Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todesengel

Todesengel

Titel: Todesengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
Vom Netzwerk:
Backsteinhäuser, an denen sie gerade vorbeigefahren waren. Besonders augenfällig war das Haus der Green Mountain National Bank mit ihrer auf einem Vorsprung thronenden und mit Zinnenmustern versehenen Turmuhr.
    »Dieses Haus sieht aber wirklich so aus, als käme es aus Disney World«, sagte Nikki. »Wie der Vater, so die Tochter«, lachte Angela. Sie fuhren jetzt am Stadtpark vorbei. Der Rasen hatte schon ein sattes, hochsommerliches Grün angenommen. Überall im Park blühten Krokusse, Hyazinthen und Narzissen; besonders viele Blumen waren um das mitten im Park gelegene, großzügig verzierte Aussichtstürmchen herum angepflanzt worden. David stoppte den Wagen am Straßenrand.
    »Wenn ich dieses Viertel mit Boston vergleiche oder mit der Gegend in der Nähe des Boston City Hospitals«, sagte David, »dann habe ich hier das Gefühl, im Paradies zu sein.«
    Am nördlichen Ende des Parks stand eine weiße Kirche, die zwar einen stattlichen Turm hatte, ansonsten aber eher schlicht wirkte. Der neogotische Kirchturm war reichlich mit kunstvollen Mustern verziert und mit mehreren Turmspitzen geschmückt worden. Der Glockenstuhl war von Säulen umgeben, die das spitzbogige Bauwerk stützten.
    »Unsere Vorstellungsgespräche beginnen erst in ein paar Stunden«, sagte David. »Was wollen wir solange machen?«
    »Wie wär’s, wenn wir einfach noch ein wenig durch die Gegend fahren und dann irgendwo Mittag essen?« schlug Angela vor.
    »Okay, machen wir das.« David ließ das Auto wieder an und fuhr weiter die Main Street entlang. Auf der Westseite des Stadtparks kamen sie an der Stadtbücherei vorbei; genau wie die Bank war dieses Gebäude aus grauem Granitstein gebaut worden. Doch im Gegensatz zur Bank glich die Bibliothek eher einer italienischen Villa als einem Schloß.
    Gleich hinter der Bibliothek befand sich die Grundschule. David hielt an, damit Nikki das Schulgebäude in Ruhe bewundern konnte. Es war ein reizvolles, dreistöckiges Backsteinhaus, das um die Jahrhundertwende entstanden sein mußte; das Gebäude war mit einem unscheinbaren Seitenflügel verbunden, der offensichtlich erst später angebaut worden war.
    »Wie findest du die Schule?« fragte David seine Tochter. »Ist das die Schule, in die ich gehen würde, wenn wir hierherziehen?« fragte Nikki.
    »Wahrscheinlich ja«, antwortete David. »Ich glaube kaum, daß es in einem Städtchen von dieser Größe zwei Grundschulen gibt.«
    »Sie ist schön«, sagte Nikki ziemlich unverbindlich. Sie fuhren weiter und ließen das Geschäftszentrum schnell hinter sich. Plötzlich befanden sie sich mitten auf dem Campus des Bartlet College. Auch dort waren die meisten Gebäude aus grauem Granitstein - genauso wie in der Stadt. Die Tür- und Fensterrahmen waren weiß gestrichen; an vielen Häusern wucherte Efeu empor. »Hier sieht es total anders aus als auf dem Gelände der Brown University«, stellte Angela fest. »Aber es ist hübsch.«
    »Manchmal frage ich mich, wie es mir wohl ergangen wäre, wenn ich so ein kleines College besucht hätte«, sagte David.
    »Dann hättest du Mommy nicht getroffen«, sagte Nikki. »Und mich gäbe es dann auch nicht.« David lachte. »Du hast absolut recht. Ich bin wahnsinnig froh, daß ich zur Brown University gegangen bin.« Als die drei sich durch das College-Gelände hindurchgeschlängelt hatten, steuerten sie wieder auf das Stadtzentrum zu. Sie überquerten den Roaring River und stießen dabei auf zwei alte Mühlen. David erklärte Nikki, wie man früher einmal die Kraft des Wassers genutzt hatte. Inzwischen befand sich zwar in einer der Mühlen eine Software-Firma, doch das Mühlrad drehte sich noch immer langsam im Bach. An der anderen Mühle wies ein Schild darauf hin, daß die Kleiderbügelfabrik von Neuengland hier ihren Sitz hatte.
    Als sie wieder am Stadtpark vorbeikamen, stellte David das Auto ab. Diesmal stiegen sie aus und gingen noch einmal zu Fuß die Main Street entlang. »Findet ihr das nicht erstaunlich?« fragte Angela. »Hier liegt überhaupt kein Müll herum, es gibt keine Graffiti-Schmierereien und auch keine Obdachlosen. Ich komme mir vor wie in einem anderen Land.«
    »Und was hältst du von den Leuten hier?« fragte David. Sie waren inzwischen schon an etlichen Passanten vorbeigegangen.
    »Ich finde, sie wirken zurückhaltend«, sagte Angela. »Aber nicht unfreundlich.«
    David blieb jetzt vor Staleys Haushaltswarenladen stehen. »Ich geh’ mal kurz rein und frage, wo man hier gut essen kann.«
    Angela

Weitere Kostenlose Bücher