morgen. Worum ging’s dabei?«
    Alex beantwortete Gamez’ Fragen. Gamez machte sich Notizen. Hin und wieder bat er Alex um nähere Erläuterungen. Manchmal kam er auf irgendetwas zurück, das Alex zuvor gesagt hatte. Er bestätigte, dass der Termin in Hilzoys Handy und die zahlreichen gespeicherten Anrufe die Polizei zu Alex geführt hatten. Alex wurde klar, dass Gamez nicht bloß auf allgemeine Informationen aus war, sondern ihn tatsächlich für verdächtig hielt. Und obwohl er wusste, dass er nichts zu befürchten hatte, war es nervenaufreibend, vor diesem Polizisten zu sitzen, der es für nicht ausgeschlossen hielt, dass Alex nur wenige Stunden zuvor einen Menschen umgebracht hatte.
    Irgendwann wollte Gamez wissen, ob Hilzoy Drogen genommen oder mit Drogen gedealt hatte.
    »Nein«, sagte Alex. »Ich meine, so gut kannte ich ihn nicht, aber ich habe nie gesehen, dass er … ich habe nie irgendwelche Anzeichen gesehen, dass er Drogen genommen hat. Und er kam mir nicht vor wie jemand, der mit Drogen dealt. Darf ich fragen, wie Sie darauf kommen?«
    Gamez spitzte die Lippen. Seine Wangen blähten sich auf, dann pustete er einen langen, langsamen Luftstrom aus.
    »In Hilzoys Wagen war eine größere Menge Heroin versteckt.«
    »Heroin? Ist das Ihr Ernst?«
    Gamez blickte ihn an. Der Blick sagte:
Sehe ich etwa nicht ernst aus?
    Alex versuchte, das alles zu verarbeiten. »Sie glauben, er wurde umgebracht, weil er mit Drogen gedealt hat?«
    »Möglich.«
    »Ja, aber … ich meine, wieso hat sein Mörder dann die Drogen nicht mitgenommen?«
    Sobald er es ausgesprochen hatte, kam Alex sich albern vor. Er war kein Cop, und er wollte Gamez nicht das Gefühl geben, dass er an seinen Fähigkeiten zweifelte.
    Doch Gamez zuckte bloß die Achseln. »Seine Wohnung wurde auf den Kopf gestellt. Sehr wahrscheinlich hat da jemand nach Drogen gesucht. Das Versteck im Auto war so gut, dass es leicht zu übersehen war. Was ist mit Feinden? Hatte Hilzoy welche?«
    »Ich glaube nicht. Na ja, seine Ehe wurde letztes Jahr geschieden, und nach dem, was ich gehört habe, muss es eine kleine Schlammschlacht

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